Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hübner, Klara; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Im Dienste ihrer Stadt: Boten- und Nachrichtenorganisationen in den schweizerisch-oberdeutschen Städten des späten Mittelalters — Mittelalter-Forschungen, Band 30: Ostfildern, 2012

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34908#0006

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vorwort

Au Service de la ville - im Dienste der Stadt. Auf den Titel der vorliegenden, im
Herbst 2008 von der Philosophischen Fakultät der Universität Bern angenommen
Dissertation, stiess ich bei Archivrecherchen in Freiburg i. Ue. Er stammt aus der
Stadtrechnung von 1437 und war vom Schreiber Petermann Cudrefin benutzt wor-
den, um den Botengang eines Weibels festzuhalten. Als einzelner Eintrag ist er von
begrenzter Aussagekraft. Dass er trotzdem zur Grundlage dieser Studie werden
konnte, hängt einerseits mit der grossen Zahl solcher Vermerke in den städtischen
Rechnungsbüchern zusammen, andererseits mit der Vielfalt zusätzlicher Informa-
tionen, die diese meistens noch enthalten. Letztere gaben der Arbeit denn auch ihre
Richtung - weg von der Frage nach der Effizienz spätmittelalterlicher Übermitt-
lung hin zu ihren Trägern, ihrem Alltag und ihren Handlungsspielräumen.
Nun gilt es den Personen und Institutionen zu danken, welche die nicht immer
einfache Entstehung des vorliegenden Werkes begleitet haben. Die thematische An-
regung geht auf Prof. Dr. Christian Hesse zurück. Wäre ich zu Studienbeginn nicht
seinem Proseminar zugeteilt worden, würde sich das vorliegende Werk vermutlich
mit der westeuropäischen Zwischenkriegszeit befassen. Die grösste Unterstützung
erfuhr die Arbeit allerdings durch Prof. Dr. Rainer C. Schwinges. Das von ihm an-
geregte Projekt »Spätmittelalterliche Botenwesen im eidgenössisch-oberdeutschen
Raum (1250-1550)« des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gab mir die Möglich-
keit, das Thema angemessen vertiefen zu können. Er ist mir Doktorvater im besten
Sinne. Gedankt sei auch Prof. Dr. Martin Kintzinger, der als sachkundiger Kenner
der spätmittelalterlichen Diplomatie hilfreicher Nebengutachter war. Eine wichtige
Rolle spielte der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte unter dem
Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Petersohn, wo ich als junge Doktorandin die Gelegen-
heit erhielt, die Ergebnisse meiner Lizentiatsarbeit zum Berner Botenwesen vorzu-
stellen.
Das bislang nur spärlich erforschte Gebiet machte Archivarbeiten in zahlrei-
chen Städten des schweizerisch-oberdeutschen Raumes notwendig, so in den
Staatsarchiven Basel, Bern, Freiburg i. Ue., Luzern, Solothurn und den Stadtarchi-
ven von Schaffhausen und Konstanz. Mein Dank gilt der Hilfsbereitschaft und Ge-
duld des dortigen Archivpersonals. Stellvertretend für alle, soll lic. phil. Silvan
Fredi (Staatsarchiv Solothurn) erwähnt werden, der mich auf die Quellengattung
der cedulae inclusae und ihre Bedeutung für die informelle Diplomatie aufmerksam
machte sowie Alt-Stadtarchivar Prof. Dr. Helmut Maurer, dessen fundierte Kennt-
nisse der Konstanzer Bestände äußerst hilfreich waren.
Die Verortung des Themas zwischen Post-, Sozial-, Kultur- und der vormoder-
nen Diplomatiegeschichte fand einerseits in der stillen Auseinandersetzung mit
Quellen und Literatur statt. Andererseits eröffneten sich neue Perspektiven erst
durch den Austausch mit Kollegen und im Rahmen von Tagungen, zu denen ich
 
Annotationen