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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

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1./2. Februar
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Frimmel, Theodor von: Eine mißverstandene Inschrift
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Batavus, ...: Italienische Kunst im Rijksmuseum Amsterdam, [1]: der Verkauf der Oldenburger Galerie
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0170

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„BHRNARDINVS REGOLI ROM ROMAE FECTl

Über „ROM" ein Kürzuiigsstric'h. In „Romae“ sind
A und E verbunden, so daß das E an’s A gelehnt er-
scheint und seinen aufrechten Balken verliert. —
„ROM“ mit dem Kürzungsstrich dartiber ist natirlich:
R o m a n u s , der Römer, zu lesen, so daß es eigent-
lich tiber die Lesung des Namens Regoli keinen Zweifel
hätte geben können. Aber schon etwa ein Jahrzehnt
nach der Entstehung des Mosaiks wurde der Ktinst-
lername mißverstanden u. z. zunächst in Christ.
v. Mechel’s „Verzeichnis der Gemälde der K. K. Bilder-
galerie in Wien“, das mit der Jahreszahl 1783 nach der
Galerieaufstellung von 1781 erschienen ist. Für Mechel
und viele, die ihn ausschrieben, hieß der Künstler „Re-
goliron“, und unter diesem Namen wurde mir das große
Mosaik uoch gegen 1900 durch Alb. Ilg vorgewiesen,

bevor es im Hofmuseum an die Wand gebracht worden
war. Ilg machte dazu die Bemerkung, daß er den Re-
goliron nirgends unter den Künstlern aufzufinden ver-
rnöge. Ich sah und las, worauf ich mir untertäni.gst
m e i n e Lesung, ich habe sie oben gegeben, vorzu-
schlagen erlaubte. Sie wurde angenommen und auch
im gedruckten „Führer“ von 1891 benutzt, leider mit
verschriebener Jahreszahl 1770 statt 1772. Die richtige
Lesung des Namens Regoti wird meines Wissens seit-
her im Museum festgehalten. So könnte man sich denn
recht wo'hl zufrieden geben, fände sicli nicht im Ab-
schnitt P. Batoni der sönst so wertvollen Thieme-
Becker’schen Künstlerlexikons der alte Regoli, der
schon bei Nagler als Mosaikkünstler behandelt ist,
neuerlich falsch benannt. Fr wird dort „Regolison“ ge-
nannt, was also eine Variante des fabelhaften „Regoli-
ron“ ist. Darum mache ich auf die Sache aufmerksam.

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oon

B a t a o u s s Amfedam

| ie schöne Ausstellung, die die Vereeniging Rem-
brandt, ein Verein von Kunstfreunden, der für Hol-
land dieselben Ziele verfolgt, wie die Freunde des
Kaiser-Friedrich-Museums oder die Societe des Amis du
Louvre, im vergangenen Herbst veranstaltet hatte und
die einen Überblick geben sollte über die Kunstwerke
auf den verschiedensten Gebieten, die mit finanzieller
Unterstützung dieses Vereins für die staatlichen Museen
irn Laufe der letzten dreißig Ja'hre erworben worden

sind, hat einen Frfolg zu buchen, der in der bisherigen
Geschichte, wohl nicht nur dieses Vereins, sondern aller
derartigen Vereine einzig dasteht. Die genannte C.e-
dächtnisausstellung hatte nämlich nicht nur einen retro-
spektiven Charakter, sondern sie ließ auch einen Blick
in die Zukunft werfen, in dem sie nämlich eine er-
lesene Sammlung von der Hauptsache nach italie-
nischen Gemälden zu sehen gab, für die sie das Inter-
esse des kapitalkräftigen kunstliebenden Publikums

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