fang betreiben. Oder eine zu lehrhaften Zwecken ins Leben
gerufene Mappe. Befdes öst nicht der Fall; jcdenfalls tritt bei
aller „Richtigkeit“ in der Wiedergabe des Sdiauplatzes und det
dargestellten Einzelprozesse der künstlerische Gedanke ganz
in den Vordergrund. „Mens agitat rnolem, magno so corporc
miscet“: Der Geist ist es, der die Matcrie in Fiuß hält, das
Einzelne mit dem All verbindet. Das Mittei, durch die der
Geist wirkt, ist das Licht. So wie es von draußen hineinfiutet in
die Fiallen und Säle, von offenen oder abgeblendeten Lampen aus-
strahlt: im Dienst der Composition die Massen teilt und ordnet,
die M-aterie zu greifbarer Wirkung bringt, oder sie an den Grenzen
des Raumes und der räumlicihen Vorstellung zerfließcn läßt. Franz
Graf erbringt den biindigen Beweis, daß die künstlerische Graphik
keineswegs die Beschäftigung mit gegenständMch Interessantem zli
scheuen braucht. Wenn die Mappe dem strengen kritischen Auge
des Ingenieurs standhält, ja, wie es heißt, ein Denktnal in der
Geschichtsschrei.bun.g dcr deutschen Industrie bildet, so ist d'ic
voifbraclhte kiinstlerische Leistung desto hölier zu werten.
G. I. K e r n,
*
Im P a r t h e n o n - Verlaig, Berlin, crschien in Buchform
„Atla kvi.da“, das alte Atlilied aus der Edda, das vom Untergang
der Nibelungen an König Etzels Flofe und von Gudruns Rache
erzählt. Gudrun ist die Kriemhild der Nibelungsensage. Else
Hertzer schuf fiir das Werk, das nocli gewiiidigt werden soll,
sechs Holzschnitte.
JHeuc Kunffbücbet’-
J a n v a n S c o r e 1 von G. I. H o o g e w e r f f, La Haye,
Martinus Nijhoff. 1923.
Gelangt man auf dem Wege der altholländischen Malerei zu
Jan van Scorel, so weicht die landschaftliche und handwerklichc
Enge. Dieser Meister ist der erste Holiänder, der in die Wieit-e und
damit gleichzeitig in d'as Lichtfeld der Historie tritt. Er kommt
lierum, reist durch Deutschland, sucht Dürer auf und re'ist in
das heilige Land, weiit in Rom. Ein treuer Sohn der iKirche, den-
noch vom Humanismus berührt, scihafft er bewußt im Gebiete
der italienischen Hoöhrenaissance. Erfolgreich Monumentalität er-
strebend, gibt er, nach Utrecht heimgekehrt, den hoiländischen
Kirchen das Altarbild großen Stils. Sein Ansehen, sein Ruhm hat
Spuren hinterlassen. Wir wissen durch van Mander und aus
anderen Ouellen mehr von ihm als von seinen Landsleuten und
Generationsgenossen. Floogewerff war ausgezeichnet vorhereitet,
die Biographie di.eses Malers zu schreiben. Er ist Holländsr, h.at
in Rom gelebt oder lebt noch dort. Die Bcziehungen Hollauds zu
Ttalien bilden sein spezielleis Stud.iengebi'et. Er kennt von Grund
aus das Örtliche und Zeitliche und weiß Bescheid iiber die Per-
sönlichkciten, mit denen Score.1 im Norden nnd im Süden in ße-
rührun.g kam. Sein sorgfältig lausgarbeitetes Buch ist reioh an
Daten. Alles Urkundliche ist kritisch verwertet.
W-as das Bildermaterial betrifft, das dank der deutschen Sfäl-
kritik in den letzten Jiahren erfreulich angewachsen ist, hat der
/e‘us>,\
^ Moderner Meister &
des In- und Auslandes
Carl Nicolai s Berlin W 10
Viktoriastraße Nr. 26a
Ge-öffnet JO—6 Fernspr.: Kurf» 8929
"il
FUR GRAPHIK-SAMMLER!
Neu erschienen u i. Vorbereitung: sind folgende Lag'erverzeicbnisse:
Nr. 31.
Nr. 32.
Nr. 33.
Nr. 34.
Nr. 35.
Nr. 36.
Nr. 37.
Nr. 3
Nr. 39.
Nr. 40.
Nr. 41.
Max Klingrr und Ot(o Qreiner
Hans Thorna
Kaethe Kollwitz
Max Liebermann
Ausländische Graphik
Hans Meid
Otto Rich. Rossert
Lovis Corinth
(186 Nummern)
(168 Nummern)
(71 Nummern)
(125 Nummern)
(261 Nummern)
(105 Nummern)
(70 Nummern)
(ca. 130 Nummern)
Rücher m. mod. Graphik u. Mappenwerke (450 Nummern)
Max. Slevogt (ca. 100 Numrnern)
E. Oppler und E. Orlik (ca. 100 Nummern)
P. H. BEYER&Sohn, Leipzig, Dittrichring22
NEUE GALERIE
/AÜNCHEN
Resiclenzstpaße 25
BERLIN
Leipzigepstpaße 124
Eingang Wilhelmstp 80a
Aeistepwepke
clep Aalepei
des 19. und 20. Jahphundepts
Ankauf hoehpangigep Wepke
aus dem Leibl - und Diezkpeis
GALERIE /V\ATTHIESEN
BERLIN W 9, Budapestep Stp. 8
lm Hause Fpiedmann & Webep
Alte Kunst Imppessionisten
TELEFHON: Kupfüpst 3947, Lützow 8072 und 807
262
gerufene Mappe. Befdes öst nicht der Fall; jcdenfalls tritt bei
aller „Richtigkeit“ in der Wiedergabe des Sdiauplatzes und det
dargestellten Einzelprozesse der künstlerische Gedanke ganz
in den Vordergrund. „Mens agitat rnolem, magno so corporc
miscet“: Der Geist ist es, der die Matcrie in Fiuß hält, das
Einzelne mit dem All verbindet. Das Mittei, durch die der
Geist wirkt, ist das Licht. So wie es von draußen hineinfiutet in
die Fiallen und Säle, von offenen oder abgeblendeten Lampen aus-
strahlt: im Dienst der Composition die Massen teilt und ordnet,
die M-aterie zu greifbarer Wirkung bringt, oder sie an den Grenzen
des Raumes und der räumlicihen Vorstellung zerfließcn läßt. Franz
Graf erbringt den biindigen Beweis, daß die künstlerische Graphik
keineswegs die Beschäftigung mit gegenständMch Interessantem zli
scheuen braucht. Wenn die Mappe dem strengen kritischen Auge
des Ingenieurs standhält, ja, wie es heißt, ein Denktnal in der
Geschichtsschrei.bun.g dcr deutschen Industrie bildet, so ist d'ic
voifbraclhte kiinstlerische Leistung desto hölier zu werten.
G. I. K e r n,
*
Im P a r t h e n o n - Verlaig, Berlin, crschien in Buchform
„Atla kvi.da“, das alte Atlilied aus der Edda, das vom Untergang
der Nibelungen an König Etzels Flofe und von Gudruns Rache
erzählt. Gudrun ist die Kriemhild der Nibelungsensage. Else
Hertzer schuf fiir das Werk, das nocli gewiiidigt werden soll,
sechs Holzschnitte.
JHeuc Kunffbücbet’-
J a n v a n S c o r e 1 von G. I. H o o g e w e r f f, La Haye,
Martinus Nijhoff. 1923.
Gelangt man auf dem Wege der altholländischen Malerei zu
Jan van Scorel, so weicht die landschaftliche und handwerklichc
Enge. Dieser Meister ist der erste Holiänder, der in die Wieit-e und
damit gleichzeitig in d'as Lichtfeld der Historie tritt. Er kommt
lierum, reist durch Deutschland, sucht Dürer auf und re'ist in
das heilige Land, weiit in Rom. Ein treuer Sohn der iKirche, den-
noch vom Humanismus berührt, scihafft er bewußt im Gebiete
der italienischen Hoöhrenaissance. Erfolgreich Monumentalität er-
strebend, gibt er, nach Utrecht heimgekehrt, den hoiländischen
Kirchen das Altarbild großen Stils. Sein Ansehen, sein Ruhm hat
Spuren hinterlassen. Wir wissen durch van Mander und aus
anderen Ouellen mehr von ihm als von seinen Landsleuten und
Generationsgenossen. Floogewerff war ausgezeichnet vorhereitet,
die Biographie di.eses Malers zu schreiben. Er ist Holländsr, h.at
in Rom gelebt oder lebt noch dort. Die Bcziehungen Hollauds zu
Ttalien bilden sein spezielleis Stud.iengebi'et. Er kennt von Grund
aus das Örtliche und Zeitliche und weiß Bescheid iiber die Per-
sönlichkciten, mit denen Score.1 im Norden nnd im Süden in ße-
rührun.g kam. Sein sorgfältig lausgarbeitetes Buch ist reioh an
Daten. Alles Urkundliche ist kritisch verwertet.
W-as das Bildermaterial betrifft, das dank der deutschen Sfäl-
kritik in den letzten Jiahren erfreulich angewachsen ist, hat der
/e‘us>,\
^ Moderner Meister &
des In- und Auslandes
Carl Nicolai s Berlin W 10
Viktoriastraße Nr. 26a
Ge-öffnet JO—6 Fernspr.: Kurf» 8929
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Neu erschienen u i. Vorbereitung: sind folgende Lag'erverzeicbnisse:
Nr. 31.
Nr. 32.
Nr. 33.
Nr. 34.
Nr. 35.
Nr. 36.
Nr. 37.
Nr. 3
Nr. 39.
Nr. 40.
Nr. 41.
Max Klingrr und Ot(o Qreiner
Hans Thorna
Kaethe Kollwitz
Max Liebermann
Ausländische Graphik
Hans Meid
Otto Rich. Rossert
Lovis Corinth
(186 Nummern)
(168 Nummern)
(71 Nummern)
(125 Nummern)
(261 Nummern)
(105 Nummern)
(70 Nummern)
(ca. 130 Nummern)
Rücher m. mod. Graphik u. Mappenwerke (450 Nummern)
Max. Slevogt (ca. 100 Numrnern)
E. Oppler und E. Orlik (ca. 100 Nummern)
P. H. BEYER&Sohn, Leipzig, Dittrichring22
NEUE GALERIE
/AÜNCHEN
Resiclenzstpaße 25
BERLIN
Leipzigepstpaße 124
Eingang Wilhelmstp 80a
Aeistepwepke
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des 19. und 20. Jahphundepts
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GALERIE /V\ATTHIESEN
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lm Hause Fpiedmann & Webep
Alte Kunst Imppessionisten
TELEFHON: Kupfüpst 3947, Lützow 8072 und 807
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