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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

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1./2. Oktoberheft
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Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Schweizerische Kunstchronik / Neue Kunstbücher / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0058

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Nr. Schw.'Fr.

784. Antependium. Sechs Darstellungen aus dem Marien-

leben, Schwäbisch, lctztes Viertel d. 15. Jahrh. . . 70 000

788. Antependium. Die Beweinung Christi. Elsaß. 15. Jahrh. 20 100

789. Antependium. Krönung der Jungfrau und Heilige.

Mitteldeutschland 2. Hälfte 15. Jalirli. 25 500

fieue Kunßbücbßf*

Der Schrein dcr Heiligen Elisabeth zu Mar-
b u r g. Von R. Hamann u. H. Kohlhaussen, Mar-
burg, Elwertsche Verlagsbuchhandlung.

Noch nie hat eins der großen romanischen und frühgotischen

Goldschmiedewerke, trotz ihrer Bedeutung auch für die Malerei
und Plastik des 12. und 13. Jahrhunderts, eine so monumentale
Veröffentlichung gefunden, wie sie Professor Hamann und Dr.
Kohlhaussen dem Reliquienscrhein der heil. Elisabeth gewidmet
haben, der sich am Sitz des photographierfrohen kunsthistorischen
Seminars zu Marburg an der Lahn befindet. Die Tafelwerke über
den Klosterneuburger Altar und den Dreikönigsschrein des Kölner
Doms, die allein zum Vergleich herangezogen werden können,
bleiben an Ausfiihrlichkeit und Umfang der bildlichen Darstel-
lungen weit zurück. In 265 Lichtdruckbildern ist auf 58 Groß-
foliotafeln alles was an Kunst am Elisabethschrein zu sehen ist,
von der Plastik bis zurn Schmelzwerk, dem Filigran und dem son-
stigen ornamentalen Schmuck vollständig dargestellt. Die fast
rund herausgeschriebenen Silberfiguren der Apostel an den Lang-
seiten, der heiligen Elisabeth, Mariae und Christi an den Giebel-
seiten, erscheinen, von drei Seiten aufgenommen, in je drei Bildern
und einschließlich dcr Teilaufnahmen von verschiedener Größe
sogar in je sechs bis acht Bildern; vielleicht etwas viel fiir eine
Reliefplastik, die doch nur auf Frontalansicht berechnet war. Der
Ausgiebigkeit des Bildmaterials entspricht der Text von Kohl-
liaussen, der von der Grundlage einer eingehenden Beschreibung
und kritischer Vergleiche zu den kunstgeschichtlichen Ergebnissen
aufsteigt. Kohlhaussen stellt, wie auch Hamann in seiner allge-
meinen Würdigung, den Elisabethschrein als Kunstwerk sehr hoch
und man kann zugeben, daß der architektonische Aufbau, ausge-
nommen die aufdringlich großen und lastenden First- und Giebel-
knäufe, besser durchdacht und harmonisch ausgebildet ist, als bei
dem nächstältesten Marlenschrein in Aachen, der fraglos das un-
mittelbare Vorbild gewesen ist. Dennoch läßt sich kaum be-
haupten, daß der Marburger Schrein einen Höhepunkt in der Ent-
wicklung der romanischen Reliquiensarkophage vom Rhein und
dcr Maas bezeichnet. Nach 1236, also während der Fertigstellung
des Marienschreins begonnen und 1249 vollendet, steht der Eli-
sabethschrein am Schluß der romanischen Denkmälerreihe, nahe
dem Nebengang zur Gotik. Die beiden Herausgeber haben sicli
nachdrücklich bemüht, seine Sonderstellung als Übergangswerk zu
fixieren und Alles hervorzuheben, was als erste Wirkung der
Gotik angesehen oder erfühlt werden kann. Solche Wirkungen
sind in der Tat vorhanden; der im Vergleich zu allen vorauf-
gehenden Schreinen steilere Aufbau, der Dratig in die Höhe, das
Wuchern des naturalisierenden Filigrans, die schlankeren Säulen-
biindel lassen sich in diesem Sinn deuten. Dabei bleiben aber wie
die Technik auch alle architektonischen und ornamentalen Formen
durchaus romanisch und die stärkste Stilwandlung in der christ-
Iiclten Kunst des Mittel-alters vollzieht sich auch hier ohne sicht-
baren Bruch mit dcr Tradition. Die gotische Gesinnung, da von
gotischen Formen nicht dic Redc sein kann, sielit Kohlhaussen vor
allem in der figürlichen Plastik, die vollständig erhalten ist bis auf
das Kruzifix, das zur Zeit der Herrschaft Jeromes bei der Ver-
schleppung des Schreins nach Kassel gestohlen worden ist. Die
siebzehn Figuren an den Schreinswänden, zu denen noch die vier
Relieftafeln des Dachs mit acht Bildern aus dem Leben der heiligen
Landgräfin kommen, verteilt Kohlhaußen auf mehrere Meister,
wie ja auch an anderen ähnlich umfangreichen Reliquienschreinen
(Domschrein in Köln, Marienschrein in Aachen) ein Neben- und
Nacheinanderarbeiten verschiedener Meister und Geselien nach-

Wir suchen und kuuffen:

jeder?eit tadellose Kwpferstiche und Radierungen

ßk 1 t c PW c i s t c: r

Aldegrever, Altdorfer, Amman, Bacfchuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breugbel, Callot,
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dycfc, Edelincfc,
Gellee, Goltzius, Goya, HoIIar, Lautensacfc, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman

Deutsche u. italienische Meister des 15. Jahrh.

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