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Kunsthaus Zürich aus, dessen Veranstaltungen überhaupt
von eminenter Wichtigkeit sind fiir das rege und stetig wachsende
Kunstleben der Schweiz. Fiir diese Ziircher Ausstellung ist ein
mit vorzüglichen Tafeln ausgestatteter Katalog erschienen, der,
wie der Besitzer der Sammlung bemerkt, „provisorischen
Charakter“ hat. Jedenfalls aber stellt sich schon dieser proviso-
rische Katalog als vortrefflicher Führer dar. Die Ausstellung um-
faßt 406 Nummern. Gemälde der italienischen Schule
machen den Anfang, darunter zahlreiche Primitive, ferner Ge-
mälde der Marco Palmezzano (1456—1538), Pietro Perugino,
Lorenzo Lotto, Pordenone, des Tizian (Bildnis eines Feldherrn),
Franciabigio, Andrea del Sarto, Bronzino usw. bis zu Pietro Rotari
und Alessandro Magnasco. Unter den Bildern der spanischen
Schule befinden sich Bilder von Greco bis Goya.
Mehr als hundert Stücke .zälilt dann die Abteilung der Werke
der vlämischen und holländischen Schule. Reicii
vertreten sind da die Primitiyen wie Dirck Boüts, Aelbert van
Ouwater, Engelbrechtsen, Mabuse u. a., doch auch die Meister des
17. Jahrhunderts, der Blütezeit Hollands, finden sicli bei Coray-
Stoop in Werken von Teniers, Ostade, Terborch, Pieter de
Hoogh, Nicolaes Maes u. a. vor. Gut repräsentiert ist ferner die
deutsche Schule in Werken des 15. Jahrhunderts (Zeitblom,
Strigel, Cranach u. a.) sowie des 17. bis 19. Jahrhunderts. Aucli
die Franzosen (von Poussin bis zu Manet und Degas) und die
Engländer (Kneller, Hogarth) sind stattlich vertreten. Die
Gruppe der Skulpturen beginnt bei den Arbeiten in Messing
ünd Email aus dem 10. Jahrhundert und zeigt ihre Hauptstärke
in den deutschen Holzskulpturen des 14. und 15. Jahrhunderts.
Qußinus Ambt?osi im Kunffmufcum St. QaUon,
In Wien hat sich Gustinus A m b r o s i schon in ganz jungen
Jahren — im übrigen ist er erst dreißig Jahre alt — einen Kreis
von begeisterten Verehrern geschaffen. Als wir seine ersten
Plastiken sahen, die dort Willi v. Neurath als einer der ersten
eifrig sammelte, hatten wir schon den Eindruck, daß hier ein
Künstler von hoher Geistigkeit am Werke war. Inzwischen ist
Ambrosi, der taubstumm ist, in und mit seiner Kunst gewachsen.
Stefan Z w e i g nennt in einem menschlich wie künstlerisch
packenden Aufsatz, der den Katalog der vom Kunstverein
S t. Gallen im St. Gallener Kunstmuseum veranstalteten
Ambrosi-Ausstellung einleitet, die Kunst dieses jungen Plastikers
dramatisch, „durchaus tragisch, voll Spannungen und Konvul-
sionen und jede seiner Gestalten trägt etwas von dieser qualvollen
Schöpfung bis in das Muskelspiel des Körpers hinein“. Bei Am-
brosi, sagt Stefan Zweig, ist nichts „aus Farbigkeit, aus Technik,
aus gleichmäßiger Beherrschung entstanden, überall, auch in
seinen Zeichnungen glüht der ungeheure Furor dieser in die Kunst
ergossencn Leidenschaft. Geistig gesteigert, sinniich beherrscht
verliert seine bildnerische Fähigkeit niemals ihr dämonisches
Feuer: so tritt man bei seinem Werk immer in dämonische Sphäre
und selbst war die ungezügelte Kraft dieser Plastik als zu stark,
zu neu, zu kühn für seine Sinne empfindet, wird dem Heroismus
solchen Lebens, solchen Schaffens, wird dem tragischen Genius
seine Bewunderung nicht verweigern können.“ — Die Ausstellung
Ambrosi enthält 95 Skulpturen und eine reichhaltige Serie von
Handzeichnungen.
6tatsüat Gtückffadts Kuntftebäf^e
in Kopenbagcn.
In den nächsten Monaten werden, wie wir hören, die Kunst-
schätze des kürzlich verstorbenen Etatsrates Emil Glückstadt
in Kopenhagen zur Versteigerung kommen. Glückstadt, der im
Simmer 1919 vom dänischen Staat den großen Bautenkomplex des
Königlichen Frederikhospitals angekauft und diesen Bau dann für
das dänische K u n s t i n d u s t r i m u s e u m gestiftet hatte (siehe
„Der Kunstwanderer“ 1919, 2. Septemberheft: V. Slomann, Die
Millionenstiftung ftir das Kunstgewerbemuseum in Kopenhagen),
KLEINE GrALEßlE
BERLIN NW 7, NEUE WILHELMSTR. t)-l 1
O. C. KKIBBEN K. WILTSCHEK
Geiniüde des XIV. bis XVIII. Jalirlinnderts / Antiqniliiten
Werke erster nioderner Meister
Moderne
Meister
Achenbach,
Baisch,
Bochmann,
Böcklin, Braith
Corinth,
Dahl, Defregger,
Deiker, Diez,
Feuerbach,
Friedrich,
Gebhardt,
Grützner,
Gude, Hodler,
Jsraels, Jutz,
Kauffmann,
Keller, Knaus,
Kokoschka,
Kröner, Leibl,
Leistikow,
Lenbach,
Liebermann,
Lier, Menzel,
Munkascy,
Munthe,
Pettenkofen,
Picasso, Richter,
Schleich,
Schönleber,
Schreyer,
Schuch,
Schwind,
Slevogt, Sperl,
Spitzweg, Stuck,
Thoma, Trübner,
Uhde, Vautier,
Verboeckhoven,
Voltz, Wenglein,
Zügel
kauft
A. Blumenreicli
Berlin W35
ßlumeshof 9
Kurfürst 9438
Kunsisaien
Hans Frandsen
(GegrUndet 1852)
norregade2,Kopenhapen
sucht Kupferstiche:
Dänische Porträts
von J. F. Clemens u. a.
Dänische Kgl. Porträts.
Ansichten von Kopenhagen
von Lahde, Schuie, S. H.
Petersen, A. Flint u. a.
Brand- und Bombarde-
mentsbilder von 1801
und 1807, Christiansborg,
Schioßbrand, Haelwegh,
Christian IV. u. a. Portr.
Norwegische Landschaften
von Haas, Lorentzen,
Dahl u. a.
Große dekorative Land-
schaften ä Ia Lorrain,
Woollett und dergl.
Dänische Topographie
und Geschichte, Wat-
son, Caroline Mathilde,
nach Coafes (beide
Formate), E. Fischer,
Christian VII., n. Dance.
Engiische Schabkunst
in Porfräts und Genres.
Offerten nni AnsiclitsseiKlüngeii
nach Verabredung erbeten.
§g---. S
Jp/a
Fn i/ni f- r\/-
ßiwtr/jD
*nLlALEDERUN O n 0 /1-
W9 POTIONncaiTR löb-137
21
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Kunsthaus Zürich aus, dessen Veranstaltungen überhaupt
von eminenter Wichtigkeit sind fiir das rege und stetig wachsende
Kunstleben der Schweiz. Fiir diese Ziircher Ausstellung ist ein
mit vorzüglichen Tafeln ausgestatteter Katalog erschienen, der,
wie der Besitzer der Sammlung bemerkt, „provisorischen
Charakter“ hat. Jedenfalls aber stellt sich schon dieser proviso-
rische Katalog als vortrefflicher Führer dar. Die Ausstellung um-
faßt 406 Nummern. Gemälde der italienischen Schule
machen den Anfang, darunter zahlreiche Primitive, ferner Ge-
mälde der Marco Palmezzano (1456—1538), Pietro Perugino,
Lorenzo Lotto, Pordenone, des Tizian (Bildnis eines Feldherrn),
Franciabigio, Andrea del Sarto, Bronzino usw. bis zu Pietro Rotari
und Alessandro Magnasco. Unter den Bildern der spanischen
Schule befinden sich Bilder von Greco bis Goya.
Mehr als hundert Stücke .zälilt dann die Abteilung der Werke
der vlämischen und holländischen Schule. Reicii
vertreten sind da die Primitiyen wie Dirck Boüts, Aelbert van
Ouwater, Engelbrechtsen, Mabuse u. a., doch auch die Meister des
17. Jahrhunderts, der Blütezeit Hollands, finden sicli bei Coray-
Stoop in Werken von Teniers, Ostade, Terborch, Pieter de
Hoogh, Nicolaes Maes u. a. vor. Gut repräsentiert ist ferner die
deutsche Schule in Werken des 15. Jahrhunderts (Zeitblom,
Strigel, Cranach u. a.) sowie des 17. bis 19. Jahrhunderts. Aucli
die Franzosen (von Poussin bis zu Manet und Degas) und die
Engländer (Kneller, Hogarth) sind stattlich vertreten. Die
Gruppe der Skulpturen beginnt bei den Arbeiten in Messing
ünd Email aus dem 10. Jahrhundert und zeigt ihre Hauptstärke
in den deutschen Holzskulpturen des 14. und 15. Jahrhunderts.
Qußinus Ambt?osi im Kunffmufcum St. QaUon,
In Wien hat sich Gustinus A m b r o s i schon in ganz jungen
Jahren — im übrigen ist er erst dreißig Jahre alt — einen Kreis
von begeisterten Verehrern geschaffen. Als wir seine ersten
Plastiken sahen, die dort Willi v. Neurath als einer der ersten
eifrig sammelte, hatten wir schon den Eindruck, daß hier ein
Künstler von hoher Geistigkeit am Werke war. Inzwischen ist
Ambrosi, der taubstumm ist, in und mit seiner Kunst gewachsen.
Stefan Z w e i g nennt in einem menschlich wie künstlerisch
packenden Aufsatz, der den Katalog der vom Kunstverein
S t. Gallen im St. Gallener Kunstmuseum veranstalteten
Ambrosi-Ausstellung einleitet, die Kunst dieses jungen Plastikers
dramatisch, „durchaus tragisch, voll Spannungen und Konvul-
sionen und jede seiner Gestalten trägt etwas von dieser qualvollen
Schöpfung bis in das Muskelspiel des Körpers hinein“. Bei Am-
brosi, sagt Stefan Zweig, ist nichts „aus Farbigkeit, aus Technik,
aus gleichmäßiger Beherrschung entstanden, überall, auch in
seinen Zeichnungen glüht der ungeheure Furor dieser in die Kunst
ergossencn Leidenschaft. Geistig gesteigert, sinniich beherrscht
verliert seine bildnerische Fähigkeit niemals ihr dämonisches
Feuer: so tritt man bei seinem Werk immer in dämonische Sphäre
und selbst war die ungezügelte Kraft dieser Plastik als zu stark,
zu neu, zu kühn für seine Sinne empfindet, wird dem Heroismus
solchen Lebens, solchen Schaffens, wird dem tragischen Genius
seine Bewunderung nicht verweigern können.“ — Die Ausstellung
Ambrosi enthält 95 Skulpturen und eine reichhaltige Serie von
Handzeichnungen.
6tatsüat Gtückffadts Kuntftebäf^e
in Kopenbagcn.
In den nächsten Monaten werden, wie wir hören, die Kunst-
schätze des kürzlich verstorbenen Etatsrates Emil Glückstadt
in Kopenhagen zur Versteigerung kommen. Glückstadt, der im
Simmer 1919 vom dänischen Staat den großen Bautenkomplex des
Königlichen Frederikhospitals angekauft und diesen Bau dann für
das dänische K u n s t i n d u s t r i m u s e u m gestiftet hatte (siehe
„Der Kunstwanderer“ 1919, 2. Septemberheft: V. Slomann, Die
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Werke erster nioderner Meister
Moderne
Meister
Achenbach,
Baisch,
Bochmann,
Böcklin, Braith
Corinth,
Dahl, Defregger,
Deiker, Diez,
Feuerbach,
Friedrich,
Gebhardt,
Grützner,
Gude, Hodler,
Jsraels, Jutz,
Kauffmann,
Keller, Knaus,
Kokoschka,
Kröner, Leibl,
Leistikow,
Lenbach,
Liebermann,
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Pettenkofen,
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Hans Frandsen
(GegrUndet 1852)
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