DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:Eckstein, Hans: Münchner Ausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0280
ARNOLD BODE, STILLEBEN
AUSGESTELLT IM KÜNSTLERHAUS, HERLIN
HANS FEIBUSCH, STILLEBEN
AUSGESTELLT IM KÜNSTLERHAUS, BERLIN
MÜNCHENER AU S STE LLU NGEN
Das Graphische Kabinett J. B. Neumann und Günther
Franke gab in sechzig ausgewählten Blättern einen Über-
blick der Graphik Erich Heckeis, zurückgreifend bis zu Ar-
beiten, hinter denen noch das Programm der „Brücke" steht.
In dieser Ausstellung wurde allerdings klar, wie stark auch
diese frühen Blätter an eine Künstlerpersönlichkeit gebun-
den sind. Bleibt der scharre, hartwinklige Strich in ihnen
oft auch etwas leer, so beginnt doch schon hier die ernst-
hafte Auseinandersetzung mit Linie, Fläche, Raum und
Licht. Die stehen gebliebenen, von der Linie umrandeten,
zersplitterten weißen Flächen erhalten mehr und mehr als
Lichtwerte Bedeutung; so wird die ornamentale Leere, die
allen zum damaligen Programm Schwörenden drohte, über-
wunden: es gelingt die sinnliche Verdichtung subjektiver
Bewegtheit und das Blatt mit Atmosphäre (natürlich nicht
im Sinne eines stofflichen Impressionismus) zu füllen. —
Das Kabinett zeigte gleichzeitig deutsche Holzschnitte aus
dem letzten Viertel des fünfzehnten Jahrhunderts in Hand-
kolorierungen der Zeit. — Bei Caspari waren Gemälde und
Handzeichnungen von Adolf Fj-bslöh zu sehen. Es handelt
sich im wesentlichen um eine Übersetzung kubistischer Aus-
drucksmittel ins Dekorative und Kunstgewerbliche, wobei
der Bildraum kulissenhaft aufgebaut ist. — Die Staatliche
Graphische Sammlung stellt die Handzeichnungen des
Aschaffenburger Schloßmuseums aus, die sie neu auf Karton
montiert und kritisch gesichtet hat. Früher mit großen Na-
men verbundene Blätter erwiesen sich großenteils als Schüler-
arbeiten oder Kopien. Doch bleibt noch immer eine Reihe
qualitativ hochstehender Blätter wie die lavierte Feder-
zeichnung einer Kreuztragung Jörg Breus d. A., ein diesem
zugeschriebenes Mädchenbildnis, ein schönes Blatt Erhard
Schöns, eine Rembrandt zugeschriebene Federzeichnung einer
GRAF MERVELDT, HAUS MIT OLIVEN
AUSGESTELLT IM KÜNSTLERHAUS, BERLIN
250
AUSGESTELLT IM KÜNSTLERHAUS, HERLIN
HANS FEIBUSCH, STILLEBEN
AUSGESTELLT IM KÜNSTLERHAUS, BERLIN
MÜNCHENER AU S STE LLU NGEN
Das Graphische Kabinett J. B. Neumann und Günther
Franke gab in sechzig ausgewählten Blättern einen Über-
blick der Graphik Erich Heckeis, zurückgreifend bis zu Ar-
beiten, hinter denen noch das Programm der „Brücke" steht.
In dieser Ausstellung wurde allerdings klar, wie stark auch
diese frühen Blätter an eine Künstlerpersönlichkeit gebun-
den sind. Bleibt der scharre, hartwinklige Strich in ihnen
oft auch etwas leer, so beginnt doch schon hier die ernst-
hafte Auseinandersetzung mit Linie, Fläche, Raum und
Licht. Die stehen gebliebenen, von der Linie umrandeten,
zersplitterten weißen Flächen erhalten mehr und mehr als
Lichtwerte Bedeutung; so wird die ornamentale Leere, die
allen zum damaligen Programm Schwörenden drohte, über-
wunden: es gelingt die sinnliche Verdichtung subjektiver
Bewegtheit und das Blatt mit Atmosphäre (natürlich nicht
im Sinne eines stofflichen Impressionismus) zu füllen. —
Das Kabinett zeigte gleichzeitig deutsche Holzschnitte aus
dem letzten Viertel des fünfzehnten Jahrhunderts in Hand-
kolorierungen der Zeit. — Bei Caspari waren Gemälde und
Handzeichnungen von Adolf Fj-bslöh zu sehen. Es handelt
sich im wesentlichen um eine Übersetzung kubistischer Aus-
drucksmittel ins Dekorative und Kunstgewerbliche, wobei
der Bildraum kulissenhaft aufgebaut ist. — Die Staatliche
Graphische Sammlung stellt die Handzeichnungen des
Aschaffenburger Schloßmuseums aus, die sie neu auf Karton
montiert und kritisch gesichtet hat. Früher mit großen Na-
men verbundene Blätter erwiesen sich großenteils als Schüler-
arbeiten oder Kopien. Doch bleibt noch immer eine Reihe
qualitativ hochstehender Blätter wie die lavierte Feder-
zeichnung einer Kreuztragung Jörg Breus d. A., ein diesem
zugeschriebenes Mädchenbildnis, ein schönes Blatt Erhard
Schöns, eine Rembrandt zugeschriebene Federzeichnung einer
GRAF MERVELDT, HAUS MIT OLIVEN
AUSGESTELLT IM KÜNSTLERHAUS, BERLIN
250