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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

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1./2. Aprilheft
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Schmitz, Hermann: Kunstgewerbemuseum und Kunstgewerbliche Lehrsammlungen
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Hagen, Oskar: William Morris Hunt: zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0245

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Die in iinübersehbaren Reihen aufgehäuften Töpfereien
der vorgeschichtlichen un-d ethnographischen Samm-
lungen, um ein Beispiel zu nennen, könnten ruhig eiine
beschränkte Auswahl von Stücken entbehren, die zu-
sammen mit Töpfereien anderer Kulturepochen in einer
solchen Lehrsammlung nutzbar würden. Den Residenz-
und Schloßmuseen würde eine solclie Abgabe aus ihren
Depotbeständen die Lösung der teilweise noch zu erle-
digenden Raumfragen erleichtern. Die an den Kunst-
gewerbeschulen als Lehrer, Berater, Verwaltungs-
beamte wirkenden Kunsthistoriker würden sich gewiß
mit Freude und Verständnis dem Aufbau einer solchen
kunsttechnologischen Mustersammlung unterziehen.

Durch Hinweise auf das in den historischen Sammlun-
gen befindliche weitere Material der betreffenden Gat-
tungen brauchten die Anforderungen der Wissenschaft
in einer Sammlung der Art nicht zu kurz zu kommen.
Ja es würde durch die Vereinigung so verschieden-
artiger Erzeugnisse unter einem Gesichtspunkt auch das
allgemeine interesse an dem alten Kunsthandwerk er-
neut belebt werden. Ein solches Unternehmen würde
überhaupt zur Fruchtbarmachung vieler jetzt tot da-
iiegender Dinge dienen im Sinne der Mahnung des Dich-
ters: „Was du nicht nutzt, ist eine schwere Last. Was
du ererbt von Deinen Vätern hast: erwirb es, um es
zu besitzen!“

Leuchterengel, Tirol 15. Jahrh.

Aus der Sammlung Benoit Oppenh eiin
Berlin

Ausstellung d'eutscher Hol'zskulpturen
in der Galerie

Dr. Goldschm'id't-iDr. WallerS'tein
Berlin

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Oskat? Jiagen

Der Proiessor -der Kunstgesch:ichte an der Universität
Göttingen, Dr. Osk'ar Hagen, ist soeben nach Ameriika
berufen worden.

A m 31. März sind 100 Jahre verflossen, daß William
* Morris Hunt in Brattleborough (Vermont) geboren
wurde. Ganz Nordamerika kann heute das Cente-
narium nicht nur eines der bedeutendsten amerikani-
schen Maler, sondern vielmehr des eigentlichen Be-
gründers eiuer amerikanischen Schule begehen. Denn
hierin — in der schulgründenden Kraft des Meisters —-
liegt sein wesentlichster Wert im kunstgeschichtlichen
Sinne.

William Morris Hunt ist uns Deutschen wenig be-
kannt. Es mag sogar vorkommen, daß man ihn mit

seinem drei Jahre jüngeren eiiglischen Namensvetter,
William Holmann Hunt, verwec'hselt, dem Präraffaeli-
ten, mit dem er in Wahirheit nichts zu tun hat. W. M.
Hunt entstammte einer echten alten New England Fa-
mil'ie, die schon seit Generationen in den Staaten an-
sässig war. Offenbar von mütterlicher Seite her ist
ihm das früh hervortretende künstlerische Talent über-
kommen, und da es im Lande keine wesentliche pro-
duktive Kuust gab, hatte er deu richtigen Instinkt, sich
die nötigen Anregungen in Europa zu suchen.

Es war noch nicht einmal von vornherin entschie-
den, ober er Maler oder Bildhauer werden sollte. Der
Trieb zu plastischen Gestalten überwog sogar anfangs,
sodaß er in Düsseldorf in ein Bildhaueratelier eintrat.

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