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Im Dienste
Die Geschichte vormoderner Nachrichten-
übermittlung fängt in zeitgenössischen
Untersuchungen noch immer häufig mit den
berittenen Postkursen am Ende des 15. Jahr-
hunderts an. Die Zeit davor wird bestenfalls
zwischen »kompliziert« und »chaotisch«
bezeichnet. Dieser Sichtweise, welche höchs-
tens Europas Fürstenhöfen rationale Informa-
tionssysteme zugesteht, will die vorliegende
Studie entgegenwirken. Wie die Höfe, verfügten
nämlich auch Städte im Spätmittelalter über
entsprechende Organisationen - insbesondere
jene, die untereinander eine intensive Bündnis-
politik betrieben. Im Zentrum der Betrachtung
steht eine dieser vielschichtig vernetzten Städte-
landschaften, der eidgenössisch-oberdeutsche
Raum. Hier fand der auf Bündnissen basieren-
de, regelmässige Gesandtschaftskontakt nicht
nur Ausdruck in Gremien, sondern auch im
intensiven Informationsaustausch. Es ent-
wickelten sich obrigkeitliche Botenwesen,
lockere Behörden aus Amtsträgern und Frei-
willigen, die im Namen ihrer Stadt Nachrichten
verbreitet haben. Erstmals werden hier die
Stellung der Boten - Weibel, Reiter, Läufer - in
der städtischen Ämterhierarchie, ihre Hand-
lungsspielräume, ihre soziale Herkunft oder
ihre Karrieremöglichkeiten raumübergreifend
betrachtet. Doch erst der anschliessende Ver-
gleich ihrer Einsätze in Alltag und Krisenzeiten
macht sowohl die Vielfalt der Erscheinungsfor-
men, als auch die Besonderheiten an der spät-
mittelalterlichen Nachrichtenverbreitung fass-
bar.
ihrer Stadt
Boten- und Nachrichtenorganisationen in den
schweizerisch-oberdeutschen Städten des späten
Mittelalte rs
J0 THORBECKE