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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 1873

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Gradt, Johann: Der Stadtmetzen von Wels
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Gefäss-Fund in Dalmatien
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https://doi.org/10.11588/diglit.25450#0381

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336

Salzkammergute stark verbreiteten Gosauformation ge-
wonnen wird. Der Metzen ist nach aussen als reguläres
achtseitiges Prisma von 18" Höhe und 27 yV' Breite ge-
halten, nach unten einfach abgeschrägt. Die innere
cylindrische Aushöhlung ist mit Rücksicht auf die vorn
angebrachte Ausmttndungs-Öffnung so gehalten, dass
sich beim Entfernen der Abschlussklappe das Gefäss
seines gesammten Inhaltes ohne Rücklassung etwaiger
Überbleibsel schnell entleeren konnte. Zur Fixirung der
Verschlussklappe an der Öffnung ist im Steine eine vier-
eckige Vertiefung ausgearbeitet, und nebstdem sind in
dem vertieften Felde zwei Löcher angebracht worden,
in welche die Verschlussklappe rasch eingepasst und
schnell genug beseitigt werden konnte.

Gefäss-Fund
Der Conservator für den Bezirk Spalato, Professor
Michael Glavinic berichtet, dass vor kurzem auf einem
an der Strasse von Salona nach Trau gelegenen Acker
achtundvierzig grosse Thongefässe an ein und derselben
Stelle gefunden wurden. Es sind dies Aphoren, deren
sich die Römer zur Aufbewahrung des Weines bedien-
ten, wobei das unten zugespitzte Gefäss, in den Sand
des Kellers oder Depots eingedrückt wurde. Solche Ge-
fässe, die eine Höhe von 8 Fuss erreichen , sind nicht
selten und befindet sich davon eine Anzahl von ver-
schiedenen Formen im k. k. Antiken-Cabinet (unteres
Belvedere). Ein grosser Tlieil der Gefässe war zer-

Buche
Rocznik dla Archeologow Numizmatyköw Biblio-
graföw polskich v. 1870 wydal Stanislaw Krzyza-
nowski Dr. Filozofii. Krakow. Drukarnia Uniwersy-
tety Jagiellonskiego podzarzadem K. Mankowskiego.
1873. 8°. str. 287.
(Jahrbuch für Archäologen, Numismatiker und Bib-
liographen in Polen. Jahrgang. 1870 Herausgegeben von
Stanislaus Krzyzanowski Dr. der Philosophie. Krakau,
in der Universitäts-Buchdruckerei unter der Führung
des K. Mankowski 1873, 8°. S. 287.)
Der Inhalt dieses ist: Zuerst ist die Dedication
zum Andenken der vierhundertjährigen Geburt des
Nieolaus Kopernik; dann folgt „die Jugendjahre des
Stanislaus Boliusz“ von Alexander Wcrycha Daro-

Dieses prismatisch geformte Gefäss wird von einem
kurzen kreisrunden Säulenschafte getragen, der aus
einem quadratisch gehaltenen Sockel mit anziehender
Verschrägung herauswächst, — eine Form, die in der
Spät-Gothik mit besonderer Vorliebe für Vermittlungen
zwischen runden und eckigen Gliederungen gewählt
wurde. Die Gesammthöhe des Metzens summt Ständer
beträgt 3' —- 9", der Diameter der Aushöhlung 21".
Nimmt man auf den kubischen Inhalt des mittel-
alterlichen Masses und sein Verhältniss zu dem gegen-
wärtig üblichen Metzen Rücksicht, so stellt sich der
Wiener Metzen =0*6148682 Hectoliter ungefähr sechs-
mal grösser als das zu Wels übliche mittelalterliche
Urmass = 0.1118189 Hectoliter heraus.

in Dalmatien.
trümmert, doch fanden sich auch mehrere ganz wohl
erhaltene.
Aus der grossen Anzahl dieser Fundstücke scheint
hervorzugehen, dass man hier entweder auf ein antikes
Weindepot stiess, oder in der Nähe der Fundstelle eine
Fabrik für solche Gefässe bestand.
Interessant ist der am Halse eines Gefässes ange-
brachte Name Heren Flav (Herepius flavus) , wahr-
scheinlich der Name des Fabrikanten; auch einer der
Deckel war mit einer runden, ganz eigenthümliche
Zeichnungen enthaltenden Marke versehen.

r s c h a u.
*
wski; „die Buchdruckerei an den Moldawisehen Grän-
zen“ von Dr. Joseph Rolle,* „die Gründung der Jagiello-
nischen Universität in Krakau im Jahre 1364“ von Dr.
Alfred Brandowski; zuletzt das Jahrbuch selbst, wel-
ches aus neun Abschnitten besteht, in welchen die
archäologischen Gesellschaften und Vereine, der öffent-
liche Vortrag der Archäologie, die im Laufe des Jahres,
angeschafften archäologischen Gegenstände, Fundge-
genstände aus Polen, die Liste der archäologischen
Sammler, archäologische Untersuchungen, Nekrologie
der verstorbenen Archäologen, archäologische Biblio-
graphie, und die Chronik zusammengefasst sind. Strenge
Studien, der Reichthum von wissenschaftlichen Nach-
richten empfehlen dies Werk.

Ued.icteur: Dr. Karl Lind. — Druck der k. k. Hof- uni Staatsdruckerei.
 
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