Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

DOI issue:
1./2. Februar
DOI article:
Aus der Museumswelt / Kunstauktionen / Zweite Breslauer Kunstmesse / Die Leipziger Mustermesse als Kunstmarkt / Kunstausstellungen / Aus der Künstlerwelt / Zur Psychologie des Kunstschaffens / Aus der Sammlerwelt / Personalabbau und Kunstschulen / Schweizerische Kunstchronik / Vom holländischem Kunstmarkt  / Italienischer Kunstmarkt / Neues vom Antiquariat / Neue Kunstbücher
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0185

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
erläuterri, man sieht und liört zugleich. Dalier können derartige
Musikfilme zur größeren Wrikung kommen. Nichtsdestoweniger
bedeutet aber auch jene Aufnahme eine Errungenschaft auf dem
Gebiete der Kunst, zu deren Psychologie sie zu einem großen Teil
beiträgt. Paul Sorgenfrei.

Aus dev SammlcctüelL

Der bekannte Berliner Autographensammler Cornelius
Meyer ist im Alter von 58 Jahren gestorben. Meyer sammelte
seit uugefähr zwanzig Jahren. Man sah ihn regelmäßig in den Auk-
tionen bei Henrici und konte beobachten, init welcher intensiven
Aufmerksamkeit der stille bescheidene Sammler jedes einzelne
Stiick verfolgte. Cornelius Meyer interessiert sich hauptsächlich
für historische Autographen, insbesondere fiir die Handschriften
Friedrichs des Großen, die seiner großen Sammlung Bedeutung
gaben. Den Autographenfreunden wird sein Name immer wert
und teuer sein.

*

Der Berliner Kunstsammler Hugo Benario, der reiclie
Schätze an erstraftgigen gotischen Holzskulpturen, friihen kost-
baren Textilien und interessanten Werken der gegenwärtigen
Kunst besitzt, lud Ktinstler und Kunstfreunde zu einer Vorführoing
der Tanzbiihne Lato an ein. Rudolf v. Latoan erklärte in anregen-
der Weise das System seiner Tanzkunst, deren Rhythmus manches
gemein hat mit den Ausdrucksformen der neuesten Kunst. Die
Vorführungen, über deren malerisch.plastischen Wirkung gelegent-
lich noch ein Wort gesagt werden soll, fanden lebhafte Zustimmung.

PecConatabbau und Kunt’tfcbulen.

Die Befiirchtung, daß der Personalabbau sich aucli auf das
Kunstschulwesen mit erstreckt, scheint, soweit wenigstens Sach-
s e n in Betracht kommt, nicht begründet zu sein, und es steht zu
hoffen, daß auch die aftderen L'änder dfesem Beispiel folgen werden.
Die vereinigten Landtagsausschüsse haben nämlich an dem Ge-
setzentwurf der Regierung, die ihn in Ausführung der Reichsver-
ordnung auf Grutid des Ermächtigungsgesetzes iiber den Personal-
abbau vorgelegt hat, mehrere wesentliche Änderungen angebraclit,
die sich u. a. auch auf den beatosichtigten Personalabbau bei den
Kunstschulen erstrecken.

Es wurde beschlossen, dem § 1 eine Fassung zu geben, in der
u. a. gesagt ist, daß idie Personalabbaubestimmungen n i c h t fiir die
Professoren und wissenschaftlichen Assistenten und Hilfskräfte
mit planmäßiger Verfügung an den wissenschaftlichen und den
Kunsthochschulen, sowie an der Gewerbeakademie in Cihemnitz,
der Aka.demie fiir graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig
und der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden gelten.

Es ist zu erwarten, daß das Gesetz in dieser Form Annahme
findet, womit man wohl ein gutes Zeichen der Zeit, deren es sonst
noch so wenige gibt, registrieren kann, — einer Zeit, die sich der
hohen Kulturaufgaben bewußt ist, die auf den Sohultern bewährter
und anerkannter Kunstlehrer liegen. Man muß aber zugleich be-
tonen ,daß es die höchste Zeit war, sich daran zu erinnern, daß die
Kunst ebenfalls den Kulturelementen eines Volkes gehört, das
Anspruch darauf erhebt. als Kulturwert bewertet zu werden. Fiir
die Künstler und die Kunst wie fiir die Wissenschaft scheint nun-
mehr auch in Sachsen mit seiner neuen Regierung ein besserer
Kulturwind zu wehen, nachdem ein wüster Orkan manches Kultur-
gut verschlingen zu wollen schien! S.

Sd)Lüet£cctfcbe Kunftcbtionik.

ßafel.

Der Basler Kunstver ein veranstaltet soeben (bis
Ende Feruar) in sämtlichen Räumen der dortigen Kunsthalle eine
große Thoma-Ausstellung. Sie umfaßt etwa 150 Gemälde aus
allen Zeiten des Kiinstlers, sowie eine ifast etoenso große Anzahl
von Aquarellen und Zeichnungen. Das Material stammt vorwie-

DOROTHEUIW - WIEN

WIEN i, Dorotheergasse 17.

27. und 28. Februar 1924

348. KUNST - AUKTION

Jospeh Freiherr von Dietrich’sche

Waf f e n-Sammlung

II. TEIL

mit Beiträgen aus Wiener Patrizierbesitz

Rüstungsbestandteile aus dem XVI. u. XVII. Jahrh.

Helme und Sturmhauben

vom XVI. bis zum Anfange des XVII. Jahrhund.
Hervorragende Sammlung deutscher, spanischer
und italienischer Blankwaffen, Schwerter, Zwei-
händer, Stoß- und Haudegen, darunter eine
geschlossene Kollektion von Galanteriedegen
aus dem XVIII. Jahrh., Dolche, Stangenwaffen,
geätzte Trabanten und Hartschiercousen und
eine Sammlung von kostbaren Pulverhörnern
und Pulverflaschen. Fern- und Feuerwaffen
Armbrusten und kostbare Jagdgewehre aus dem
Anfange des XVIII. Jahrhunderts.

S c h a u s t e 11 u n g: 23. bis 26. Februar

o

6. und 7. März 1924

349. KUNST - AUKTION

Nachlass Alois Moch

mit Beiträgen aus Privatbesitz

Gotische Tafelbilder / Gemälde alter Meister

(Andreas Both, G. H. Harlow, Ch. J. van den
Lamen, J. M. Molenaer, Anthonis van Montfort,
J. van Es, Anthonie Palamedesz, G. B. Piazzetta,
H. Saftleven, Abraham Teniers, Roelof van Vries.)
Gemäldedes 19. Jahrhunderts, Aquarellbildnisse,
Miniaturen, Zeichnungen (Agricola, Canon, Daffin-
ger, Ender, Füger, L. Fischer, Kriehuber, E. Peter.)

Wertvolle gotische und barocke

Holzskulpturen u. Kunstgewerbe

des 15. bis 18. Jahrh.

Schaustellung vom 2. bis 5. März 1924
Versteigerung am 6. und 7. März 1924

163
 
Annotationen