Donath, Adolph [Hrsg.]: Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen (5./6.1923/24)

Miitgliedern zählt, sind A. M. Lepetit, Delatousche, A.
Clerge, Mario Cadiz zu nennen, unter den Bildhauern Ge-
orges Chauvel und Oharles Kerns’tok, der Sohn des in
Berlin lebenden bekannten ungarischen Malers Kernstok. Neben
einer großen künstlerisch sahr ernsten Jünglingsfigur mit
Hund stellt Kernstok jun. auch Bilder aus, darunter ein koloristisch
feinfühliges Damenbildnis. In der Reihe der Graphiker stehen P.
F e r n j a c , Marthe Guillain u. a.

Stuttgact.

Kunsthaus Schaller: Münchener Künstlergenossenschaft.

U3ten.

ln der G a 1 e r i e H o 1 b e 1 n iist am 2. März eine neue Aus-
stellung von Landschaften und Porträts eröffnet worden. Ver-
treten sind Werke von Thomas L e i t n e r und Hans S t a 1 z e r.

Aus dec und Samm(et?Lüe(t.

Der Maler Louis Douzette ist im Alter von 90 Jahren ge-
storben. Er hat sich durch seine virtuosen Mondlandschaften be-
riihmt gemacht, deren stimmungsvollsten Stücke auoh von zahl-
reiohen öfefntlichen Galerien des In- und Auslandes erworben
worden sind. Die Berliner National-Galerie besitzt sein Bild
,.Alt-Prerow“.

*

In Prag ist der Kunstsammler Dr. Alfred Soyka im
jungen Alter von 52 Jahren Jahren gestorben. Er war ein vor-
trefflicher Kenner des alten deutschen Porzellans und hatte im
Laufe der Jahre Oualitäten von Meißen und der süddeutschen Ma-
nufakturen mit außerordentlichem Verständnis zusammengebracht.
Auch für die alten Gläser, die ja in Prag zu den Hauptgebieten des
Sammelns gehörten, hatte Dr. Soyka einen guten Blick. Man wird
den Namen dieses echten Kunstfreundes immer in Eliren halten.

püankfut?tet? KunftmcfTc*

Die 10 .Kunstmesse zu Frankfurt a. M. (30. März bis 13. April),
wird wieder im „Römer“ abgehalten werden. Neben modernen
Werken wird auch diesmal wieder der deutsche Kunsthandel seine
Kunstschätze zur Ausstellung bringen. Anmeldungen zur Betei-
ligung werden umgehend bei der Geschäftssteile, Frankfurt a. M„
Wedelgasse 3, Römerhöfchen, erbeten, woselbst auch die Aus-
steliungsbedingungen zu erfahren sind. Außer dieser Ständeschau
des Kunsthandeis wird diesmal eine Ausstellung ,,Der Main und
seine Kunststätten“ im Kaisersaal und Kurfürstenzimmer statt-
finden.

JHeue öüapbik.

lm Verlag der Neuen Kunsthandlung, Berlin, ist
soeben eine neue Radierung von Lesser Ury erschienen: „Das
Brandenburger T o r “. Es ist eine der duftigsten und fein-
sten Arbeiten des Berliner Meisters. Das Brandenburger Tor
scheint hier von der Ecke Wilhelmstraße—Unter den Linden ge-
sehen zu sein. Nachmittagsstimmung bei Regen. Autos und
Droschken sausen und fahren über die glänzende Asphaltfläche der
Linden, über das Trottoir rechts schreiten die Damen mit aufge-
spannten Scbirmen, Regen und Wind peitschen die Bäume. Aber
unter den mählich sich verziehenden Wolken kiärt sich schon die
Luft über dem Brandenburger Tor . . . Urys jüngste Radierung
(siehe Abbildung) dürfte allen Graphiksammlern willkommen sein.

*

Kon.rad Zimmtrmann, Berlin, verlegt eine sehr inter-
essante Radierung von Alexander O p p 1 e r , dem Berliner Bild-
hauer. Sie nennt sich „ D i e Sünder v o r d e m T e u f e 1 “
und wirkt schon durch die technische Beherrschung der dem Satan
sich entgegemwälzenden Menschenmassen. Der Teufel, der auf

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