Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 29.1931

DOI Heft:
Heft 9
DOI Artikel:
Reiners, Heribert: Bilder von Eugene Delacroix in Freiburg (Schweiz)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0384

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
EUGENE DELACROIX, DAS WUNDER DES HEIL. JUSTUS
NACH RUBENS

wurf wirkt in allem impulsiver, unmittelbarer als der
andere. Ohne jede Vorzeichming, nur mit Farben-
werten ist das Bild entwickelt und die Einzelform
gestaltet. Unerschöpflich reich sind dabei die Ton-
nuancen, weit überlegen den drei andern Bildern.
Bald ist die Farbe über dem goldig durchscheinenden
Grund nur dünn lasiert, mit ganz diskreter Wirkung,
bald in pastosem breitem Auftrag zu höchster Kraft
gesteigert. Mehr noch als die zweite Skizze zeigt diese
erste den Reichtum der Formvorstellung eines Dela-
croix, seine Meisterschaft der Gestaltung, die wie mit
jagenden Pulsen die Bilder der Vorstellung zu formen
suchte, über die dann erst nachträglich sich die
ruhige ordnende Hand legt und im klärenden Kontur
das sprühende Leben fesselt. Das ist das klassische
Element, der Geist der Renaissance, der sich mit sei-
nem stürmischen Temperament verbindet. So versteht
man, daß der gleiche Künstler zwei scheinbar so
konträre Meister bewundert und ihrer Wirkung sich
öffnet, Rubens und Raffael. Gerade in diesem Bilde
zeigt er die Synthese der Stilelemente dieser beiden,
in der Freiburger Skizze stärker noch als im ausgeführten
Bilde. Dem Maler, der wie im Rausche mit stärkster
innerer Anteilnahme die ersten Konzeptionen formuliert,
wobei der Pinsel kaum schnell genug den inneren Bil-
dern folgen kann, verbindet sich ein Architekt, der in
der Zuordnung des Lineamentes, der sichern Abwägung
der Massen und der Farben, in der Verteilung von Hell
und Dunkel den von Leben sprühenden Bildern das feste
tektonische Gefüge gibt, aber auch den starken Rhythmus
ihrer farbigen und formalen Gliederung. Es ist das Mu-
sikalische, das die Kunst desDelacroix mit der desRaffael
verbindet. Treffend kurz hat einmal Scheffler das Wesen
dieser eigenartigen Kunst gedeutet: fieberisch und zu-
gleich besonnen.

EUGENE DELACROIX, LIEGENDER LÖWE

,Dis 0
iichffli'
jeten Sd»

Als man
nalers Car(
agte dies«

,CarolK
a znsarnn
lü. Als er
irissen Sie
ih Caraco
Uimbolus

,Wenn
,Mm gel
.Nein, H

DeiBildh
pfcrd—die

'•Ott ai
^Teilen.

Henner
•frotinig
' asm Male
teiill erbl

,l'nd das

Ein Kunst
;»geinGe

k Der
Etilen vt

*8tt,war
.Meister,

;itteen.'
-BerrX.,

:\k

llll»en.'

354
 
Annotationen