wir wollen uns inuner höher entwickeln!
Vier vergnügte Hamster aber hockten im Kreise,
die schnausten in ihrer versutterten Weise:
Teurer Herr Professor, die Not lehrt beten,
lernen Sie immer zweckvoller kneten!
Und — mahnte ein Truthahn mit Gekoller:
natürlich immer ordnungsvoller!
Im Gegenteil kreischte ein Lämmergeier:
selbstverständlich immer freier!
Lin Löwe brüllte: Professor, ich rate nur
immer stolzere Positur!
Ein spukhast hopsendes Känguruh
walzte vorüber und psisf dazu:
Herr Professor, man will Sie bloß vexieren,
Sie müssen die Form immer feiner komplizieren.
Lin kluger Storch hob sacht ein Bein
und klapperte mit Bedacht: Nein, nein,
bester Herr Professor, es gilt auf Erden
nur immer einsältiger zu werden.
So erteilten die Tiere, große und kleine,
wilde und zahme im Vereine,
dem Herrn Prosessor ihren huldvollen Rat,
als plötzlich aus dem Gratulantenstaat
eine goldschmucke Paradiesvogelhenne
aufslog und gluckste: Wie ich dich kenne,
Freund Künstler, wirst du dir nun vorspiegeln,
du sollst unsre Göttin Natur verschniegeln,
und wirst deiner neuen Würde grollen
und immer rauhbeiniger werden wollen.
Und der Herr Professor knurrte was in den Bart
und sah wahrhaftig aus wie behaart
und streckte verbiestert alle Viere.
Da erschien zuletzt in seinem Quartiere
das wildeste und zahmste der Tiere:
ein Weib. Das sprach: Lieber Mann, deine Würde
ist freilich eine künstliche Bürde.
Aber wir Menschen treiben's eigentlich nie
so natürlich wie das übrige Vieh;
selbst die nackte Vraut trägt an der Hand
ein Ringelein als züchtiges Psand.
Sieh, mit unsern Klunkern, Zierden und Ehrenzeichen
will die alte Hexe Natur erschleichen,
daß sich ihr irdisches Maskenfest
nicht noch tierischer gehen läßt.
Drum, Künstler, laß dich ruhig verhimmeln;
und damit deine Anbeter nicht verlümmeln,
lern dich als würdiges Vorbild gebärden,
denn der Mensch will — immer noch menschlicher werden.
Da hat der neue Herr Professor gelacht,
hat seiner Frau einen himmlischen Bückling gemacht
und sich sein göttliches Haupthaar geschoren.
285
Vier vergnügte Hamster aber hockten im Kreise,
die schnausten in ihrer versutterten Weise:
Teurer Herr Professor, die Not lehrt beten,
lernen Sie immer zweckvoller kneten!
Und — mahnte ein Truthahn mit Gekoller:
natürlich immer ordnungsvoller!
Im Gegenteil kreischte ein Lämmergeier:
selbstverständlich immer freier!
Lin Löwe brüllte: Professor, ich rate nur
immer stolzere Positur!
Ein spukhast hopsendes Känguruh
walzte vorüber und psisf dazu:
Herr Professor, man will Sie bloß vexieren,
Sie müssen die Form immer feiner komplizieren.
Lin kluger Storch hob sacht ein Bein
und klapperte mit Bedacht: Nein, nein,
bester Herr Professor, es gilt auf Erden
nur immer einsältiger zu werden.
So erteilten die Tiere, große und kleine,
wilde und zahme im Vereine,
dem Herrn Prosessor ihren huldvollen Rat,
als plötzlich aus dem Gratulantenstaat
eine goldschmucke Paradiesvogelhenne
aufslog und gluckste: Wie ich dich kenne,
Freund Künstler, wirst du dir nun vorspiegeln,
du sollst unsre Göttin Natur verschniegeln,
und wirst deiner neuen Würde grollen
und immer rauhbeiniger werden wollen.
Und der Herr Professor knurrte was in den Bart
und sah wahrhaftig aus wie behaart
und streckte verbiestert alle Viere.
Da erschien zuletzt in seinem Quartiere
das wildeste und zahmste der Tiere:
ein Weib. Das sprach: Lieber Mann, deine Würde
ist freilich eine künstliche Bürde.
Aber wir Menschen treiben's eigentlich nie
so natürlich wie das übrige Vieh;
selbst die nackte Vraut trägt an der Hand
ein Ringelein als züchtiges Psand.
Sieh, mit unsern Klunkern, Zierden und Ehrenzeichen
will die alte Hexe Natur erschleichen,
daß sich ihr irdisches Maskenfest
nicht noch tierischer gehen läßt.
Drum, Künstler, laß dich ruhig verhimmeln;
und damit deine Anbeter nicht verlümmeln,
lern dich als würdiges Vorbild gebärden,
denn der Mensch will — immer noch menschlicher werden.
Da hat der neue Herr Professor gelacht,
hat seiner Frau einen himmlischen Bückling gemacht
und sich sein göttliches Haupthaar geschoren.
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