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Hübner, Klara; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Im Dienste ihrer Stadt: Boten- und Nachrichtenorganisationen in den schweizerisch-oberdeutschen Städten des späten Mittelalters — Mittelalter-Forschungen, Band 30: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34908#0290

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A. Die Schriftquellen

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A. Die Schriftquellen

I. Eide der Weibel und Grossweibel

Bern:
Eid der Weibel (1492)
(Eidbuch 11,1492 / St AB A1630 fol. XXVI/VII)
Der weybellnn eyd
Sweren die weybell der statt Bern truw und warheit zu leisten, iren schaden zu
wenden und nit zu furdernn, eins schultheissen in sunders, des glichen der rätten,
wann si bi einander sind getruwlichen und mit fleiss zu warten, und an, welichen
die wacht kompt, die erberlichen zuo wollfüren, nach dem dann von allten har
körnen, und es wetter ist, oder sust die löuff ervordernn, und ob ettlichs von imm,
in der statt nit sin moecht, einen anderen an sin statt, uff die wacht, der glicher wys,
vie vorstatt, wachet zuogewünen, weliche zwen, ouch von in, des gerichtes sollen
hüten, dass *die [worin wan/gan] In der Liitkirchen zuo der frönmäss unnsernn hernngott
uffhept, in das gericht keren, und des gerichts warten, die wil das wäret, welicher
ouch in der statt nit möcht sin, das der einen anderen an sin statt hab, was ouch
gellts von dem gericht wellt, das sollen, si furderlich in die büchsen legen, und des
nütz behallten, es weren dann pfaender, die mögen si behallten unnd legen sinder
den, dem die büchs bevolchen ist, ob ouch under inen eynnicherley irrung
erwuchs, die sollen si, an einen schultheissen und grossweybell bringen, und
die selben, nach verhören der Sachen, gewalltig sin, die zu betragen, waes si
ouch durch die bescheid werden, dem sollen si nach gan, und uff ein ander dehein
unzucht mitt warten noch wercken brachen, und welicher hiewider tat, der sol
von stünd an, das ambt, und den stab verloren haben, und welicher sich in die, oder
ander weg verhandellt, dass im der stab ward genomen, dem sol er desselbenn iars,
nit wider werden, es ward dann einem schultheissen und ratt anders gevallen si
sollen ouch alle die so umb gellt schuldig sind, und einem schultheissen oder andern
inschiesst werden geben, helfen iagen, und vor ein schultheissen bringen,
wann in das gebart si sollen ouch mänicklichem fürzebieten umb den gewonlichen
Ion, was si ouch fräfeln selbst hören, saechen, oder vernämen**, sollen si furbrin-
gen***es were dann das söllichs in ratts wiss an si gelangt, des waeren si
all dann nitt schuldig, si sollen ouch solich eynnungen und fräfell, wie inen das be-
volchen wirdt, helffen Zeichen und verringen wie sich dann gebürt, und solich ey-
nunng gellt an die ennd geben dahin es gehört, und des in irn nutz nitz verwän-
denn und ouch ganntz ungespillt sin, alles des, damit der pfennig gewunnen, und
verloren mag werd an schachzabell und schiessen, doch zu wienachten mag ein schult-
heiss inen erhüben das hochzit us zunlichen zu kurtzwilen und mit siner gevärd in disen
puncten allen und jeklichen vermitten, wann si ouch uff schuldenn ussgschickt werden es
sol ouch die selben weibel, niemand ussschicken zu pfändenn, dann mit eins schul-
theissn erloubung unnd daby ouch derselb schultheiss, in söllichen erlouben, be-
 
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