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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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Vom Kunstmarkt. — Neuigkeiten des Buch- und Kunsthandels. — Zeitschriftsn. — Berichtigung.

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erteilt, in gleicher Weise den Einband zu einer neuen Faust-
ausgabe herzustellen. Wir haben Veranlassung, uns auf
das Erscheinen dieses Prachtwerkes zu sreuen.

Lgt. An der Münchener Kunstakademie waren in diesem
Semester 404 Schüler eingeschrieben. Davon entfallen auf
Bayern 124, auf das übrige deutsche Reich 100 und auf das
Ausland 180Schüler. Das größteKontingent lieferteÖsterreich
mit 34, dann folgt Nordamerika mit 32, Ungarn mit 25,
die Schweiz mit 16, Norwegen mit 8, England ntit 6,
Rufsisch-Polen mit 5, Rußland mit 4, Griechenland mit 4,
Jtalien, dis Türkei, Zndien, Frankreich, Spanien, Holland
und Bulgarien mit je 1 Schüler. Nach Schulen ausge-
schieden fallen auf die Komponierschulen 60, auf die Mal-
fchulen 130, auf die Naturklasfen 89, auf die Schule des
Prof. I. L. Raab 14, auf die Antikenklasse 56 und die Bild-
hauerschule 45 Schüler.

X*» Die königlich preußische Akadcniie -es Bauwesens
hat in Beschlußfassung über einen Antrag Anton v. Wer-
ners vom 14. Mai d. I., betresss eines definitiven Aus-
stellungsgebäudes für Berlin, in einem motivirten
eingehenden Bericht an den Minister der öffentlichen Arbeiten
und unter Hinweis auf die günstige Lage des Lehrter Bahn-
hofes für diesen Zweck, -diesen Antrag dringend befürwortet.

Das Nationaldenkmal auf dem Niederwald wird
in diesem Jahre nicht eingeweiht werden. Obgleich die Ar-
beiten auf dem Bauplatze und in den Erzgießereien nach
Möglichkeit gefördert wurden, so sind doch fo viele Schwie-
rigkeiten bei dem riesigen Unternehmen zu überwinden, daß
eine Vollendung in diesem Jahre nicht zu erreichen ist. Was
von Arbeiten bis jetzt fertig gestellt wurde, gewährt die
Hosfnung, dah die Ausführung in allen Teilen gelingen
werde.

Die Kapellc der Tempelherrcn der alten Citadelle
in Metz, welche bisher zu Büreauzwecken diente, soll restaurirt
werden. Es ist eines der ältesten vorhandenen Baudenk-
mäler in Lothringen und gehört der ersten Hälfte des
12. Jahrhunderts an. Die Kapelle besteht aus einem acht-
eckigen Raume, der von einer Kuppel überdacht ist, welche
von Säulen mit schön fkulptirten Kapitälen getragen wird.

Jn Neuruppin, der Vaterstadt Schinkels, soll
demselben ein Denkmal errichtet werden, welches der Bild-
hauer Wiefe, ebenfalls ein Neuruppiner, bereits im Modell
vollendet hat. Ursprünglich wollte man sich mit Rücksicht
auf die vorhandenen Mrttel mit einer Büste begnügen Da
aber die Staatsregierung einen Zufchuß aus dem allgemeinen
Kunstfonds bewilligte, konnte der Bildhauer eine zwei Meter
hohe Statue in Angriff nehmen, die fich auf einem gleich
hohen Postamente von Granit erheben und in Bronze ge-
gossen werden soll.

Vom Aunstmarkt.

Aus der Fortseßung der Versteigerung der Hamil-
ton-Palacegalerie sind folgende Preise hervorzuheben: Am
8. Juli kaiiien 134 Gemälde der holländischen, vlämischen,
französischen, spanischen und englischen Schule unter den
Hammer, welche einen Gesamterlös von 33562 Pfund Ster-
ling brachten. Den höchsten Preis erzielte ein Porträt von
Philipp IV. von Spanien, von Velazquez, nämlich 6000 Gui-
neen, für welche Summe es Eigentum der britischen Natio-
nalgalerie wurde. „Das schlafende Jesuskind" von Murillo
wurde mit 2300 Guineen bezahlt; ein lebensgroßes Bildnis
von Henry B. M. Stuart, Kardinal von Uork, von L. A.
Blanchst, mit 1300 Guineen; „Die Abnahme vom Kreuze",
eine Skizze von Rubens, mit 100 Guineen; „Porträt der
Königin Katharina Parr", in einem mit Gold besetzten kar-
moisinroten Kleide, von Holbein, mit 800 Guineen; „Das
Jnnere einer Kirche" von Jemers, mit OOOGuineen; „Ariadne
und Bacchus" von Claude Lorrain, mit 800 Guineen; „Die
Arbeiten des Herkules", eine Garnitur mit 11 kleinen Bil-
dern in Ebenholzrahmen, von I. de Mabuse, mit 500 Gui-
neen u. s. w. Ganz kolossale Preise erzielten einige Möbel.
Eine Kommode Ludwigs XVI. von Ebenholz mit Goldbe-
schlägen vonGouthisre wurde mit 9480 Pfd. (-^ 189 600Mk.),
ein Sekretär von demselben mit 9450 Pfd. und ein Schrank
ebenfalls von Gouthisre mit 6480 Pfd. bezahlt. Die drei
Stücke haben also 25410 Pfd. 508 200 Mk.) eingebracht.

Neuigkeiten des Buch- und Aunsthandels.

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Innci. 8. 118 8. niit Xddilä. Lsrlin, 6nrl Onnolcsrs
Vsrlag.

Zeitschriften.

L'Xrt. Xv. 391—393.^ ^ ^ ^ ^ ^ ^

lls 1882, VOQ Ir 6 roL. (2111 ^ddilä.) — 1)6 1'iQ6ll6Q06 ci6 1a

(2li1 ^.ddilä.) — kaul Lodsrl.

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Kurette <Ie8 Leuux-Xrts. Xo. 391.

Berichtigung.

Mein in Nr. 35 der „Kunst-Chronik" enthaltsner Be-
richt über das romanische Haus in Gelnhausen bedarf
insofern der Berichtigung, als nicht Herr Charles Becker
daselbst, sondern der Konservator am Museum in Marburg,
Herr Bickell dsr glückliche Entdecker dieses seltenen Fundes
gewesen ist. Es war ein Mißverständnis, das sich in die
auf der Reife verfaßte Korrespondenz eingeschlichen hatte;
es ist aber nütig, dem Verdienste die Ehre ungeschmälert zu
lassen.

Berlix, 8. Juli 1882. B. Förster.
 
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