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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 18.1938

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Heft 4 (April 1938)
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Aus dem Erziehungsplan für die Volksschulen Düsseldorfs
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Bruycker, Adolf: Wir und die Lichtbildnerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.28172#0083

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75

c) Erzichung zur Volksverbundenheit.

5. Schuljahr: wir gestalten einen Maibaum. Syin-
bole zum Tag der Arbeit (Handwerkszeichen). Zum Mut-
tertag: Blumenstrauß im Scherenschnitt. Gestaltungen zur
Sonnwendseier, zum Erntedankfest (Gemeinschaftsarbeit).
Erntekrone. Martinslaternen. Lhristbaumschmuck. weih-
nachts- und Neujahrsbriefe und -Rarten. Fastnachtsorden
und -sterne. Masken. Spielfiguren für Märchen und Sagen.
Ostercierbemalen. Gsterwunschbricfe und -karten.

0. Schuljahr: Maibaum mit Arbeiterdarstellungen:
Ehret die 2lrbeit. postkarten (Papierschnitte) und Falt-
schachteln zum Muttertag. Im Iungvolklagec (Gem.-Ar-
beit). Lräuche bei der Sonnwendfeier. Erntekränze.
Erntefestzug (Gem.-Arbeit). weihnachtliche Sinnzeichen
(Baumschmuck) aus Papier und Messingfolie. weihnachts-
karten (Scherenschnitt). Fastnachtsmasken. Rinderspiele
(Reisespiel für würfel). Gstereierbemalen.

7. Schuljahr : wie im d. Schuljahr, dazu Schristgestal-
tungen: Sprüche und Schriftbänder. Iungvolk auf Fahrt.
wir schaffen Fahrtenbücher, drucken Lautenbänder (Stoff-
drucke). Ahnentafeln. Spielzeug für das WHW. Advents-
kalender und -laternen. Rasperlefiguren und Schattenspiel-
figuren. —

S. Schuljahr: wie im 0. und 7- Schuljahr, dazu
Mappen und Alben (Fahrtenbücher). wir schaffen um ;u
schenken (weihnachten). Heimschmuckarbeiten: Rahmen,
Schachteln und Dosen, Einladungskarten für Feiern.
Stammbäume, Familienchroniken.

ä) Beziehungen zum Gesamtunterricht:

5. Schuljahr: Iagd im Neandertal. wölflinge und
Fischfänger. Dudo, der Fischer. 2llte Dorfanlagen. wir
falten aus Papier eine Flotte. 2>m Rieler Hafen. Ger-
manisches Blockhaus. Auf der Alm. Alpenhäuser. Gestal-
tungen ;u deutschen Heldensagen. wikingerschiffe und
-fahrten.

o. Schuljahr: Vom Bergmann und von Rohlen-
zcchen. Von Rittern, Tournieren und Burgen. Alte Stadt.
Nibelungensage. Bilder ;u „Herr von Ribbeck", „Hermes-

bur" u. a. Lesestoffen. Alte Dorfanlagen. Von wunder-
lichen Gesellen u. a. Landsknechte. werbebilder zum Vier-
jahresplan (Altstoffsammlungen).

7. Schuljahr: Bilder zum Lied von der Glocke, ;u
Herrmann und Dorothea. Bildec ;u wilhelm Tell. plan-
zeichnungen, werkzeichnungen. Aus fernen Ländern (Rolo-
nien).

5. Schulj/ahr: Geländezeichnungen. werkzeichnun-
gen. Bilder nach Lesestoffen.

e) Erschließung des deutschen Rulturgutes
(R uns tbe trachtu ng):

y. Schuljahr: Höhlenzeichnungen, Steinwaffen,
werkzeuge. Tongefäße. Bronzezeit: Schmuck und Urnen,
das Sonnenrad-Hakenkreu; auf altem Gerät. Germanische
wafsen und Feldzeichen. Handwerksformen aus der Eisen-
zeit. Lebensbäume und Vleujahrsbriefe aus der Volks-
kunst. Ständebaum (Lesebuch). Schattenspielfiguren aus
alter Zeit.

6. Schuljahr: DUrer: Die Mutter. Dcutsche Land-
schaften in dcr Malerei. Alte Handschriften, Buchmale-
reien, Blumen in der Volkskunst. Erzgebirgisches Spiel-
zeug. wetterfahnen (Hähne). Dürer: Vor den Doren
Nürnbergs. Altdorfer: Landschaft mit Tanne. 2llte Grab-
kreuze. weihnacht in der Runst. Handwerker- und wirts-
hausschilder. Alte wappen. Burgen und Schlöffer.

7. Schuljahr: Dürer: Blumenstücke und das große
Rasenstück. Bauernhäuser, Bauernkunst. patenbriefe,
Glückwunschbriefe. Lcbensbäume in der Volkskunst. Alte
Stoffdrucke. Alte Neujahrsbriefe. Die Arbeit in der
Runst. Deutsche Dome.

S. Schuljahr: Alte Scherenschnitte. Die dNutter und
die Familie in der Runst. Dürer: Ritter, Tod und Tcufel.
Blumenbilder. Gebrauchsgerät aus alter Zeit: schöne
Schränke und Truhen. Romanische und gotische Bauten.
Altes Rinderspielzeug. Rethel: Dotentanz. weihnacht in
der Runst. Heim- und wandschmuck aus der volkstüm-
lichen Bildnerei. Schöne Bauten der Heimat. Bauten des
Dritten Reiches.

wir und die Lichtbildnerei

2ldolf de Bruycker, Altona

Ghne Bilder ist im Runstunterricht nicht auszukommen.
Da aber das, was wir brauchen, nicht immer vorhanden
ist — oder nicht so, daß wir's einer ganzen Rlaffe zeigen
können, oft auch für die Anschaffung durch die Schule ;u
teuer ist, so greifen wir zur Photographie und stellen uns
sclber Diapositive hcr. wenn man's richtig anfängt, läßt
sich in kurzer Zcit viel Brauchbares schaffen. Photoappa-
rate für diese Zwecke gibt es jetzt in fast allen Handlungen
als „ungewöhnlich" billig zu kaufen. Erforderlich
ist doppcltec Bodenauszug und Einstel-
lungsmöglichkeit mit Hilfe einer Matt-
scheibe. Da wir das Gbjektiv bei dec Bclichtung stets
möglichst weit abblenden, kommt eine größere
Lichtstärke uns nur bei dcr Einstellung zugute. Von zwei
sonst gleichwertigcn, gleichwcit abgeblendeten Gbjektiven
verdient das weniger lichtstarke den Vorzug, wenn es auf
schärfste Zeichnung ankommt. Das ist eine Tatsache, die
nicht allgemein bckannt ist. — Ein Vcrschluß am Gbjcktiv
ist unwesentlich, da wir bei unsercn 2lrbeiten genau so gut
mit dem Dcckcl arbciten könncn. — 2lls Format ist 6 X o
oder o x ir ;u empfehlen. Durch Raffetteneinlagcn kann
man auf jedes klcinere Format reduziercn, von welchem
besonders 4)4 x l> sciner noch ausreichcnden Größc und
seiner Billigkcit wegcn Bcachtnng verdient. —

Als Stativ benuye man ein derbes aus Holz, älteren
Datums, wie es sie leider nur noch selten gibt. Da wir
auf Höheneinstellung bei demselben verzichten können,
dürfte esjedem leicht sein,sich einbrauchbares festcsStativ
selbst ;u arbeitcn. Die sonst gebräuchlichcn Röhrcnstative
sind ;u wacklig für unsrc manchmal ausgcdehnten Zeit-
aufnahmen. -

Zum Reproduzieren von Zeichnungen und Bildern, auch
aus Büchern, empfiehlt sich eine andere Einrichtung. Man
baut aus Hol; über einem Zeichenbrett einc feste Brückc,
die man mit dem Brett verleimt und verschraubt. 2ln dcr-
sclben läßt sich cin Brett senkrccht auf- und abwärts bc-
wegen und mit einer Schraube mit Flügclmutter feststel-
len. An diesem Brctt läßt sich der Aufnahmeapparat mit
Hilfe einer Stativschraubc befestigen. Das Gbjektiv zeigt
nun nach unten. Die Höhe dcr Brückc richtet sich nach der
Brcnnweite des Gbjektivs, welches man der Zeichnung so
wcit nähern können iiiuß, daß man Bildcr von natürlicher
Größe erhält, das wäre also auf cinfache Brcnnwcitr.
wichtig ist, daß Zcichenbrett und Mattscheibe gcnau par-
allel liegen. Diese 2lnordnung hat sich für Einstcllung und
auch für nornialc Dageslichtbcleuchtung am Fcnstcr als
schr praktisch crwicsen.
 
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