15§
V7eue Deutsche Bauerntrachten: Tirol. Von
Gertrud pesenhofer, Innsbruck. Zeichnungen von Grctel
Rarasek. 7ü Seiten mit farbigen wiedcrgaben von 114
vorbildlichen Trachtenstücken. Verlag G. D. w. Lallwey,
MUnchen isrS. 6 RM. «
Bei dieser schönen Ausgabe feffeln ;uerst die ausgezeich-
neten Bilder, die eine Meisterleistung auf dem Gebiet der
Rostümfigurcn sind. Allein deswegen möchte man das Buch
jeder Mädchenschule wünschen. Der Unterton der 2lrbeit
ist nicht minder wesentlich. Geht es doch um eine Be-
mühung, die schon Erfolge zeitigcn konnte: wertvolle alte
und bewährte Formen ;u erhaltcn, aber zeitgemäß abzuwan-
deln durch gewisse Vereinfachungen, ohne daß der städtischen
Ronfektion Zugeständniffe gemacht werden. Es ist keine
Frage, daß hier eine programmatische Leistung vorliegt,
die über das reiche Drachtengebiet Tirols hinaus uns
etwas ;u sagen hat und verdient, überall mit der gleichen
Verantwortlichkeit aufgenommen ;u werden, wo Erhal-
tung und Erneuerung von Trachten bedacht wird! E. p.
Map Grantz: Der deutsche BUrger und sein
Haus. ->1 Seiten mit ry Zeichnungen. Verlag w. Ieß,
Dresden is;y.
wir heben dies Buch hervor, weil es die Entwicklung
des bürgerlichen wohnhauses klärt und mit sicherem
Urteil die Eigenart und beste Ausprägung der Formen
deutlich macht. 2>m Mittelpunkt stehen die kraftvollen
Bauleistungen des 1;. bis is. Iahrhunderts in liZord- und
Mitteldeutschland. wcr die Fachwerk- und Backsteinbauten
im Entstehen ihrer Straßenfronten und Giebel vcrstehen
lernen möchte, um auch eine sichere Auswahl für Zwecke
der Nachgestaltung und des Modellbaus treffen ;u können,
findet in der Ausgabe manche wertvollen Aufschlüssei
Dr. Räthe Harnisch: Deutsche Malerer;äh«
lungen. Die 2lrt des Sehens bei Hcinse, Dieck, Hoff-
mann, Stifter und Reller. io0 S. mit ir Bildern. Aun-
ker u. Dünnhaupt, Berlin is;S. 5-ro RM.
Dieser Band 17s der Reihe „l^leue Deutsche Forschun-
gen" gilt einer sauberen Untersuchung des Schrifttums von
Dichtern, die mit Maleraugen sehen und schildern und auch
selber Stift und pinsel handhabten. Diese Guellcnstudie
bietet bedeutsamcs Material genug und ;eigt sich vön
einem beachtlichen Urteil gctragen. Ein wunsch allerdings
bleibt: es möchte bei solchen Studien das „Sehcn" der
Dichter von einem Zweit-Verfaffcr „abgelöst" werden, der
„gan; im Bilde" ist und auch wachstum und Entfaltung
so „mithört", daß ein pädagogischer Ertrag herausspringt,
da ja unsere Schülcr oft gcnug „Doppeltalente" sind, die
als solche verstanden werdcn wollcn. E. p.
2lmedeo Maiuri: p 0 m p e j a n i s ch e wandbil-
der. 15 S. mit 10 Abb. und 10 farbigen Dafeln. Ver-
lag der „Silberncn Bücher", Berlin is;S. r.So RM.
Dieser ncue Band gibt anhand sorgfältiger wieder-
gaben eine Einführung in die spätantike Malerei, aus wcl-
cher der Abglan; der nicht crhaltcnen griechischcn werkc,
aber;uglcich die Erobcrung ncuer Schaffciisformc» spricht,
die eine eigentümliche Vor-Gabc für spätere Epochen ge-
blieben sind. Der Autor — Gencraliiitcndaiit der Aus-
grabungen in dcn Vesuvstädtcn — erläutert schlicht, was
;um ersten Vcrständnis dcr wandbildcr erfordcrlich ist.
E. p.
Prof. Dr. Hans weigcrt: Stilkundc. Bd. 1:
Vor;cit, Antike, lNittclaltcr (i;ö S. mit 04 Abb.),
Bd. r: Spätmittclalter und Neu;eit (141 S. m. S42lbb.),
Sammluiig Göschcn 17lr. So und 7S1 — 1ö;S; je Bd.
l ör RNl.
„... diese Stilkunde ist kein 2lbriß dec deutschen
Runstgeschichte, sondern nur ihr Gerippe. Sie ist eine
Runstgeschichte fast ohne Namen, eine Schilderung nur der
überpersönljchen Vorgänge, nicht der großen persönlichkei-
ten, in denen sich Stile verdichten." 2>n beiden Bändchen
wird viel Brauchbares geboten. Die Schwicrigkeiten eines
solchen „Gerippes" wcrden indes deutlich, wenn man sich
die Laien-Leser ;. B. als Schüler vorstellt, die hierin die
wege und Grundhaltungen in der deutschen Runst und eine
Be;iehung ;ur heutigen Sicht über;eugend vorfinden soll-
ten: weigert hält sich an historische Bcgriffe, die manch-
mal scharfsinnig erklärcn, aber cbensooft aufrusender Rraft
cntbehrcn und in den Abschnitten über die jüngste Zeit
lähmend wirken.
Dr. wernec Büddemanniwelcher Stil ist
dasi i5r S. mit über 500 photos aus 5; Tafelseiten
und einer Rlapptafcl (von soo bis 1S00). Franck'sche
Verlagsbuchhandlung, Stuttgart io;s. ;.ro RM., Lbd.
4-5° RM.
Nach dem Lexikon-Beispiel (Rleinphotos mit Rur;tex-
ten), das schon in der Druckmann'schen Runstfibel aufge-
nommen war, haben wir hicr wiederum eine Stilkunde,
aber eine solche, die in den Bildern prä;is daherkommt
und in der Auswahl charakteristisch und übersichtlich ist,
so daß die Absicht, dem „kunstgeschichtlich interessierten
Laien einen umfaffenden „Ueberblick über die Runst aller
Völker und Zeiten ;u geben", ;weckmäßig crreicht ist. Lehr-
haft klare Einführungen, eine Zeittafel und Fachwörter-Er-
läuterungen ergän;en den Band ;u einem beachtlichen
Grientierungsmittel, das durch sich selber spricht. E. p.
Als Anmerkung ;u den „Stilkunden", von denen noch
mehrere;u erwarten sind: sie sind ein nützliches Material,
um bei der planung des „Runstbuchcs für unsere Schüler"
Vergleiche ;u ;iehen, ;u lernen, was insgesamt wescntlich
bleibt, was andererseits Belastung ist oder gar abwegig.
E. p.
Dr. Heinrich Lützeler: FUHrcr ;ur Runst.
rr4 S. mit ;o4 2lbb. und ; farb. Tafeln. Verlagsbuch-
handlung Herder u. Lo., Frciburg i. Br. io;s. 5,ro RM.,
Lbd. 7 RM.
Dieser Runstführer ist andrer Art als die mehrfach ge-
nannten „Stilkunden". was waetzoldt einmal einer Runst-
geschichte vorausgeschickt hatte: Grundsätzliche Lctrach-
tungen über wesen und werkformen der Runstartcn:
Architektur, plastik, Malerei, ist selbcr Zweck und Ziel
dicser Arbeit des Bonner Do;enten, dec sich schon man-
ches Verdicnst um die Runstcrkenntnis erworben hat. Es
muß festgestellt werden, daß er auch hier die Fähigkeit be-
weist, feinfühlig den Formen und werkmitteln nach;uspü-
rcn, und manche wertvollen und nachdenklichen Einsichten
beisteuert. Meist „führen" die Lildxr mit den charakteri-
sierenden Beitexten selber, indem sie die Gestaltuiigsmittcl
cinsichtig machen und durch Gcgcnbcispicle erweiscn, was
der Runst nicht gcmäß ist. Die achtbarc Leistung dicses
Runstführers, der dcn Grundlagen dcr bildkünstlcrischcn
Form nachgcht, um ;u erwcisen, daß die Runst kcin
Zierat, sondern „dichtes Lebcn in anschaulichen Formcn"
ist, daß sie „Seinsgründe crschlicßt" und „sich auf die
wur;eln unsrer Existen; be;icht", spricht für sich. E. P.
wir gehen in c i n Baucrnhaus. Ein Rindcrbiich
mit farbigen Bildern von Emma Hübner und Vcrscn
von Hanna Schachcnmcicr. 2ltlantisverlag, iorS. preis
RM. ;.so.
Die Giebclfront cines Bauernhauscs (oberdcutsch) gibt
den Zuschnitt des Bilderbuchs (27 : ;o cm). Sie läßt sich
wic ein Flügelaltar aufschlagcn, und ;war fünfmal nach-
einander, so daß wcchsclnd ncuc Mittelbilder und Rlapp-
sciten cntstehcn. Bcim crsten Geffncn sind wir in den
V7eue Deutsche Bauerntrachten: Tirol. Von
Gertrud pesenhofer, Innsbruck. Zeichnungen von Grctel
Rarasek. 7ü Seiten mit farbigen wiedcrgaben von 114
vorbildlichen Trachtenstücken. Verlag G. D. w. Lallwey,
MUnchen isrS. 6 RM. «
Bei dieser schönen Ausgabe feffeln ;uerst die ausgezeich-
neten Bilder, die eine Meisterleistung auf dem Gebiet der
Rostümfigurcn sind. Allein deswegen möchte man das Buch
jeder Mädchenschule wünschen. Der Unterton der 2lrbeit
ist nicht minder wesentlich. Geht es doch um eine Be-
mühung, die schon Erfolge zeitigcn konnte: wertvolle alte
und bewährte Formen ;u erhaltcn, aber zeitgemäß abzuwan-
deln durch gewisse Vereinfachungen, ohne daß der städtischen
Ronfektion Zugeständniffe gemacht werden. Es ist keine
Frage, daß hier eine programmatische Leistung vorliegt,
die über das reiche Drachtengebiet Tirols hinaus uns
etwas ;u sagen hat und verdient, überall mit der gleichen
Verantwortlichkeit aufgenommen ;u werden, wo Erhal-
tung und Erneuerung von Trachten bedacht wird! E. p.
Map Grantz: Der deutsche BUrger und sein
Haus. ->1 Seiten mit ry Zeichnungen. Verlag w. Ieß,
Dresden is;y.
wir heben dies Buch hervor, weil es die Entwicklung
des bürgerlichen wohnhauses klärt und mit sicherem
Urteil die Eigenart und beste Ausprägung der Formen
deutlich macht. 2>m Mittelpunkt stehen die kraftvollen
Bauleistungen des 1;. bis is. Iahrhunderts in liZord- und
Mitteldeutschland. wcr die Fachwerk- und Backsteinbauten
im Entstehen ihrer Straßenfronten und Giebel vcrstehen
lernen möchte, um auch eine sichere Auswahl für Zwecke
der Nachgestaltung und des Modellbaus treffen ;u können,
findet in der Ausgabe manche wertvollen Aufschlüssei
Dr. Räthe Harnisch: Deutsche Malerer;äh«
lungen. Die 2lrt des Sehens bei Hcinse, Dieck, Hoff-
mann, Stifter und Reller. io0 S. mit ir Bildern. Aun-
ker u. Dünnhaupt, Berlin is;S. 5-ro RM.
Dieser Band 17s der Reihe „l^leue Deutsche Forschun-
gen" gilt einer sauberen Untersuchung des Schrifttums von
Dichtern, die mit Maleraugen sehen und schildern und auch
selber Stift und pinsel handhabten. Diese Guellcnstudie
bietet bedeutsamcs Material genug und ;eigt sich vön
einem beachtlichen Urteil gctragen. Ein wunsch allerdings
bleibt: es möchte bei solchen Studien das „Sehcn" der
Dichter von einem Zweit-Verfaffcr „abgelöst" werden, der
„gan; im Bilde" ist und auch wachstum und Entfaltung
so „mithört", daß ein pädagogischer Ertrag herausspringt,
da ja unsere Schülcr oft gcnug „Doppeltalente" sind, die
als solche verstanden werdcn wollcn. E. p.
2lmedeo Maiuri: p 0 m p e j a n i s ch e wandbil-
der. 15 S. mit 10 Abb. und 10 farbigen Dafeln. Ver-
lag der „Silberncn Bücher", Berlin is;S. r.So RM.
Dieser ncue Band gibt anhand sorgfältiger wieder-
gaben eine Einführung in die spätantike Malerei, aus wcl-
cher der Abglan; der nicht crhaltcnen griechischcn werkc,
aber;uglcich die Erobcrung ncuer Schaffciisformc» spricht,
die eine eigentümliche Vor-Gabc für spätere Epochen ge-
blieben sind. Der Autor — Gencraliiitcndaiit der Aus-
grabungen in dcn Vesuvstädtcn — erläutert schlicht, was
;um ersten Vcrständnis dcr wandbildcr erfordcrlich ist.
E. p.
Prof. Dr. Hans weigcrt: Stilkundc. Bd. 1:
Vor;cit, Antike, lNittclaltcr (i;ö S. mit 04 Abb.),
Bd. r: Spätmittclalter und Neu;eit (141 S. m. S42lbb.),
Sammluiig Göschcn 17lr. So und 7S1 — 1ö;S; je Bd.
l ör RNl.
„... diese Stilkunde ist kein 2lbriß dec deutschen
Runstgeschichte, sondern nur ihr Gerippe. Sie ist eine
Runstgeschichte fast ohne Namen, eine Schilderung nur der
überpersönljchen Vorgänge, nicht der großen persönlichkei-
ten, in denen sich Stile verdichten." 2>n beiden Bändchen
wird viel Brauchbares geboten. Die Schwicrigkeiten eines
solchen „Gerippes" wcrden indes deutlich, wenn man sich
die Laien-Leser ;. B. als Schüler vorstellt, die hierin die
wege und Grundhaltungen in der deutschen Runst und eine
Be;iehung ;ur heutigen Sicht über;eugend vorfinden soll-
ten: weigert hält sich an historische Bcgriffe, die manch-
mal scharfsinnig erklärcn, aber cbensooft aufrusender Rraft
cntbehrcn und in den Abschnitten über die jüngste Zeit
lähmend wirken.
Dr. wernec Büddemanniwelcher Stil ist
dasi i5r S. mit über 500 photos aus 5; Tafelseiten
und einer Rlapptafcl (von soo bis 1S00). Franck'sche
Verlagsbuchhandlung, Stuttgart io;s. ;.ro RM., Lbd.
4-5° RM.
Nach dem Lexikon-Beispiel (Rleinphotos mit Rur;tex-
ten), das schon in der Druckmann'schen Runstfibel aufge-
nommen war, haben wir hicr wiederum eine Stilkunde,
aber eine solche, die in den Bildern prä;is daherkommt
und in der Auswahl charakteristisch und übersichtlich ist,
so daß die Absicht, dem „kunstgeschichtlich interessierten
Laien einen umfaffenden „Ueberblick über die Runst aller
Völker und Zeiten ;u geben", ;weckmäßig crreicht ist. Lehr-
haft klare Einführungen, eine Zeittafel und Fachwörter-Er-
läuterungen ergän;en den Band ;u einem beachtlichen
Grientierungsmittel, das durch sich selber spricht. E. p.
Als Anmerkung ;u den „Stilkunden", von denen noch
mehrere;u erwarten sind: sie sind ein nützliches Material,
um bei der planung des „Runstbuchcs für unsere Schüler"
Vergleiche ;u ;iehen, ;u lernen, was insgesamt wescntlich
bleibt, was andererseits Belastung ist oder gar abwegig.
E. p.
Dr. Heinrich Lützeler: FUHrcr ;ur Runst.
rr4 S. mit ;o4 2lbb. und ; farb. Tafeln. Verlagsbuch-
handlung Herder u. Lo., Frciburg i. Br. io;s. 5,ro RM.,
Lbd. 7 RM.
Dieser Runstführer ist andrer Art als die mehrfach ge-
nannten „Stilkunden". was waetzoldt einmal einer Runst-
geschichte vorausgeschickt hatte: Grundsätzliche Lctrach-
tungen über wesen und werkformen der Runstartcn:
Architektur, plastik, Malerei, ist selbcr Zweck und Ziel
dicser Arbeit des Bonner Do;enten, dec sich schon man-
ches Verdicnst um die Runstcrkenntnis erworben hat. Es
muß festgestellt werden, daß er auch hier die Fähigkeit be-
weist, feinfühlig den Formen und werkmitteln nach;uspü-
rcn, und manche wertvollen und nachdenklichen Einsichten
beisteuert. Meist „führen" die Lildxr mit den charakteri-
sierenden Beitexten selber, indem sie die Gestaltuiigsmittcl
cinsichtig machen und durch Gcgcnbcispicle erweiscn, was
der Runst nicht gcmäß ist. Die achtbarc Leistung dicses
Runstführers, der dcn Grundlagen dcr bildkünstlcrischcn
Form nachgcht, um ;u erwcisen, daß die Runst kcin
Zierat, sondern „dichtes Lebcn in anschaulichen Formcn"
ist, daß sie „Seinsgründe crschlicßt" und „sich auf die
wur;eln unsrer Existen; be;icht", spricht für sich. E. P.
wir gehen in c i n Baucrnhaus. Ein Rindcrbiich
mit farbigen Bildern von Emma Hübner und Vcrscn
von Hanna Schachcnmcicr. 2ltlantisverlag, iorS. preis
RM. ;.so.
Die Giebclfront cines Bauernhauscs (oberdcutsch) gibt
den Zuschnitt des Bilderbuchs (27 : ;o cm). Sie läßt sich
wic ein Flügelaltar aufschlagcn, und ;war fünfmal nach-
einander, so daß wcchsclnd ncuc Mittelbilder und Rlapp-
sciten cntstehcn. Bcim crsten Geffncn sind wir in den