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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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Vom Christmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.5808#0071

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137

Vom Christmarkt.

138

gut illustrirte Werk ist bis zum Abschluß des ersten
Bandes gediehen, welcher 27 Lieferuugen umfaßt und
mit der Julirevolution endigt.

III.

Unter den Bilderwerkeu, welche lediglich dem
ästhetischen vder kunsthistorischen Jnteresse dienen und
dem Texte, wvfern sie auf diesen nicht ganz verzichten,
eine untergeordnete Stelle anweisen, gedenken wir zu-
nächst des großen Bibelbilderwerks, welches unter dem
Titel „Goldcne Bibel" von A. v. Wurzbach hcr-
auSgegeben und im Neffschen Verlage in Stuttgart er-

haben mußte und diese Vorbedingung (noch dazu in
malerischer DurchsUhrung) z.B. nur für wenige präraffae-
lische Gemälde vorhanden war. Auch andere äußere
Umstände, z. B. die Rücksicht auf das Format, boten
Schwierigkeiten, die sich nicht überwinden licßen. So
muß man denn diese Sammlung von Bibelbildern hin-
nehmen, wie sie sich darbietet, und auch so wird sie
dem ernsten Kunstsrcunde einc Ouelle reichen Genuß'es
sein, da sie eine grvße Menge der herrlichsten Grab-
stichelblätter in vorzüglichster Weise rcproduzirt. Das
nun vollständige Werk umfaßt 50 Lieferungen mit je
2 Blättern in Folio und bildet zwei Abteilnngcn glcichen

Schlepper. Aus „Küstenfahrten an der Nord- und Ostsee". Verlag von Gebr. Kröner in Stuttgart.

schienen ist. Das Unternehmen, welches wir schon zu
wiederholtenmalen der Beachtung empfohlen haben,
beruht bekanntlich auf dem originellen Gedanken, die
biblische Erzählung durch Bilder der verschiedensten
Künstler und der verschiedensten Zeitepochen, die in
Lichtdruck vervielfältigt sind, zu illustriren. Man kann an
der Ausführung dieses Gedankens nur lebhaftes Jnteresse
nehmen, insofern es ja ebenso belehrend wie unterhaltend
ist zu beobachten, wie verschieden sich dieselben Dinge in
verschiedenen Köpfen malen und wie wechselvoll dieAuf-
sasiung der Gestalten ist, in denen die christliche Phan-
tasie das Göttliche verkörperte. Selbstverständlich
konnte der Herausgeber dem kunsthistorischen Gesichts-
punkte nicht durchweg Beachtung schenken, da der Licht-
druck einen Stich oder eine Radirung zur Unterlage

Umfangs, die eine das Alte, die andere das Neue
Testament umfassend. Jedes Blatt ist von kurzen
zweckentsprechenden Erläuterungen begleitet. — Den-
jenigen Lesern, welchen der Aufsatz „Aus dem alten
Berlin" im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift (S. 337)
das Berlangen erweckt hat, einen weiteren Einblick in
die unvergleichliche Porträtgalerie zu gewinnen, die
durch die Franz Krüger-Ausstellung in Berlin an die
Öffentlichkeit gebracht war, werden mit besonderemWohl-
gefallen vernehmen, daß eine Lichtdruckausgabe der
Krügerschen Zeichnungen im Erscheincn begriffen ist.
Die Sammlung wird in 4 Lieferungen zu je 8 Blatt
(Verlag von Alexander Duncker in Berlin) ausgegeben
und erfüllt alle Ansprüche, die man billiger Weise an
die Technik des Lichtdruckes stellen kann. Sie führt den
 
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