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Kunstwart und Kulturwart — 27,1.1913

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Heft 5 (1. Dezemberheft 1913)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.14287#0516

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führten den kleinen Gast in ihr KLminerlein, legten ihn zu Bett, deckten
ihn zu und dachten sich: „O wie gut haben wir es doch! Wir haben unsre
warme Stube und unser Bettchen; das arme Kind hat aber gar nichts,
als den Himmel zum Dach ünd die Erde zum Lager." Als nun die Eltern
zur Ruhe gingen, legten sich Valentin und Marie aus die Bank beim
Ofen und sagten zu einander: „Das fremde Kind wird sich nun sreuen,
daß es warm liegt. Gut' Nacht!" — Es mochten aber die guten Kinder
kaum einige Stunden geschlafen haben, als die kleine Marie erwachte und
ihren Bruder leise weckte, indem sie zu ihm sprach: „Valentin, Valentin,
wach' auf, wach' auf! Höre doch die schöne Musik vor den Fenstern!" —
Da rieb sich Valentin die Auglein und lauschte. Es war aber ein wunder-
bares Klingen und Singen, das sich vor dem Hause vernehmen ließ, und
wie mit Harsenbegleitung hallte es:

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