JHeue Kun{fbücbet\
Campbell Dodgson, A Book of Drawings. Formely aseribed
to Mantegna. Presented to the British Museum in I92U by
tiie Earl of Rosebery.
In einer wundervollen Reproduktionsausgabe ist das um-
strittene Werk nunmehr an den Tag gekommen. Es handelt sich
um fünfzig Federzeiclmungen auf Pergament in einer Größe' von
21,8 zu 15,8 cm, etwa voti der Mitte oder aus der zweiten Hälfte
des fiinfzehnten Jahrhunderts. Das Buch wurde in Padua 1765 von
Giovanni Battista de Rubeise aufgefunden. Dieser Stadt gehörte
auch ein friiherer Besitzer an, dessen Name eingetragen ist, Matteo,
Sohn des Messer Ruberto Macigni, ein florentiner Edelmann, der
im Jahre 1500 Biirger von Venedig wurde. Rubeise machte das
Buch detn Pietro Antonio Novelli zutn Geschenk, dessen Sohn
Francesco zwischen 1795 inid 97 eine Stichausgabe veranstaltete,
die er dem Rubeise widmete. In Padua glaubte man damals, ein
hervorragendes Beispiel der heimischen Kunst zu erkennen und
wies es detn Mantegna zu, fiir den sich auch Novelli einsetzte. In
neuerer Zeit hat tnan diese Zuweisung fallen lassen. So fungiert
es auch nicht in Kristellers Mantegna als authentisches Werk. Was
die späteren Besitzer des Buches betrifft, so mag nur noclt ge-
sagt sein, daß es zuletzt dem Baron Mayer von Rothschild gehörte,
dessen Tochter Anna es dem Lord Rosebery zubrachte.
Dargestellt sind mythologische ttnd historische Szenen, meist
jedoch Szenen aus dem Hofleben der Zeit, wie man sie auch bei
Pisanello findet. Eine Seite gleich itn Afang zeigt eine Madonna
mit dem Kinde. Hier ist der Hintergrund zartblau angemalt.
Der Herausgeber hält sich von jeder näheren Zuschreibung
fern. Immerhin weist er darauf liin, daß es unrichtig ist, der padu-
anischen Herkunft des Buches so großen Wert beizulegen, das er
nach Kostüm und Stil in die Mitte oder zweite Hälfte des Jiinf-
zehnten Jahrhunderts setzt. Er glaubt, daß es eher als Padua
eine kleine Fürstenresidenz der Nachbarschaft gewesen ist, die den
Kiitistler beherbergt hat, zutnal dieser eine ungewöhnliche Kennt-
nis höfischer Sitten an den Täg legt. Über den möglichen Namen
desselben sagt Cämpbell Dodgson nichts aus.
A 1 f r e d K u h n.
Im Verlag'Be'nno Schwabe & Co. in Basel erschien
eine neue textlich erweiterte, wohlfeile Ausgabe des seinerzeit im
„Kunstwanderer“ gewiirdigten Buches von Hans G r a b e r iiber
Piero della Francesca. Der Verfasser betont, daß der
vorliegende Band in erster Linie der Anschauung dienen soll, wes-
halb das Hauptgewicht auf den Reproduktionen liegt. Die Re-
produktionen sind in der Tat ganz vorzüglich, so daß sie nicht
nur dem Künstler, sondern auclt dem Kunstfreund besonders wert-
voll erscheinen. Doch auclt der begleitende Text Grabers inter-
essiert uns in hohem Grade. Es wäre zu wünschen, daß auch diese
Ausgabe ihr dankbares Kunstpublikum fände.
Soeben erschien:
BIBLIOTHEK FÜR KUNST- UND ANTIQUI-
TÄTENSAMMLER. BAND 9:
DER KUNSTSAMMLER
PSYCHOLOGIE DES KUNSTSAMMELNS
von
ADOLPH DONATH
4. VERMEHRTE AUFLAGE
mit 80 Abbildungen im Text.
Preis: 10 Goldmark = 12.50 schweiz. Frs.
Zu beziefen
durch alle Buchhandlungen oder direkt vom Verlage
RICHARD CARL SCHMIDT & Co.
BERLIN W 62 Lutherstr. 14
Rneiniand-ueriag vleugels & idolters ~
Abteihwg: KUNSTHANDEL
Alte Kunst und altes Kunstgewerbe
ANKAUF :-: VERKAUF
a KÖLN, Auf dem Berlich 33a
Sll — . -=z=||=|lr=|=- -— ==IT=S
Kunst-Säle LOUIS BOCK & SOHN
HAMBURG, Große Bleichen 34
Gemälde et*stet* JVIeistep
ANKAUF VERKAUF
4WCRIHE1I»I^
A b t e i 1 u n g
ANTIQVIIÄTEN
Berlin W 9, Bellevuesir. ‘Sf —8
78
Campbell Dodgson, A Book of Drawings. Formely aseribed
to Mantegna. Presented to the British Museum in I92U by
tiie Earl of Rosebery.
In einer wundervollen Reproduktionsausgabe ist das um-
strittene Werk nunmehr an den Tag gekommen. Es handelt sich
um fünfzig Federzeiclmungen auf Pergament in einer Größe' von
21,8 zu 15,8 cm, etwa voti der Mitte oder aus der zweiten Hälfte
des fiinfzehnten Jahrhunderts. Das Buch wurde in Padua 1765 von
Giovanni Battista de Rubeise aufgefunden. Dieser Stadt gehörte
auch ein friiherer Besitzer an, dessen Name eingetragen ist, Matteo,
Sohn des Messer Ruberto Macigni, ein florentiner Edelmann, der
im Jahre 1500 Biirger von Venedig wurde. Rubeise machte das
Buch detn Pietro Antonio Novelli zutn Geschenk, dessen Sohn
Francesco zwischen 1795 inid 97 eine Stichausgabe veranstaltete,
die er dem Rubeise widmete. In Padua glaubte man damals, ein
hervorragendes Beispiel der heimischen Kunst zu erkennen und
wies es detn Mantegna zu, fiir den sich auch Novelli einsetzte. In
neuerer Zeit hat tnan diese Zuweisung fallen lassen. So fungiert
es auch nicht in Kristellers Mantegna als authentisches Werk. Was
die späteren Besitzer des Buches betrifft, so mag nur noclt ge-
sagt sein, daß es zuletzt dem Baron Mayer von Rothschild gehörte,
dessen Tochter Anna es dem Lord Rosebery zubrachte.
Dargestellt sind mythologische ttnd historische Szenen, meist
jedoch Szenen aus dem Hofleben der Zeit, wie man sie auch bei
Pisanello findet. Eine Seite gleich itn Afang zeigt eine Madonna
mit dem Kinde. Hier ist der Hintergrund zartblau angemalt.
Der Herausgeber hält sich von jeder näheren Zuschreibung
fern. Immerhin weist er darauf liin, daß es unrichtig ist, der padu-
anischen Herkunft des Buches so großen Wert beizulegen, das er
nach Kostüm und Stil in die Mitte oder zweite Hälfte des Jiinf-
zehnten Jahrhunderts setzt. Er glaubt, daß es eher als Padua
eine kleine Fürstenresidenz der Nachbarschaft gewesen ist, die den
Kiitistler beherbergt hat, zutnal dieser eine ungewöhnliche Kennt-
nis höfischer Sitten an den Täg legt. Über den möglichen Namen
desselben sagt Cämpbell Dodgson nichts aus.
A 1 f r e d K u h n.
Im Verlag'Be'nno Schwabe & Co. in Basel erschien
eine neue textlich erweiterte, wohlfeile Ausgabe des seinerzeit im
„Kunstwanderer“ gewiirdigten Buches von Hans G r a b e r iiber
Piero della Francesca. Der Verfasser betont, daß der
vorliegende Band in erster Linie der Anschauung dienen soll, wes-
halb das Hauptgewicht auf den Reproduktionen liegt. Die Re-
produktionen sind in der Tat ganz vorzüglich, so daß sie nicht
nur dem Künstler, sondern auclt dem Kunstfreund besonders wert-
voll erscheinen. Doch auclt der begleitende Text Grabers inter-
essiert uns in hohem Grade. Es wäre zu wünschen, daß auch diese
Ausgabe ihr dankbares Kunstpublikum fände.
Soeben erschien:
BIBLIOTHEK FÜR KUNST- UND ANTIQUI-
TÄTENSAMMLER. BAND 9:
DER KUNSTSAMMLER
PSYCHOLOGIE DES KUNSTSAMMELNS
von
ADOLPH DONATH
4. VERMEHRTE AUFLAGE
mit 80 Abbildungen im Text.
Preis: 10 Goldmark = 12.50 schweiz. Frs.
Zu beziefen
durch alle Buchhandlungen oder direkt vom Verlage
RICHARD CARL SCHMIDT & Co.
BERLIN W 62 Lutherstr. 14
Rneiniand-ueriag vleugels & idolters ~
Abteihwg: KUNSTHANDEL
Alte Kunst und altes Kunstgewerbe
ANKAUF :-: VERKAUF
a KÖLN, Auf dem Berlich 33a
Sll — . -=z=||=|lr=|=- -— ==IT=S
Kunst-Säle LOUIS BOCK & SOHN
HAMBURG, Große Bleichen 34
Gemälde et*stet* JVIeistep
ANKAUF VERKAUF
4WCRIHE1I»I^
A b t e i 1 u n g
ANTIQVIIÄTEN
Berlin W 9, Bellevuesir. ‘Sf —8
78