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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 18.1938

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Heft 12 (Dezember 1938)
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Buch und Bild / Am schwarzen Brett
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https://doi.org/10.11588/diglit.28172#0255

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239

Verbindung mit den rhythmischen Rräften des 2llls. Ie
enger der Mensch dem All, der Natur, verbunden ist, um
so «ünstiger sind die kulturschöpserischen Voraussetzungen.
Diese Erkenntniffe sind uns heute wieder gcläufig. Es mag
uns aber absurd erscheinen, dem Tanz in dem Ringen des
Menschen üm Erneuerung und- Stärkung seiner Dindun-
gen an die iiZatur eine besondere Stellung einzuräumen.
Dcr Verfasser aber tut das und er tut es mit Recht. Ein
Blick auf alle Vlaturvölker lehrt uns, daß er ;u den Ur-
gegebenheiten des menschlichen Seins gerechnet werden
muß. Und es muß seltsam klingen, wenn Vietta sein Rapi-
tel Uber den Sinn des Tanzes mit den worten ab-
schließt: „Und wie im denkerischen Akt die umsaffendste
geistige Beziehung zum Ganzen des Seins gesünden wird,
gewinnt der Mensch im ursprünglichen Tan; die um-
faffendste körperliche Erkenntnisquelle des Seinsganzen —
und darum steht er dem 2lusgang der Menschheit am
nächsten."

Man muß dieses geistvoll geschriebene, mit ausgezeichne-
ten Bildern versehene Buch gelesen haben, um diesen an-
spruchsvollen worten nicht von vornherein seine Zu-
stimmung zu versagen. Bt.

Eberhardt Hasper: Volk — welt — wis-

s e n. Studienreihen aus allen Gebieten des Lebens und

des wiffens. ). Teil: „Raffe, Raum, Geschichte." 945 S.

Tept mit Ss; Teptabbildungen und 44 ein- und mehr-

sarbigen Taseln. Verlag Friedrich Rrause, Nordhausen.

Leinenband RM. rs.5o, Halblederband RM. ;r.5o.

Das völlig neue Gesicht, das Deutschland unter der
Staatsführung Adolf Hitlers erhielt, hat auch der wis-
senschaft einen gcwaltigen Auftricb gegeben und sie vor
neue und schwierige Aufgaben gestellt. Auf allen Gebieten
hat sie sich ;u beweisen nicht als „voraussetzungslose",
sondern als engstens dem Leben verbundene und diesem
Leben dienende wiffenschaft. Eberhardt Hasper hat es
im Verein mit zahlreichen, meist bekannten wiffenschaft-
lcrn unternommen, alle Gebiete des Lebens von der warte
des Nationalsozialismus aus ;u überprüfen, die Erkennt-
niffe ncu ;u faffen und in diesem großen dreibändigen
werk der Öesfentlichkeit ;u unterbreiten. Bisher liegt der
erste Teil „Raffe, Raum, Geschichte" vor, sür den Gott-
sried Feder das Vorwort gcschrieben hat. Darin stellt er
die Erforschung des einzelnen unter dem Gcsichtspunkt der
Dotalität als Aufgabe des werkes hin. Nicht weniger
als 140 Seiten sind dann der Raffenkunde, insbesonderc
der Rassenpflege im nationalsozialistischen Staate ge-
widmet. Dabei gelingt cs, durch Einfügung außerordentlich
vieler Bilder und Tafeln vollcndet klar und anschaulich
;u sein. Viicht minder eindringlich und aufschlußreich ist
das weite Gebiet der Astronomie und der Länder- und
Völkerkundc behandclt. Seien es Fragen, die das Rolonial-
problem betrefsen, oder solche geopolitischer Art, Fragen
wie nach dem deutschen Lcbensraum, nach unscrem Brauch-
tum, nach Haus, Lier und pflanze in der deutschen Hei-
mat: immer wcrden wir aus berufenem Munde die rcchtc
Antwort darauf crhalten., Am ;. Teil ist die Geschichte
der Völker, insbesondere aber die der Deutschen unter
Einbeziehung des deutschen Volkcs jenscits der Grcnzen
bchandelt und auf rund 6o Seiten eine vergleichende Zeit-
tafel beigegcben worden, die in der Zusammcnschau der
verschicdensten Völker, Reiche und Erdteile außerordcntlich
wcrtvolle Aufschlüffe gibt. Ein alphabetischcs Sachregister,
das die Benutzung dcs Luches wesentlich erleichtert,
schließt den Band ab.

Erstaunlich ist bei dem Buch das einhcitliche Gesicht und
dic Geschloffenhcit des Ganzen, die ja immer gcfährdet ist,
wcnn der Herausgeber aus sachlichen und fachlichen Grün-
dcn genötigt ist, einc grüßere Zahl von Mitarbcitern zur
Bewältigung dcr 2lufgabe heranzuzichen. Hicr ist dcr
grofie wurf in wahrhcit gelungcn. R. B.


Berliir

Vorlagen und lllbunsskefte
Mr KunÜ- und klakatfckrift

Verlag für 8ciirittkunde, Nelntze 8r Manckertz,
Verlln, l.eip2lq, iVlüncken, Köln
 
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