W. LEIBL, BILDNIS FRAU MAYR. 1891 W. TRÜBNER, KARTOFFELACKER IN WESSLING
22,5:20,5 cm. MARK: 23000 62,5:77 cm. MARK: 14000
SAMMLUNG M. BÖHM, VERSTEIGERT AM 28. I. BEI RUD. LEPKE, BERLIN
DIE SAMMLUNG BÖHM
gelten ist das Ergebnis einer Versteigerung mit größerer
' Spannung erwartet worden als bei der Sammlung Böhm,
die in wirtschaftlich schwerster Zeit die höchsten Anforde-
rungen an die deutschen Sammler und Händler stellte. Das
Ergebnis muß im ganzen in Anbetracht der schwierigen
Lage als außerordentlich günstig bezeichnet werden. Wur-
den auch im allgemeinen Höchstpreise, wie sie in den letzten
Jahren genannt und zum Teil vermutlich auch von dem
Sammler selbst bezahlt worden sind, nur in einigen Aus-
nahmefällen erzielt, so ist doch auf einem entsprechend ge-
minderten Niveau viel und gut verkauft worden. Einige
Hauptpreise mögen folgen:
Böcklin „Kampf der Centauren" 44000 Mark. Feuerbach
„Nanna" 20000 Mark. Leibi „Bauernmädchen mit Tiroler
Hut" 45000, Frau Mayr 23000, Mädchenkopf 21000 Mark.
Liebermann „Judengasse" 30000, „Atelier" 13500, „Netz-
flickerinnen" 20000, „Bauernhof in Barbizon" 17000, „Häuser
in Scheveningen" 11 000, „Selbstbildnis" (1902) 8600 Mark.
Menzel „Hofball in Rheinsberg" 20000, „Friedrich der Große
bei Pesne" 26000 Mark. „Stilleben" von Schuch zwischen
5000 und 12500 Mark. Spitzweg „Ständchen" 20500, „Wirt-
schaft am Meer" 12000 Mark. Thoma „Schloß Mainberg"
15000, „Säckingen" 11 200, „Zitronenverkäuferin" i3oooMk.
Unter den zahlreichen Bildern von Trübner wurden am
höchsten bezahlt: das „Mädchen mit Pelzkragen" mit 15000
und der „Kartoffelacker" mit 14000 Mark. Erstaunlich hoch
war der Preis für ein Bild von Uhde, das 17000 Mark brachte,
und das große Bild von Zügel, das mit 11 000 Mark zuge-
schlagen wurde. Noch merkwürdiger in dieser Umgebung
8200 Mark für ein „Kinderbildnis" von F. A. Kaulbach. Da-
gegen kostete ein prachtvolles großes „Stilleben" von Corinih
nur 9000 Mark. Unter den Zeichnungen wurde Leibis „Por-
trät des jungen Reindl" mit 6000 Mark ebenso hoch be-
wertet wie zwei Blätter von Menzel: „Der Hochaltar" 3200
und eine „Illustration zum Zerbrochenen Krug", die 8000 Mk.
brachte.
Vorbericht
Im März werden von den Firmen Ball und Graupe die
Sammlungen Erich von Goldschmidt-Rothschild in Berlin
und Dr. Hans Wendland in Lugano versteigert.
Bei der Sammlung Goldschmidt-Rothschild liegt das Schwer-
gewicht auf den Arbeiten des Louis XV.: man kennt die
anmutige Parkszene von Pater und die virtuosen zwei
Zeichnungen von Moreau le Jeune zu der berühmten Folge
des „Monument du Costume". Erwähnenswert sind dann vor
allem die Bronzearbeiten von Caffieri und Falconet, Lackmöbel
von Dubois, Oppenord und Jacob und kostbare Aubusson-
garnituren. Die hiesigen Sammler dürften sich vornehmlich
für die frühen Meißener Geschirre aus der Herold-Zeit
interessieren.
Bei der Sammlung Wendland überwiegen die Gegenstände
der Louis-XVI.-Zeit, die durch Möbel hoher Qualität ver-
treten ist. M. Eisenstadt
A. MENZEL, HOFBALL IN RHEINSBERG
GOUASCHE. 1862. 31:41cm. MARK: 20000
SAMMLUNG M. BÖHM, VERSTEIGERT
M. LIEBERMANN, JUDENGASSE IN
AMSTERDAM. 1909. 125:175cm. MARK:3oooo
AM 28.I. BEI RUD. LEPKE, BERLIN
NEUNUNDZWANZIGSTER JAHRGANG, FÜNFTES HEFT. REDAKTIONSSCHLUSS AM 20. JANUAR, AUSGABE AM 1. FEBRUAR
NEUNZEHNHUNDERTEINUNDDREISSIG. FÜR DIE REDAKTION VERANTWORTLICH: KARL SCHEFFLER, BERLIN; VERLAG VON
BRUNO CASSIRER, BERLIN. GEDRUCKT IN DER OFFIZIN VON FR. RICHTER G.M.B.H., LEIPZIG
22,5:20,5 cm. MARK: 23000 62,5:77 cm. MARK: 14000
SAMMLUNG M. BÖHM, VERSTEIGERT AM 28. I. BEI RUD. LEPKE, BERLIN
DIE SAMMLUNG BÖHM
gelten ist das Ergebnis einer Versteigerung mit größerer
' Spannung erwartet worden als bei der Sammlung Böhm,
die in wirtschaftlich schwerster Zeit die höchsten Anforde-
rungen an die deutschen Sammler und Händler stellte. Das
Ergebnis muß im ganzen in Anbetracht der schwierigen
Lage als außerordentlich günstig bezeichnet werden. Wur-
den auch im allgemeinen Höchstpreise, wie sie in den letzten
Jahren genannt und zum Teil vermutlich auch von dem
Sammler selbst bezahlt worden sind, nur in einigen Aus-
nahmefällen erzielt, so ist doch auf einem entsprechend ge-
minderten Niveau viel und gut verkauft worden. Einige
Hauptpreise mögen folgen:
Böcklin „Kampf der Centauren" 44000 Mark. Feuerbach
„Nanna" 20000 Mark. Leibi „Bauernmädchen mit Tiroler
Hut" 45000, Frau Mayr 23000, Mädchenkopf 21000 Mark.
Liebermann „Judengasse" 30000, „Atelier" 13500, „Netz-
flickerinnen" 20000, „Bauernhof in Barbizon" 17000, „Häuser
in Scheveningen" 11 000, „Selbstbildnis" (1902) 8600 Mark.
Menzel „Hofball in Rheinsberg" 20000, „Friedrich der Große
bei Pesne" 26000 Mark. „Stilleben" von Schuch zwischen
5000 und 12500 Mark. Spitzweg „Ständchen" 20500, „Wirt-
schaft am Meer" 12000 Mark. Thoma „Schloß Mainberg"
15000, „Säckingen" 11 200, „Zitronenverkäuferin" i3oooMk.
Unter den zahlreichen Bildern von Trübner wurden am
höchsten bezahlt: das „Mädchen mit Pelzkragen" mit 15000
und der „Kartoffelacker" mit 14000 Mark. Erstaunlich hoch
war der Preis für ein Bild von Uhde, das 17000 Mark brachte,
und das große Bild von Zügel, das mit 11 000 Mark zuge-
schlagen wurde. Noch merkwürdiger in dieser Umgebung
8200 Mark für ein „Kinderbildnis" von F. A. Kaulbach. Da-
gegen kostete ein prachtvolles großes „Stilleben" von Corinih
nur 9000 Mark. Unter den Zeichnungen wurde Leibis „Por-
trät des jungen Reindl" mit 6000 Mark ebenso hoch be-
wertet wie zwei Blätter von Menzel: „Der Hochaltar" 3200
und eine „Illustration zum Zerbrochenen Krug", die 8000 Mk.
brachte.
Vorbericht
Im März werden von den Firmen Ball und Graupe die
Sammlungen Erich von Goldschmidt-Rothschild in Berlin
und Dr. Hans Wendland in Lugano versteigert.
Bei der Sammlung Goldschmidt-Rothschild liegt das Schwer-
gewicht auf den Arbeiten des Louis XV.: man kennt die
anmutige Parkszene von Pater und die virtuosen zwei
Zeichnungen von Moreau le Jeune zu der berühmten Folge
des „Monument du Costume". Erwähnenswert sind dann vor
allem die Bronzearbeiten von Caffieri und Falconet, Lackmöbel
von Dubois, Oppenord und Jacob und kostbare Aubusson-
garnituren. Die hiesigen Sammler dürften sich vornehmlich
für die frühen Meißener Geschirre aus der Herold-Zeit
interessieren.
Bei der Sammlung Wendland überwiegen die Gegenstände
der Louis-XVI.-Zeit, die durch Möbel hoher Qualität ver-
treten ist. M. Eisenstadt
A. MENZEL, HOFBALL IN RHEINSBERG
GOUASCHE. 1862. 31:41cm. MARK: 20000
SAMMLUNG M. BÖHM, VERSTEIGERT
M. LIEBERMANN, JUDENGASSE IN
AMSTERDAM. 1909. 125:175cm. MARK:3oooo
AM 28.I. BEI RUD. LEPKE, BERLIN
NEUNUNDZWANZIGSTER JAHRGANG, FÜNFTES HEFT. REDAKTIONSSCHLUSS AM 20. JANUAR, AUSGABE AM 1. FEBRUAR
NEUNZEHNHUNDERTEINUNDDREISSIG. FÜR DIE REDAKTION VERANTWORTLICH: KARL SCHEFFLER, BERLIN; VERLAG VON
BRUNO CASSIRER, BERLIN. GEDRUCKT IN DER OFFIZIN VON FR. RICHTER G.M.B.H., LEIPZIG