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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

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1./2. Oktoberheft
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Braun, Edmund Wilhelm: Ein signierter Potsdamer Glaspokal
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Fiebiger, Otto: Unbekannte Originalentwürfe für das Künstlerheft in Villa Schultheiß
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0054

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alter Zeit gesprungen und wurde in der Empirezeit in
delikater Weise in vergoldeter Bronze montiert. Als
Gehäuse dient dem kostbaren Pokal ein Futteral aus
rotem im Innern grün gefütterten Saffianleder mit
reicher ornamentaler Goldpressung.

Das Glas hat außer seiner hohen kunstgesehicht-
lichen Bedeutung, die ihm die Ortsbezeichnung sichert,
auch einen bedeutenden gegenständischen Reiz, weil es
offenbar auf Bestellung auf Grund einer bestimmten Be-
gebenheit entstanden ist.

Hoffentlich läßt sic'h dieselbe von lokalhistorischer

Seite feststelten, wie dies bei dem von Weinitz im
„Kunstwanderer“ (1. Juniheft 1923) publizierten Pots-
damer Arnimschen Deckelpokal von 1722 im Prenzlauer
Museum nachgewiesen wurde.

Der Geber des Berchthold’schen Glases verbirgt
sich hinter dem Spiegeimonogramm G. E. L. unter
einem Fürstenhut.

In der Eorm ähnelt das Stück am meisten dem vou
Rob. Schmidt beschriebenen und abgebildeten Pokal
Nr. 191 der Sammlung Jacques Mühsam zu Berlin.

Friedrich Feigl

Aus detn Tuschlithos-Zyklus:
Prag

Galerie

Ferdinand Möller
Berlin

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Otto fiebigci?-Dt?esden

|-cei der von Professor Max Manitius und tnir vorge-
nommenen Durchsicht und Katalogisierung des
Archivs der Familie Schnorr von Carolsfeld, das im
Jahre 1915 durch Schenkung in den Besitz der Säch-
sischen Landesbibliothek überging, fand der Erstge-
nannte in der Abteilung „Leben und Werke Julius
Schnorrs“]) drei Bleistiftzeichnungen, die ihre Ent-
stehung den Vorbereitungen auf das vielbeschriebene * 2)

b Mscr. Dresd. n Inv. 44.

2) Vgl. P. D. A. Atterbom, Aufzeichnungen üb.er berühmte
deutsche Männer und Frauen nebst Reiseerinnerungen aus Deutsch-
land und Italien aus den Jahren 1817—1819, aus dem Schwedischen
iibers. von F. Maurer, Berlin 1867, S. 175 ff.; Christian Cari Josias
Frhr. von Bunsen aus seinen Briefen und nach eigener Erinnerung
geschildert von seiner Witwc, deutsche Ausgabe von F. Nippold,
Leipzig 1868, I. S. 143 ff.; Friedrich Overbeck sein Leben und
Schaffen nach seinen Briefen geschildert von Margaret Howitt
lirsg. von F. Binder, Freiburg i. Br. 1886, I S. 421 f.; Johann Nepo-
muk Ringseis, Erinerungen, Regensburg 1886, I S. 522 ff.; Johann
David Passavant, Ansichten tiber die bildenden Kiinste, Heidelberg
und Speier 1820, S. 83 ff.; Jutius Schnorr von Carolsfeld, Briefe
aus Italien, Gotlia 1886, S. 344 ff.; N. von Stackelberg, Otto Magnus
von Stackelberg, Heidelberg 1882, S. 325 ff. Siehe auch Hermann
Riegel, Cornelius, Hannover 1866, S. 71 ff; Ernst Förster, Peter
von Cornelius, Berlin 1874, S. 212 f.; Alfred Kuhn, Peter Corne-

denkwürdige Fest verdanken, das hundert in Rom
lebende deutsche Kiinstler in herzerfreuender Einmütig-
keit ihrem Freund und Gönner, dem kunstbegeisterten
bayrischen Kronprinzen Ludwig, zu Ehren bei seinem
Scheiden aus ihrem Kreise am Abend des 29. April 1818
vor den Toren der ewigen Stadt in der Villa Schultheiß
veranstalteten. Da die Abreise des jungen Fürsten
überraschend plötzlich erfolgte, mußten alle Zurüstun-
gen binnen sechs Tagen beendet sein. Nicht einmal der
Tag, an dem das Fest abgehalten werden sollte, stand
ursprünglich fest. So erklärt es sich auch, daß zwei der
Skizzen den Bleistiftvermerk „zur Feier des 28. April in
Rom“ tragen. Von den künstlerischen Darbietungen
war die Ausschmückung des großen Festsaales mit drei
bogenförmigen, ein Triptychon bildenden Transparent-
gemälden, die ihrerseits auf drei basreliefartig gemalteu
Predellen ruhten, besonders wirkungsvoll. Den Plan
des Ganzen hatte Gornelius ersonnen. Er malte auch
den mittleren Transparent, auf dem unter einem mäch-

lius und dic gcistigeu Strörnuugeu seiner Zeit, Berlin 1921, S. 134 f.:
Friedrich Noack, Deutsches Leben in Rom 1700 bis 1900, Stuttgart
und Berlin 1907, S. 171 ff. und Das deutsche Rom, Rom 1912,
S. 120 ff.

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