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Hübner, Klara; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Im Dienste ihrer Stadt: Boten- und Nachrichtenorganisationen in den schweizerisch-oberdeutschen Städten des späten Mittelalters — Mittelalter-Forschungen, Band 30: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34908#0102

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3.3. Anthoni Wantfluh und Niklaus Stäler

89

vaten Pensionsgelder in Höhe von 540 livres ab.112 Wie intensiv seine Kontakte mit
dem französischen Hof über dieses Ereignis hinaus waren, müsste allerdings ein-
gehender untersucht werden.
Er war nicht der einzige niedere Amtsträger, dem durch die Familie von Dies-
bach eine Behandlung widerfuhr, die auf ein erweitertes Klientelverhältnis schlies-
sen lässt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts heiratete die illegitime Tochter Ludwig
von Diesbachs, Johanna, Niklaus Sträler, der kurze Zeit später, nämlich 1509, als
Stadtläufer vereidigt wurde.113 Diese für Johanna nicht standesgemässe, für Sträler
jedoch äusserst nützliche Verbindung war seiner Aufnahme in den Stadtdienst för-
derlich, den er schliesslich elf Jahre versah, 1520 sogar zusammen mit seinem Sohn
Hanns.114 Für die Übernahme des Stadtamtes wird überdies von Vorteil gewesen
sein, dass die Familie Sträler schon länger niedere Stadtämter ausgeübt hatte. 1485
wird ein Hans Sträler - vermutlich der Vater des Niklaus - als Torwächter des Mar-
zilitors genannt.115

112 Anthoine Vauflou, messager de Berne pour porter ä Nicolas de Diessbach, Chevalier, 300 l.t. et ä Guillaume
de Diessbach aussi Chevalier 240, in: Bibi. nat. Ms. fr. 20,685 fol. 498v. Der Verfasser meint zur be-
sagten Summe nur lakonisch: C'etait leur pension, in: Mandrot, Relations, 1880, S. 143, Anm. 3.
113 Zahnd, Ludwig von Diesbach, 1986, S. 145, BHM, Stammbuch S. 100.
114 StaBE, A1648, Osterbuch II, fol. 34,46, 61, 74, 86,100,114,127,140,157,175,188.
115 StaBE, AI 647, Osterbuch 1485-1506, S. 12.
 
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