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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 29.1931

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Heft 6
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Kühnel, Ernst: Die Ausstellung persischer Kunst in London
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https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0259

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DIE AUSSTELLUNG PERSISCHER KUNST IN LONDON

V O N

ERNST KÜHNEL

A ls man 1910 in München eine große Ausstellung
* von Meisterwerken mohammedanischer Kunst
unternahm, war das in mehr als einer Hinsicht ein
Wagnis. Abgesehen von dem finanziellen Risiko
war es fraglich, ob es gelingen würde, eine ge-
nügend große Zahl wirklich bedeutender Objekte
zusammenzubringen und für ihre ästhetischen Werte
den richtigen architektonischen Rahmen zu finden.
Beides gelang über Erwarten, und die Münchener
Veranstaltung wird in ihrer Art als organisatorische
und künstlerische Leistung unerreicht bleiben. Und
doch war ihr ein eigentlicher Publikumserfolg nicht
beschieden. In breiteren Kreisen vermißte man
wohl angesichts der sachlich lockeren Aufstellung

in nüchternen, gekalkten Räumen und architekto-
nisch strengen Vitrinen die erwartete heitere Bazar-
note, und es war noch ein Glück, daß wenigstens
in der Handelsabteilung der „Märchentraum des
Orients" nach wie vor in Erfüllung ging.

Jetzt, nach zwanzig Jahren, ist man in London
einen Schritt weiter gelangt. Man hat sich auf
persische Kunst beschränkt, ungeachtet der selbst
in Fachkreisen geäußerten Bedenken, ob das nicht
ein zu enges Programm für die weiten Säle der
Royal Academy sei und ob bei nur zwei Monaten
Dauer ein genügend lebhafter Besuch zu erwarten
sei, um die ganz erheblichen Kosten einigermaßen
zu decken. Die Räume wurden völlig gefüllt, zum

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