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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

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1./2. Aprilheft
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Revision des englischen Urteils über Leonardos "Flora" / Die Messeausstellung des Kunstgewerbemuseums Leipzig / Der Lehensnbecher / Aus der Künstlerwelt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Schweizerische Kunstchronik / Kunsthistorisches institut in Florenz / Sammlung Glückstadt Kopenhagen / Neuere französische Kunst aus Pariser Privatbesitz / Verkauf Cumberlandscher Gobelins in London / Aus der Museumswelt / Neue Kunstbücher / Neues vom Kunstantiquariat
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0253

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zielte ein it-alie.nisclier Kabtnottsschrank <lcs 16. Jahrh. 4200 Mark,
ein Satz von fiinf Empire-.Goldbroiizeii 3000, ei irBiedermeierziiii-
mer, hdle Birke (10 Möbcl) 1400, ein großer Tiroler Schnank in
gotischem Stil 1600, eine Dielenuhr 18. Jalnii. 1150 Mark. Ffir
eine chinesische Daclrfirstfignr der Mingzeit (Pilger mit Stock nnd
Kürbisflasche) bot man 880, für einen chinesiischen grün und dun-
kelgelb glasierten Löwen der gieichen Epoclie 900 Marlc.

*

Die Auk'tion der Sammhmg P o u 11 o n N i c li o 1 s o e ( a 11 e
Meister), die Lepke am 8. lApril vornahm und die außer-
orideintlichem Interesse 'beg'egnete, hat für den im „Kunstwanderer“
(März-Doppelheft) reproduzierten Gerard Tcrborg „Das Mäd-
chen bei der Toilette“ den Preis von 20 500 Mark ergeben. Der
kleine A. van Oist.ade „Singende und rauchende Bauern“ er-
reichte 7100, das ,*Bariadieis“ von Jan Brueghel und Henidr'ick
van BaLen 6600, das Damenbildnis von Paulus Moreelse
abigebildet im März-Doppelheft) 4400, die „Auffindung Moses“ von
Pieter de Grebber 4000, „Musizierende Gesellschaf-t“ von A.
Palannedes 3400, „Zwei Ortsc'haften“ von Frans de Hulst 3100, ein
Männerbildnis von J. A. 'Biackcr 2700, ein Jan Lievens „Kopf eines
jungen Mädchens“ 2000, ein Jan van Huysam „Stilleben“ 5000, ein
Jan Li'iigeibach „Südiicber H.afcn“ 4200, eine Landschaft von iMou-
cheron 1510, e'ine lalte Kopie naoh Holbein's „Mudonna deis Bürger-
meisters Meyer“ 2000 Mark.

ppankfut’t a„ Jv(„

iBei iRudolf Bangel G. ni. b. H. sind am 25. Märj oricntali-
sclie T e p p i c h e mnd ostasiatisches K u n s t g e w e r b e
aus der Sammlung Ernst .Hoenig-Wiesbaden ausgeboten worden.
Ein BelutscMstan-Terbinduog.steippich (245/155) erreichte 600 Mk.,
ein Kirman (495/355 cm) 3 000 Mark, ein Schiras (285/108 cm) 560,
ein Täbris (365/275 cm) 1 700 Mark, ein Kasak (196/120 cm) 1 950 M.,
fiir zwei Beauvais-Tapisserien (310 : 365 und 290 : 310, Jagdscenen
im Park) wurden zusammen 43 000 Mark gezahlt. Eine Serie von
chi'nesisc'hen lElfenb’einfiguren brachte 100 bis 165 Mark, Netzukes
11 bis 74 iMark.

leipEig.

Von den Katalogeo d-er großen K u p f e r s t i c h a u k t i o -
n en , die C. G. B o e r n e r in der dritten Maiwoche abhält, liegen
uus die Aushängebogen vor. Ein außerordentlich reiches und
kostbares Materdal ist in dem 260 Seiten starken und reich
illustrierten fiand ausführlich beschrieben. Es fält schwer, ein-
zelnes daraus herivo,rzuheben, da bei dieser Versteigerung aus
verschiedenen Qu'ellen kostbare Einzelblätter u-nd reiclie Künstler-
werke aus dem g'amzen Gebiet des Kupferstiches vom 15.—18.
Jahrhundert zusammengekommien sind. Die 40 Lichitdruoktafeln
des Katalogs bilden wi&deruim allein schon ein hochinteressantes
Tafelwerk zur Geschichte des Kupferstichs.

Auch der Katalog einer Sammlung österreichischer
A q ua r e 1 lieaus fürstlichem iBesitz, die irn Anschluß dar.an ver-
steige.rt werden, liegt. in Aushängefoogen vor. Auch er ist mit
vielen Abbildungen und zwei schönen Farbendrucken n-ach Fendi
und (Rudolf vo,n Alt illustriert. Von den Hauiptmeistern der drei-
ßiger und viierziger Jahrie, Alt, Fendi, Hoe-ger, Pettenkofen, Schind-
ler, Treml si,nd feine, kleine Speziialsatnmlungen darin beschrieben.

*

K. F. Koehlers Ä n t i q u a r i u m veranstaltet am 29.
und 30. Apr-il eine Auktion von 1000 Er st a'U s gab e n besoraders
atis den Gebicten der d'eut.schen Literatur urad Philosophie. Ein
Katalog gibt über die reiclilialti.gc. aucli Seltenheiten umifassende
Sanimlung Auskunft.

LDicn.

In der Versteigeru.ng des iNachlasises des Wiener Kunst-
händl.ers Alois Moch, die am 6. und 7. März im Dorotheum
stattfaud, wuriden u. a. folgende Preise geza'hlt: Makart „Garten-
kon-zert -in der V-illa iMcdici“ (21:32 cm) 3,900000 K., Canon, Bildnis
eines IM.annes (B1 eistiftzeichnung) 1,200 000 K., Füger, Steinigung

Toulo-use-Lautrec, Im Cafö

Ausstellung der Galerie am Br-an-denburger Tor, Berlin

des hl. Ste-phanuis (Federskizze) 2 Mill. K.; Bildnism-iiiiatur um 1830,
Auton Prokcsch-Osten darstcllcnd -8 Mill. K.. Iu d-er Ser-ie alter
-Me-ister erzicltcii: Jakob va-n Es „Stiilebeu“ 5Va Mill. K.; franz.
Schule um 1760 („Amor als Jäger“) 10 Mill. K.; Mechelner Mcister
'um 1530 (Altarbild mlt Kreuz-igung Christi) 30 Mill. K.; Jan .Miense
Molenaer, signierte „Bäuetliche Unteihaltung“ 36 Mill. K.; Anthonis
van Montfort, gen. Bloklandt (1532—1583), von Ho-frat Dr. Gustav
Glück begutachtet, („Die vier Evangeliisten“) 25 Mill. K.; An-thonie
Palame-duz (Musikgesellschaft) 18 Mi.ll. K.; Schale von Perug-ia uiii
1500 (Anbetiung) 37 M-ill. K. Die übrig-en Pre-ise werden noch mit-
geteilt werden.

Vom 10. bis 12. März verstei'gerten G 1 ü c k s e 1 i g & W ä r n -
dorf.er die aus Brünn 'Sitammende P o r z e 11 a n s a m m 1 u n g
Ru-d. St-ein, die s. Zt. sohon von Julius Leisching ge-wertet
worden ist. Für den Katalog der h-auptsäch.lich an W-iener
Porzellanen sehr reichen Sammlung schrieb Direktor -Dr. Hermann
Trenkwald das Vorwort. Eine Wi-ener Schüssel -um 1725
(im -Spiegel Chinadekor) -kam auf 13 M-i.ll. K., die unbe-malte
Figur 'des 'f.amos-eii „Schokoladeiimäddiens“, das -in der Auktio-n d-er
kositbaren Sammlung Albert 1) a s c h - Teplitz bei Lepke, -B-erliii
(1913) 9 300 Goldmark erre-ioht -liatte, auf 18 Mill. K„ di-e „Darne
mit iMuff“ (einst in der Berliner Sammlung iRosenfelid iii-m 1916
-be-i Maller & Co., Amsteridam fiir 3 040 holl. Guld-en v-erst-eigert).
-auf 58 -Mill -K.; dic „Liebeser'klärung“ Grass-is, 1922 in -der lAuktion
Dr. Max Strauß fiir 2 Mill. K. yersteigent, auf 37 Mill. Gras'siis
große Wieraer Familiengruppe (1785) -brachte aber 125 Miill. K. -
7 500 Goldmark und fiir c-in pa-ar in Wien iiberdeikorierte Chiraa-
vas-en um 1730 gab man 121 Miil. K. Das Ö s t e r r e i c h i .s c h c
Mus e u m fiir Kutost un-d Gewer.be sowie das Knnstge w e rb e-
iii u s e u in Prag liabeti s>icli lebhaft an -dieser Versteiigerung be-
teiliigt. Prag kaufte unter and-erem aus der Ser-i-e der deutsch-en
.Ponzell-a-ne eine-n thüringischcn Pantalone. (o-hne Marke um 1765)
für 47 Mi-11. Kronen.

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