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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 5./​6.1923/​24

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1./2. Augustheft
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Die Campagna Fotografica in Bologna / Ein Datum auf dem Kreuzigungsbilde des Isenheimer Altars / Aus der Museumswelt / Kunstauktionen / Die Welt der Kunstgelehrten / Aus der Künstlerwelt / Die Kunstakademie der Zukunft / Dritte Breslauer Kunstmesse / Fünf Rode für Bukarest / Ein Engländer über Rußlands Museen / Londoner Kunstschau / Aus Amerikas Kunstleben / Vom holländischen Kunstmarkt / Neues von Kunstantiquariat / Kleine Kunstchronik / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0391

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0eorg Doss.

Am 5. September vollendet Professor Dr. Georg V o s s in
Berlin, der überaus verdiente Konservator der Kunstdenkmäler
Thiiringens, sein 70. Lebensjahr. Voss, der sich in allen Kunst-
kreisen großer Wertschätzung erfreut, hat in zahlreichen Publika-
tionen die Ergebnisse seincr kunstgeschichtlichen Forschungen >in
Thüringen niedergelegt. Der vor einigen Jahren erschienene Band
über die Wartburg ist ein würdiger Abschluß seines Thüringer
Werkes. Bei der Wartburg ist es dem Kunsthistoriker gelungen,
den (Baumeister und die Bildhauerwerkstatt festzustellen, die das
Landgrafenhaus geschaffen haben. 1903 hatte Prof. Voss auoh die
kunstgeschichtliche Ausstellung der thiiringisch-sächsischen iLänder
in Erfurt veranstaltet. Oskar Döring und Konservator Ostermeyer
waren hier seine Mitarbeiter. Und damals wurde anerkannt, daß
niemals vorher ein größeres und interessanteres Vergleichsmaterial
über d'ie Kun-st des Mittelalters zusamiihengetragen worden sei. In
Erfurt befanden sich u. a. auch die bedeutendsten Gemälde Luikas
Cranachs. Georg Voss ist ferner der Gründer des Thüringer Ka-
lenders, dessen 14 Jahrgänge einen vorzüglichen Einblick in die
Kunstschätze Thüringens gewähren. Doch auch für Berlin hat der
70jährige ergefonisreich gewirkt. In den 15 Jahrgängen seines
„Berliner Kalenders“ findet man die besten Namen der Kunst-
wissenschaift. Seit 1919 'wirkt 'Prof. Voss, der ein passion-ierter
Sammler früher Spanier ist und der sioh auch fiir -die moderne
Kunst in Berlin intensiv eingesetzt hatte, bei der Bearbeitung de>s
amtlichen Werkcs über die Kunstdenkmäler der Provinz Branden-
burg mit. Hier gelang es dem rührigen Forscher, durch den Ver-
gleich eines SandsteinreMefs, das wahrscheinlich in der Bildhauer-
werkstatt des alten kurfürstiichen Schlosses in Berlin gearbeitet
ist, nachzuweisen, daß aucii das Schloß Küstrin mit seinen Portalen
aus gebrannten Tonplatten von den Meistern der alten Berliner
Werkstatt geschaffen wurde.

Aus dev Künttlevweit*

Der Maler Max Rappaport in Berlin ist im Alter von nur
40 Jahren gestorben. Dieses so frühe Ende des hocbbegabten
Kiinstlers, -der aus Bielitz stammte und in Wien und Paris studiert
hat, ist tragisoh. Er -hatte viel mit der Not zu kämpfen und konnte
sich erst in den letzten Jaliren etwas erholen, da ihm die Aus-
stellungen seiner -Porträts und Landscliaften — wir erinnern an
die schöne Ausstellung bei Carl N i c o 1 a i in Berlin — viel An-
erkennung braehten. Manches von seinen Bildern hängt in großen
privaten Sam-mliunigen, >wie zum Beispiel bei Oskar Skaller in
■Berlin, der einer seiner größten Förderer war. Man wird den
Namen Max Rappaports nicht vergessen.

*

lAdolf L. M ü 11 e r - K a s s e 1, der Maler, wurde am 2. August
60 Jahre alt. Er ist seit lange-m ein geachtetes Mitglied des Vereins
Berliner Künstler in Berlin. In der Nationalgalerie hängt sein
„Markt auf dem Wittenbergplatz“.

*

Die Malerin Cornelia Paczka, Tochter des verstorbenen
berühmten Berliner Nationalökonomen Adolf Wagner und Frau des
Malers Franz Paczka, ist am 9. August 60 Jahre alt geworden. Sie
hat als Malerin, Graphikerin und Bildhauerin reiche Erfolge gehafot.
Sie ist mit vielen ihrer Bauernbilder in Museen vertreten und von
i-hren graphischen Arbeiten, die wiederholt bei Amsler und
R u t h a r d t ausgesteilt wareti und im Katalog dieses Berliner
Kunsthauses erschiencn sind, befinden sich im Besitze der Kupfer-
stichkabinette Berlin, Dresden, Hamburg, Frankfurt, Bremen u. a.
Von den hervorragenden Skulpturen der Cornelia Paczka sind >das
Grabmal für ihren Vater Adolf Wagner sowie die Büste Heinrich
Dernburgs zu -nennen.

Die Neue Hamburger Zeitung schreibt: „Der Kunst-
wanderer“ hat sich zur führenden Sammler-
zeitschrift geinacht . . .

PAUL GRAUPE

BERLIN W 35

LÜTZOWSTRASSE 38

AUKTION XXXV
15.-17. September 1924

Bibliothek Paul Huldschinsky

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