Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe (29.1931)

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NEUES AUS AMERIKA
Tn der Weyhe Gallery, New York,

ist jetzt George Grosz ausgestellt.
Unter den gezeigten Blättern sind
viele, die neulich bei Bruno Cassirer
zu sehen waren.

Eine Henry Rousseau-Ausstellung
fand im Januar in der Marie Harri-
man Gallery statt: 31 Bilder aus
deutschem, französischem und ame-
rikanischem Besitz. Ein Beispiel
für viele: Unter den Bildern ist
auch das Bildnis Joseph Brummers,
des bekannten New Yorker Kunst-
händlers. Brummer, der früher
Bildhauer war, zahlte dem Kolle-
gen für das Bild etwa den Wert
der Farben und der Leinwand. Er
verkaufte es 1910 an Wilhelm Uhde
für 60 Dollars. Nach dem Kriege bot
Brummer für das inzwischen wei-
terversteigerte Bild 6000 Dollars,
doch erwarb Baron Fukuschima es
für 7000 Dollars. Heute wird es auf
1 5 000 Dollars geschätzt.

In den Valentine Galleries er-
regte eine Ausstellung von Bil-
dern Picassos Aufsehen. Gezeigt
wurden Werke, die zwischen 1914
und 1930 entstanden sind, aus der
kubistischen, antiken und surrea-
listischen Epoche. Wer hier etwas
gegen Picasso zu sagen wagt, macht
sich — kunstgesellschaftlich sozu-
sagen — unmöglich.

46 Skulpturen von Henri Matisse
zeigten die Brummer Galleries. Der
Künstler hat von dem Sammler
Dr. Barnes in Marion, Pennsylva-
nien, den Auftrag erhalten, einen
Musiksaal auszumalen.

Die Russischen Ikonen, die auch in Deutschland ausgestellt
waren, werden im Metropolitan Museum gezeigt.

A. A-A. A. Galleries: das Ergebnis der Versteigerung der
Robert Scoville Collection (129 Radierungen von Anders Zorn)
betrug 32000 Dollars.

Nachdem der Weifenschatz in den Reinhard Galleries aus-
gestellt war, wird er jetzt in dem Cleveland Museum of Art
(Ohio) gezeigt. Am ersten Sonntag wurden 7500 Besucher
gezählt. Fünf Stücke aus dem Schatz haben Mr. und Mrs.
McCormick in Chicago erworben.

Im Art Center fand im Januar die Ausstellung deutscher
Graphik statt, die vom Verein deutscher Buchkünstler
arrangiert worden ist. Die Vorrede zum Katalog — leider
ist sie nicht ins Englische übersetzt worden — hat Max
J. Friedländer geschrieben. Die Ausstellung ist in der Presse
sehr gut aufgenommen worden.

„Im Auftrage eines Schweizers und eines deutschen Bank-
hauses" wurden am 22. Januar in den A. A. A. A. Galleries

JOACHIM KARSCH, BADENDES MÄDCHEN

AUSGESTELLT ]N DER GALERIE NIERENDORK
MIT ERLAUBNIS VON NEUMANN UND NIEl<ENDORF

Bilder aus Ilohenzollernschem und
Habsburger Besitz versteigert. Kata-
logvorrede von Dr. Hermann Voß,
Expertisen von Bode, Friedländer,
Hofstede, Maver usw. Es wurde
lebhaft geboten. Die Expertisten
spielten eine große Rolle. So war
wiederholt die Rede von dem „great
Professor Mayer". Einige Preise
in Dollars: van Dyck, Apostel,
1500; Aert van der Neer, Land-
schaft, 1400; Meister mit dem
Papagei, Madonna, 7000; Palma
Vecchio, Madonna und Heiliger,
11 500; Jan Steen, Küchenbild,
2300; Tintoretto, Bildnis, 10000;
Lancret, ländliche Szene, 1500; Sal.
Ruisdael, Landschaft, 1400; Barth.
Bruvn, Frauenbildnis, 2900; Pieter
de Hoogh, Trinker, 4400; Murillo,
Madonna, 10500; Frans Hals, Kopf
eines Mannes (20,5:17cm), 7500;
van Dyck, Johannes, 1 3 000; Hob-
bema, Landschaft, 11 000; Jac. Bel-
lini, Madonna, 11 000; Giov. Bellini,
Beschneidung, 9000; Bronzino, Bild-
nis, 8500; Reynolds, Georg IV.,
9400; del Piombo, III. Familie,
11500. Der Gesamterlös betrug
211 490 Dollars.

Im Brooklyn Museum findet eine
internationale Ausstellung von Aqua-
rellen statt. Besonderer Aufmerk-
samkeit erfreut sich die deutsche
Abteilung. Ebenso interessierte eine
kleine Ausstellung des Bauhauses
Dessau (Photos und Modelle) in
der Becker-Gallery.

Bei Durand-Ruel zeigte Leger
14 Bilder.
Im Museum of Modern Art wur-
den 105 Werke von Lautrec und Rcdon gezeigt. Es waren
auch die beiden großen Leinwände zu sehen, die Lautrec
für La Goulue gemalt hat (118 : 118 inch.).

Dr. Hermann Post (New York)
Dr. William Valentiner, der verdienstvolle Leiter des Mu-
seums (Institute of Arts) Detroit U. S A. veranstaltet durch
Vermittlung der Galerie Commeter, Hamburg eine umfang-
reiche Ausstellung graphischer Originalwerke des nor-
wegischen Malers und Graphikers Edvard Münch. Die
Schau enthält Werke aus den verschiedenen Epochen des
Künstlers und gibt in diesem Umfang den amerikanischen
Kunstfreunden zum erstenmal einen Überblick des gesam-
ten künstlerischen Schaffens des Norwegers.

AUSSTELLUNG VON WERKEN LEBENDER
JAPANISCHER MALER IN DER AKADEMIE

"T\ie krisenhafte Lage der heutigen Malerei Japans be-
kündet sich in ihrer Spaltung in die zwei Lager der

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