DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:Utitz, Emil: Charles Crodel
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0452
wie die Sätze eines Tonwerkes: allegro und an-
dante, cantabile, scherzo und adagio. Gewichtloser,
ganz in der Sphäre des Lächelnd-Heiteren ver-
bleibend, in die nur hier und da ein dunklerer Ak-
kord sich einmischt, sind die Fresken im Standes-
amt: übermütig spielend mit bunten, graziösen Ein-
fällen. Man wird von fern an Slevogt gemahnt. Es
ist eine natürliche Frische, die anmutig uns anweht.
Wir brauchen solche unverkrampfte Künstler,
die — wenn ich mich eines großen Wortes be-
dienen darf — in bescheidener Haltung Mozart-
sches Erbe verwalten. Und es wäre sehr zu wün-
schen, wenn Crodel — ein ungemein fleißiger
und fruchtbarer Arbeiter — durch zahlreiche Auf-
träge gefördert würde; das käme nicht nur seiner
Entwicklung sehr zu statten, nein: auch die glück-
lichen Besitzer gewännen Schönheit und Wohl-
klang, ein wenig Festlichkeit im Alltag.
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dante, cantabile, scherzo und adagio. Gewichtloser,
ganz in der Sphäre des Lächelnd-Heiteren ver-
bleibend, in die nur hier und da ein dunklerer Ak-
kord sich einmischt, sind die Fresken im Standes-
amt: übermütig spielend mit bunten, graziösen Ein-
fällen. Man wird von fern an Slevogt gemahnt. Es
ist eine natürliche Frische, die anmutig uns anweht.
Wir brauchen solche unverkrampfte Künstler,
die — wenn ich mich eines großen Wortes be-
dienen darf — in bescheidener Haltung Mozart-
sches Erbe verwalten. Und es wäre sehr zu wün-
schen, wenn Crodel — ein ungemein fleißiger
und fruchtbarer Arbeiter — durch zahlreiche Auf-
träge gefördert würde; das käme nicht nur seiner
Entwicklung sehr zu statten, nein: auch die glück-
lichen Besitzer gewännen Schönheit und Wohl-
klang, ein wenig Festlichkeit im Alltag.
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