Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 29.1931
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https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0347
DOI Heft:
Heft 8
DOI Artikel:Scheffler, Karl: Das Neue Berlin, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0347
und darum ist Berlin im Reiche heute so verhaßt
wie nur je in früheren Jahrzehnten. Uber diese
Unbeliebtheit geht Berlin aber so unsentimental
hinweg, wie es stets über Abneigung hinwegge-
gangen ist. Es lebt weiter „nach dem Gesetz,
wonach es angetreten", es fährt fort immer zu
werden und niemals eigentlich zu sein, und es ver-
setzt den nachdenklichen Betrachter damit in eine
Verwunderung, die in einer kritischen Weise tätig
macht, die keine konventionelle Beurteiiungs weise er-
laubt und die eine Ehrfurcht vor demWalten und den
Wegen der Natur in derWeltgeschichte zurückläßt.
ERWIN GUTKIND, GARTENHOF DER GROSS-SIEDELL'NG LICHTENBERG
wie nur je in früheren Jahrzehnten. Uber diese
Unbeliebtheit geht Berlin aber so unsentimental
hinweg, wie es stets über Abneigung hinwegge-
gangen ist. Es lebt weiter „nach dem Gesetz,
wonach es angetreten", es fährt fort immer zu
werden und niemals eigentlich zu sein, und es ver-
setzt den nachdenklichen Betrachter damit in eine
Verwunderung, die in einer kritischen Weise tätig
macht, die keine konventionelle Beurteiiungs weise er-
laubt und die eine Ehrfurcht vor demWalten und den
Wegen der Natur in derWeltgeschichte zurückläßt.
ERWIN GUTKIND, GARTENHOF DER GROSS-SIEDELL'NG LICHTENBERG