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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 29.1931

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Heft 8
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0361

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HERMANN MAYRHOFER-PASSAU, „DER CLOWN
FREUT SICH", LITHOGRAPHIE. 1931

AUSGESTELLT IM KUNSTSALON CASPARI, MÜNCHEN

Berufsschulen für Holzbearbeitung unter Max Wiederanders
und des Malerhandwerks unter Otto Rückert hat sich die
streng fachliche, auf sinngemäße Materialherstellung gerich-
tete, den neuzeitlichen praktischen Bedürfnissen angeschlos-
sene Werkmannserziehung durchgesetzt gegen die alte, ein
vverkunabhängiges, fachfremdes Entwerfertum mit künstle-
rischen Ambitionen fördernde akademische Erziehung. Nicht
im gleichen Maße kann dies der Berufsschule für Metall-
bearbeitung und Holzbildnerei unter Leitung von Senf nach-
gerühmt werden, wo die Schüler teilweise noch zum Kopieren
historischer Stilformen angehalten werden. — Eine gleich-
zeitige Ausstellung von Schülerarbeiten der Staatsschule für
angewandte Kunst machte die Grenzen, ja den Bankerott der
akademisch-künstlerischen Erziehung sinnfällig. Sie ist mög-
lich in der übrigens von Preerorius gut geleiteten Theater-
klasse, und hat bei Buntpapier, Batik, Mode allenfalls noch
eine gewisse Berechtigung. Aber auch hier und überall, wo
der Zeichentisch hinter der eigentlichen Werkarbeit zurück-
zutreten hätte, haben wir den leidigen Zwitter Kunst-Ge-
werbe in Reinkultur, insbesondere natürlich an einer vom
Geiste der Gegenwart ziemlich unberührten Schule. — Als
Nachfolger des verstorbenen Eduard Pfeiffer, der bis kurz
vor Kriegsende Lehrer am Kunstgewerbemuseum in Berlin
war, wurde an die Staatsschule für angewandte Kunst der
Münchner Architekt Georg Buchner, ein Vertreter der tradi-
tionalistischen Richtung, berufen. II. Eckstein

HAN NOVE R

Man darf es der 99. Großen Kunstausstellung des Kunst-
vereins Hannover nicht zum Vorwurf machen, daß viel durch-
schnitttliche Arbeiten die Säle füllen; das ist unvermeidlich.
Hervorheben aber soll man, daß erstaunlich viele Werke das
Niveau überragen. Nicht nur von den Händen jener schon
lange bekannten, mit Namen und Bedeutung sicher bestehen-
den Künstler, wie Levy, Kars, Seiffert-Wattenberg, Caspar,
Heckel, Kaus, Herbig und Kolbe, sondern auch von den jungen
Führern einer Vorhut neuer Gesinnung Feibusch, Fuhr, Gilles,
Dörries und Mareks.

Es ist sehr zu begrüßen, daß gerade einigen von diesen
Jungen ihre Qualität offiziell attestiert worden ist durch die
Preisverteilung, die am 10. März durch eine Jury vorge-
nommen wurde. Außer dem alljährlichen Tramm-Preis des
Kunsrvereins von 2000 Mark, der an Joachim Karsch für
sein „Stehendes Mädchen" gegeben wurde, hatte in diesem
Jahre wieder die Firma Günther Wagner einen 2000-Mark-
Preis gestiftet, der unter vier Künstler geteilt wurde: an

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HERMANN MAYRHOFER-PASSAU, LACHENDE FRAU
LITHOGRAPHIE. 1930

AUSGESTELLT IM KI'NSTSALON CASPARI, MÜNCHEN
 
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