Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 29.1931
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https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0225
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Heft 5
DOI Artikel:Göpel, Erhard: Der Sammler Hofstede de Groot
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REMBRANDT (ALTE KOPIE?), JUNGE FRAU IM BETT (SASKIA?). FEDERZEICHNUNG. 14,8:19,1 cm
SAMMLUNG HOFSTEDE DE GROOT
DER SAMMLER HOFSTEDE DE GROOT
VON
ERHARD GÖPEL
Tn drei Ausstellungen konnte man innerhalb der
Monate Juli bis September im Haag die Samm-
lung Hofstede de Groot in ihren Teilen sehen. Doch
wirkten diese Teile herbarienhaft; vor den eindrucks-
vollen Stücken erinnerte man sich an ihren eigent-
lichen Platz im Hause an dem Langen Voorhout.
Das Haus war eines jener typischen holländischen
Stadthäuser, auf einem schmalen Rechteck erbaut,
die Zimmer hintereinander und nicht nebeneinander
gruppiert. Eine gewisse sparsame Enge der Treppen
und Gänge ist das Charakteristikum dieser Häuser.
Die Ausstattung des Hauses von Hofstede de Groot
unterschied sich kaum von anderen im Stil der
neunziger Jahre eingerichteten holländischen Häu-
sern. Stieg man die steile Treppe hinauf, so be-
gleiteten holländische Zeichnungen den Besucher.
Gewöhnlich wurde man dann in zwei hinterein-
ander liegende Zimmer geführt, die, durch meist
geöffnete Schiebetüren verbunden, einen Raum bil-
deten, der sein hellstes Licht von dem baumbestan-
denen Platz her erhielt und dem im Sommer das
Grün dieser Bäume einen freundlichen Schein lieh.
Sah man sich in diesem Raum um, so erschrak man
über die altmodischen Möbel, den Leuchter, die
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SAMMLUNG HOFSTEDE DE GROOT
DER SAMMLER HOFSTEDE DE GROOT
VON
ERHARD GÖPEL
Tn drei Ausstellungen konnte man innerhalb der
Monate Juli bis September im Haag die Samm-
lung Hofstede de Groot in ihren Teilen sehen. Doch
wirkten diese Teile herbarienhaft; vor den eindrucks-
vollen Stücken erinnerte man sich an ihren eigent-
lichen Platz im Hause an dem Langen Voorhout.
Das Haus war eines jener typischen holländischen
Stadthäuser, auf einem schmalen Rechteck erbaut,
die Zimmer hintereinander und nicht nebeneinander
gruppiert. Eine gewisse sparsame Enge der Treppen
und Gänge ist das Charakteristikum dieser Häuser.
Die Ausstattung des Hauses von Hofstede de Groot
unterschied sich kaum von anderen im Stil der
neunziger Jahre eingerichteten holländischen Häu-
sern. Stieg man die steile Treppe hinauf, so be-
gleiteten holländische Zeichnungen den Besucher.
Gewöhnlich wurde man dann in zwei hinterein-
ander liegende Zimmer geführt, die, durch meist
geöffnete Schiebetüren verbunden, einen Raum bil-
deten, der sein hellstes Licht von dem baumbestan-
denen Platz her erhielt und dem im Sommer das
Grün dieser Bäume einen freundlichen Schein lieh.
Sah man sich in diesem Raum um, so erschrak man
über die altmodischen Möbel, den Leuchter, die
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