DOI Heft:
Heft 10 (Oktober1938)
DOI Artikel:Thomae, Norbert: Gemeinschaftsarbeiten auf der Ausstellung der fünften "Schülerolympiade" deutscher Schülervereinigungen in Rumänien zu Bistritz/Nordsiebenbürgen, Ostern 1938
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.28172#0208
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tra'g )U geben. 2ln§ercgt durch die im Heft ir/is;? von
Aunst und Iugend" beschriebenen Türschilder mit Buch-
staben aus Sperrplatten entwarf ich eine Tafel mit auf-
^enageltem Turnersymbol. Doch übersetzte ich die starren
lateinischen ?.Formen in geschwungene deutsche Schrift-
zcichen; statt Sperrhol; mußte ,,5 mm starkes Rupserblech
hcran, und mit größtem Eiser gingen nun zwei Nuintaner
(im Reiche heißen sie wohl Obertertianer) an die ihnen
nruc Lrbelt des Sagens in verhältnismäßig starkcm Rup-
fcrblcch. Ein Dritter begann mit der Bearbeitung der
Eichenplatte. 7>n Ermangelung geeigneter Rerbschnittwerk-
zcuge mußte die Schrift mit Stechbeitel und Taschenmesser
herausgehoben werden. Das Hol; wurde, um die Mase-
rung ;u betonen, leicht init Nußbeize getönt und erhielt
schließlich Halbglan; durch etwas wachs. Beim Schleifen
der ausgesägten kupsernen Buchstaben wurden reizvolle
Glanzwirkungen beobachtet, die es nun galt, voll auszu-
nützen. Dies gelang auch durch stets mit dem ?-Guerstrich
gleichgerichteten schrägen Schleifstrich, womit ein gleich-
zeitiges Glänzen je zweier übereck liegenden Buchstaben er-
rcicht wurde: Bild ;.
Eine Schwierigkeit mußte noch überwunden werden:
weder Schräubchen noch pkägel aus Rupfer waren in un-
screm Städtchen ;u haben. Es auswärts ;u versuchen, war's
;u spät. Messing- oder gar Eisenstiste wurden einmütig ab-
gelehnt. Da auch Metallarbeiter es ablehnten, uns Rupfer-
nägel her;ustellen, so mußte ein Schüler sein Geschick er-
proben und durch einseitiges Vernieten kur;er Rupferdraht-
stückchen die ;i Rupfernägel — drei für die kupferne An-
hängevorrichtung — mit dem Hammer formen.
Die nahende „Glympiade", der Besuch so vieler Schüler
und wohl auch Erwachsener veranlaßte unsere Gungen auch
;u gemeinsam durchgeführten Ausschmückungsarbeiten. Ein
mächtiger, vierteiliger, schmuckloser Schrank, der im Aus-
stellungsraume stand, durfte diesen nicht so verunstalten.
2ilso — ein Wettbewerb: meine Guintaner, die vor einem
Iahre selber kleinc Bauernmöbel für eine Puppenstube ge-
baut und bcmalt hatten, versuchten es mit je einem ski;-
;enhaften Entwurf für eine Füllung. Zwei wurden aus-
gcwählt und die beiden Schüler mit der Ausführung der
Ärbeit betraut, die in lebendiger, naiver Farbenfreude vor-
läufig nur die vier FLllungen schmückt: Bild 4.
Aber auch für die reiferen Schüler bot sich eine schönc
Gemeinschaftsaufgabe: Die drei öden, viele Meter hohen
Fcnster im Stiegenhaus unserer Schule mit ihrem halb-
4. Demalung eines dunkelgrünen Schrankes. Entwurf und
Ausführung von ;wei ly-Gährigen. Leidcr kommen die
farbenprächtigcn Blumen und Blätter im photo nicht cnt-
fernt ;ur Geltung.
runden obcren Abschluß riefen schon lange;u verschönern-
dcr Betätigung auf. Es war gegeben, hier Leuchtbilder
(stärkeres Schwar;papier für die „Gerippe", ausgeklebt
mit farbigen Leuchtpapieren) ;u schaffen.
;. Wanderpreis-Plakette (r; ;u ;6cm) in Eichc
mit Durner;eichen aus Rupferblech. Gruppenarbcit von 15-
bis ichährigen Schülern.
Erfreulichc Arbeiten lagen weiter vor auch auf dem Ge-
biete physikalischen Bastelns. So ;. B. Rundfunkcmpfänger
rind Verstärker sowie ein manövrierfähiges fcrnlenkbares
kleines Schiffsmodell eines Bistritzers und cine selbst-
gebaute Laute. Ferner das Modell einer Turbine, insbcson-
dcre aber schön und genau gearbeitete, schnittige Modclle
von Segelflug;eugen. Ga, ssgar pläne und Lichtbilder cines
im Bau befindlichen nahe;u fertigen, sehr übcr;eugcnd
wirkenden Motorflug;cugcs, das ein Mcdiascher Guintaner
baut (erster preis für Handfertigkeit). Eine besonders
schöne 2lrbeit ;eigte in Lichtbildern und klar ausgcführten
großmaßstäblichen plänen ein Seytaner (OII), dcr die
Schäßburger Bergkirche aufgenommen, vermcsscn und aus
selbsthcrgestellten klcincn Ziegeln ein mehr als mannshohes
Modell von ihr im Maßstab ;:ro in seincm Garten auf-
gcstellt hat. Eine tüchtige Schulung sür einen angehcndcn
Baumeistcr! Erster preis für Licblingsbeschäftigung. Hcr-
vor;uheben wärcn wohl noch cinigc in Ton modellicrtc
Röpfe, von dencn der einfach und klar geformtc Ropf eincs
Rameraden einem Schäßburgcr Septimancr den crstcn
preis im Modellicren brachte.
Zusammenfasscnd kann gcsagt wcrden, daß trotz manchcr
noch im Fahrwasscr veraltcten Zcichenuntcrrichts segclndcn
Arbcitcn die 2lusstellung einen anschaulichen Ueberblick über
die viclgestaltigkcit unsrcs schönen Schaffensgebictcs gab.
tra'g )U geben. 2ln§ercgt durch die im Heft ir/is;? von
Aunst und Iugend" beschriebenen Türschilder mit Buch-
staben aus Sperrplatten entwarf ich eine Tafel mit auf-
^enageltem Turnersymbol. Doch übersetzte ich die starren
lateinischen ?.Formen in geschwungene deutsche Schrift-
zcichen; statt Sperrhol; mußte ,,5 mm starkes Rupserblech
hcran, und mit größtem Eiser gingen nun zwei Nuintaner
(im Reiche heißen sie wohl Obertertianer) an die ihnen
nruc Lrbelt des Sagens in verhältnismäßig starkcm Rup-
fcrblcch. Ein Dritter begann mit der Bearbeitung der
Eichenplatte. 7>n Ermangelung geeigneter Rerbschnittwerk-
zcuge mußte die Schrift mit Stechbeitel und Taschenmesser
herausgehoben werden. Das Hol; wurde, um die Mase-
rung ;u betonen, leicht init Nußbeize getönt und erhielt
schließlich Halbglan; durch etwas wachs. Beim Schleifen
der ausgesägten kupsernen Buchstaben wurden reizvolle
Glanzwirkungen beobachtet, die es nun galt, voll auszu-
nützen. Dies gelang auch durch stets mit dem ?-Guerstrich
gleichgerichteten schrägen Schleifstrich, womit ein gleich-
zeitiges Glänzen je zweier übereck liegenden Buchstaben er-
rcicht wurde: Bild ;.
Eine Schwierigkeit mußte noch überwunden werden:
weder Schräubchen noch pkägel aus Rupfer waren in un-
screm Städtchen ;u haben. Es auswärts ;u versuchen, war's
;u spät. Messing- oder gar Eisenstiste wurden einmütig ab-
gelehnt. Da auch Metallarbeiter es ablehnten, uns Rupfer-
nägel her;ustellen, so mußte ein Schüler sein Geschick er-
proben und durch einseitiges Vernieten kur;er Rupferdraht-
stückchen die ;i Rupfernägel — drei für die kupferne An-
hängevorrichtung — mit dem Hammer formen.
Die nahende „Glympiade", der Besuch so vieler Schüler
und wohl auch Erwachsener veranlaßte unsere Gungen auch
;u gemeinsam durchgeführten Ausschmückungsarbeiten. Ein
mächtiger, vierteiliger, schmuckloser Schrank, der im Aus-
stellungsraume stand, durfte diesen nicht so verunstalten.
2ilso — ein Wettbewerb: meine Guintaner, die vor einem
Iahre selber kleinc Bauernmöbel für eine Puppenstube ge-
baut und bcmalt hatten, versuchten es mit je einem ski;-
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gcwählt und die beiden Schüler mit der Ausführung der
Ärbeit betraut, die in lebendiger, naiver Farbenfreude vor-
läufig nur die vier FLllungen schmückt: Bild 4.
Aber auch für die reiferen Schüler bot sich eine schönc
Gemeinschaftsaufgabe: Die drei öden, viele Meter hohen
Fcnster im Stiegenhaus unserer Schule mit ihrem halb-
4. Demalung eines dunkelgrünen Schrankes. Entwurf und
Ausführung von ;wei ly-Gährigen. Leidcr kommen die
farbenprächtigcn Blumen und Blätter im photo nicht cnt-
fernt ;ur Geltung.
runden obcren Abschluß riefen schon lange;u verschönern-
dcr Betätigung auf. Es war gegeben, hier Leuchtbilder
(stärkeres Schwar;papier für die „Gerippe", ausgeklebt
mit farbigen Leuchtpapieren) ;u schaffen.
;. Wanderpreis-Plakette (r; ;u ;6cm) in Eichc
mit Durner;eichen aus Rupferblech. Gruppenarbcit von 15-
bis ichährigen Schülern.
Erfreulichc Arbeiten lagen weiter vor auch auf dem Ge-
biete physikalischen Bastelns. So ;. B. Rundfunkcmpfänger
rind Verstärker sowie ein manövrierfähiges fcrnlenkbares
kleines Schiffsmodell eines Bistritzers und cine selbst-
gebaute Laute. Ferner das Modell einer Turbine, insbcson-
dcre aber schön und genau gearbeitete, schnittige Modclle
von Segelflug;eugen. Ga, ssgar pläne und Lichtbilder cines
im Bau befindlichen nahe;u fertigen, sehr übcr;eugcnd
wirkenden Motorflug;cugcs, das ein Mcdiascher Guintaner
baut (erster preis für Handfertigkeit). Eine besonders
schöne 2lrbeit ;eigte in Lichtbildern und klar ausgcführten
großmaßstäblichen plänen ein Seytaner (OII), dcr die
Schäßburger Bergkirche aufgenommen, vermcsscn und aus
selbsthcrgestellten klcincn Ziegeln ein mehr als mannshohes
Modell von ihr im Maßstab ;:ro in seincm Garten auf-
gcstellt hat. Eine tüchtige Schulung sür einen angehcndcn
Baumeistcr! Erster preis für Licblingsbeschäftigung. Hcr-
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Rameraden einem Schäßburgcr Septimancr den crstcn
preis im Modellicren brachte.
Zusammenfasscnd kann gcsagt wcrden, daß trotz manchcr
noch im Fahrwasscr veraltcten Zcichenuntcrrichts segclndcn
Arbcitcn die 2lusstellung einen anschaulichen Ueberblick über
die viclgestaltigkcit unsrcs schönen Schaffensgebictcs gab.