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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 1873

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Krzyzanowski, St. v.: Funde aus prähistorischer Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.25450#0036

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2 D

Funde aus prähistorischer Zeit.
Von Dr. St. v. Krzyzanowski.
(Mit 13 Holzschnitten.)


Zu Tomaszöwka am Ufer des Flusses Jatran, Gou-
vernement Kiow, Bezirk Human, in der Entfernung
von einem halben Kilometer südöstlich vom Dorfe und
122 Fuss vom linken Ufer des Flusses Odaja, fanden die
Arbeiter auf einem geackerten Felde fünf Steine. Als
ich davon die Nachricht bekam, fuhr ich den 25. Octo-
ber 1864 dorthin, um den Ort zu untersuchen. An der
Oberfläche der Erde fand ich eine Backsteinschichte,
dann zerdrückte Töpfe und endlich in einer Tiefe von
0-660 Mtr. in der Richtung von Süd-Westen nach Nord-
Osten eine Reihe von fünf Opfergefässen (Fig. 1 Höhe
0-130 Mtr., Umfang 0-455 Mtr., Durchmesser 0-151 Mtr. ;
Fig. 2 Höhe 0-110 Mtr., Umfang 0-425 Mtr., Durchmes-
ser 0-141 Mtr.; Fig. 3 Höhe 0-990 Mtr., Umfang 0-385
Mtr., Durchmesser 0-128 Mtr.; Fig. 4 Höhe 0-065 Mtr.,
Umfang 0-250 Mtr., Durchmesser 0-080 Mtr.; Fig. 5
Höhe 0-060 Mtr., Umfang 0-250 Mtr., Durchmesser
0-080 Mtr.) aus gelbem gebrannten nicht glasirten Thon,
von verschiedener Grösse und Form und einen ähnlichen
Deckel (Fig. 6 Höhe 0.060 Mtr., Umfang 0-250 Mtr.,
Durchmesser 0-080 Mtr.).
Alle diese Gefässe waren umgestürzt und enthiel-
ten eine mit Erde vermischte Asche. Der Ausgrabungs-
ort war 2-025 Metr. breit und 3 Metr. lang. In der
Entfernung von einigen Schritten davon, in der nord-
westlichen Richtung befinden sich zwei unbedeutende
Hügel.
In einem von den zahlreichen Hügeln der Umge-
gend von Mierzwin, Gouvernement Kiow, Bezirk Lipo-
wiec, hat man im Jahre 1864 einen Opferkrug aus gelbem
gebrannten nicht glasirten Thon ausgegraben. (Fig. 7
Höhe 0-140 Mtr., Umfang 0-350 Mtr., Durchmesser
0-116 Mtr.).

Im Jahre 1871 habe ich in einem Hügel zu Jozefpol,
Gouvernement Cherson, Bezirk Ananiew, in der Tiefe
von 3 Mtr. drei Opfergefässe, Fig. 8, 9, 10, aus gel-
bem gebrannten nicht glasirten Thon aus schwarzer
gebrannter nicht glasirter Erde, mit einer spiralförmi-
gen Verzierung am Rande ausgegraben, (Fig. 8 Höhe
0-170 Mtr., Umfang 0-515 Mtr., Durchmesser 0-171 Mtr.,
Fig. 9 Höhe 0-100 Mtr., Umfang 0-345 Mtr., Durch-
messer 0-115 Mtr.; Fig. 10 Höhe 0-070 Mtr., Umfang
0-245 Mtr.', Durchmesser 0-081 Mtr.). In der obern
Schichte der Erde befanden sich Menschen- und Pferde-
skelette, zwischen ihnen ein tatarisches ringförmiges
Elfenbeinamulet.
Im Jahre 1868, beim Ackern an der Oberfläche eines
Hügels bei Rososze am Ufer des Flusses Udycz, Gou-
vernement Podolien, Bezirk Haysyn, fand der Ackers-
mann ein gläsernes kugelförmiges Thränengefäss Durch-
messer 0.040 Mtr. Leider hat es der habsüchtige Bauer
in der Hoffnung, darinnen Geld zu finden, zerschlagen.
Vor einigen Jahren fand man zu Kuna an den Ufern
der Flüsse Sob, Kutlitz und Kunka, Gouvernement Podo-
lien, Bezirk Haysyn, beim Ackern eine eiserne, stark ver-
rostete Axt von 0-210 Mtr. Länge. Vor zehn Jahren fand
man in einem Grabhügel zu Zwinogrödka, Gouvernement
Kiow, Bezirk Zwinogrödka verschiedene Gerätschaften,
von denen ich einen kupfernen, stark mit Patina bedeck-
ten Henkel besitze (Fig. 11). Breite 0-100 Mtr., Höhe
0.120 Mtr.).
1872 fand ein Bauer zu Poborka, Gouvernement
Podolien, Bezirk Haysyn, beim Ackern einen steinernen
Axthammer (Fig. 12 Höhe 0-060 Mtr., Länge 0-215 Mtr.,
Breite 0-075 Mtr.). 1866 hat man in einem Grabhügel
zu Granöw an den Ufern der Flüsse Sob und Werbicz,


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