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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 1873

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Pichler, Fritz: Römischer Grabstein von Jennersdorf
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Lind, Karl: Die Gruppe XXIV. der Wiener Weltausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25450#0343

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wohl wie er solche im Texte Bd. I., S. 349, als wie er
sie in der lithographischen Abbildung gegeben hat. Da-
mals, 1844, lag der zertrümmerte Stein im Hofraume
des alten Pfarrhauses, darauf verschwand er und fand
sich vor 1869 als Pflasterstein im Hause der Thekla-
Wirthin; seither lagert er im Friedhofe zu Adriach und
lautet:

D M
M ENELAO
LV CIA
FIL ß A
Dieses Denkmal, vermuthlich eines Hörigen, feh-
lend in Steiner’s c. inscr., Dan. & Rh. zu No 288, zeigt
im Style von Schrift und Relief eine bei weitem spätere
Zeit als der Stein von Jennersdorf.

Die Gruppe XXIV. der Wiener Weltausstellung*.
Besprochen von Dr. Karl 'Lind.
(Mit 16 Holzschnitten.

So wäre denn die Wiener Weltausstellung beendet,
ihre Hallen sind geschlossen , der Menschenstrom der
Besucher hat sich zerstreut, das chaotische Gewirre von
Menschenslimmen, Orgeln, Glocken, Claviers, u. s. w.
ist verstummt, und statt der Fahnen spielt jetzt der Wind
mit losen farblosen Fetzen , die noch hie und da an den
zahlreichen Flaggenstangen haften geblieben. Die Aus-
stellung selbst gehört der Vergangenheit, der Geschichte
an, die Zeit wird sie richten und manches voreilig ge-
sprochene harte Urtheil mildern. Leider knüpfen sich
an dieselbe ungeachtet ihrer welthistorischen Bedeutung
und ihres Gelingens im Grossen und Ganzen so viele

Bitterkeiten, Enttäuschungen und unangenehme Erfah-
rungen, dass sich nicht leicht und nicht so bald ein
Staat oder sonst jemand entschliesen wird, eine Wieder-
holung dieses grossartigen Schauspieles zu versuchen.
Statt der bewundernden schau- und kauflustigen
Menge drängen sich jetzt Arbeiterzüge durch die mit
Kisten und Karren umstellten Räume, überall ist man
beschäftigt, das was man vor Monaten mit ameisen-
gleicher Emsigkeit und in rastloser Thätigkeit zusam-
mengebracht, aufgestellt und möglichst gefällig aus-
gestattet hat, abzutragen, zu entfernen, zu zerstören;
dort, wo ehedem Prunk und Glanz, ist jetzt Schmutz


Fig. 1. (Tepl.)
 
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