Der Neckar-Bote.
Ein Wochenblatt. |
| 9. . Montag den 21. Juli 1845.
M a n < er l e i.
; . Dr. Steiger ſoll entſchloſsen sein, ſeinen bleibenden Wohnſitz in Bern zu
nehmen und seinen Beruf als praktiſcher Arzt und Wundarzt auszuüben.
: Daß bei Gelegenheit der Zuſammenkunft des Königs von Preußen mit
Ihrer Maj. der Königin Victoria am Rheine wicbtige Gegenſtände zur Sprache
kommen dürften, ſcheint der Unſtand zu beweisen, daß man daſeltſt nebſt dem
großbritaniſchen, preußiſchen und dem öſterreichiſchen Miniſter des Aeußern
auch Abgesſandte von Frankreich und Rußland erwartet. t §
Die Eingeborenen auf Neuseeland, welche von der Regierung und den
Miſſionären so sehr vorgezogen worden ſind, baben die engliſchen Anſtedler
überall vertrieben. In Ruſſel drangen ſie ein und zerſtörten die ganze Stadt.
Die Auſtedler hatten nur 1 50 Mann und konnten ſich nicht halten. Faſt alle
. Offiziere wurden getödtet oder verwuudet. Für 40,000 Pfd. Waaren gingen
zu Grunde its giti t: zz üziterd: tit;
Pfarrer Kerbler iſt nunmehr definitiv als Geiſtlicher bei der deutſch-kan
tholiſchen Gemeinde zu Frankfurt angeſtellte. : s ; :
Durch Handelsbriefe erfährt man, daß der Indienfahrer »Uruguay« von
Liverpool mit einer Waarenladung an Fabrikaten !c. im Werthe von 30,000
Pf. St. bei den Inseln des grünen Vorgebirges auf offener See verbrannt
iſt. Die Maunſcbaft rettete sich in den Booten und wurde 5 Tage ſ,päter
von dem Schiffe Benin aufgenommen.
An der bosriſchen Gränze haben rebelliſche Horden am 9. Juni einen :
Ueberfall auf das benachbarte öſterreichiſche Gebiet gemacht. Mehrere Tau-
ſend an der Zahl griffen Morgens 4 Uhr die längs der Gränze aufgeſtellte.
kaiſerlicihe Cordonsmannſchaft an und ſchlugen solche, ſowohl durch die Ueber-
macht, als durch die Ueberraſchung, womit dieser Ueberfall ausgeführt wurde,
in die Flucht. ~ Öſterreichischerseits ſoll es viele Todte gegeben haben, worue
ter 5 Offiziere, und von den 900 Mann, welche dem Ueberfall blosgeſtellt
waren, wird noch über ein Drittel vermißt. Gegen zwanzig Verwundete wur-
den in den nur eine Stunde von dem Kampfplaßz entfernten Badeort Toplicza
gebracht, von wo ſict alle Badegäſte eiligſt flüchteten. Beinahe wäre bei die-
ſem Ueberfall der k. k. Oberſt Frhr. v. Jelachich in die Hände der Türken :
gefallen. Von Seiten Oeſterreichs ſind ſogleich ernſte Vorkehrungen getroffen
Ein Wochenblatt. |
| 9. . Montag den 21. Juli 1845.
M a n < er l e i.
; . Dr. Steiger ſoll entſchloſsen sein, ſeinen bleibenden Wohnſitz in Bern zu
nehmen und seinen Beruf als praktiſcher Arzt und Wundarzt auszuüben.
: Daß bei Gelegenheit der Zuſammenkunft des Königs von Preußen mit
Ihrer Maj. der Königin Victoria am Rheine wicbtige Gegenſtände zur Sprache
kommen dürften, ſcheint der Unſtand zu beweisen, daß man daſeltſt nebſt dem
großbritaniſchen, preußiſchen und dem öſterreichiſchen Miniſter des Aeußern
auch Abgesſandte von Frankreich und Rußland erwartet. t §
Die Eingeborenen auf Neuseeland, welche von der Regierung und den
Miſſionären so sehr vorgezogen worden ſind, baben die engliſchen Anſtedler
überall vertrieben. In Ruſſel drangen ſie ein und zerſtörten die ganze Stadt.
Die Auſtedler hatten nur 1 50 Mann und konnten ſich nicht halten. Faſt alle
. Offiziere wurden getödtet oder verwuudet. Für 40,000 Pfd. Waaren gingen
zu Grunde its giti t: zz üziterd: tit;
Pfarrer Kerbler iſt nunmehr definitiv als Geiſtlicher bei der deutſch-kan
tholiſchen Gemeinde zu Frankfurt angeſtellte. : s ; :
Durch Handelsbriefe erfährt man, daß der Indienfahrer »Uruguay« von
Liverpool mit einer Waarenladung an Fabrikaten !c. im Werthe von 30,000
Pf. St. bei den Inseln des grünen Vorgebirges auf offener See verbrannt
iſt. Die Maunſcbaft rettete sich in den Booten und wurde 5 Tage ſ,päter
von dem Schiffe Benin aufgenommen.
An der bosriſchen Gränze haben rebelliſche Horden am 9. Juni einen :
Ueberfall auf das benachbarte öſterreichiſche Gebiet gemacht. Mehrere Tau-
ſend an der Zahl griffen Morgens 4 Uhr die längs der Gränze aufgeſtellte.
kaiſerlicihe Cordonsmannſchaft an und ſchlugen solche, ſowohl durch die Ueber-
macht, als durch die Ueberraſchung, womit dieser Ueberfall ausgeführt wurde,
in die Flucht. ~ Öſterreichischerseits ſoll es viele Todte gegeben haben, worue
ter 5 Offiziere, und von den 900 Mann, welche dem Ueberfall blosgeſtellt
waren, wird noch über ein Drittel vermißt. Gegen zwanzig Verwundete wur-
den in den nur eine Stunde von dem Kampfplaßz entfernten Badeort Toplicza
gebracht, von wo ſict alle Badegäſte eiligſt flüchteten. Beinahe wäre bei die-
ſem Ueberfall der k. k. Oberſt Frhr. v. Jelachich in die Hände der Türken :
gefallen. Von Seiten Oeſterreichs ſind ſogleich ernſte Vorkehrungen getroffen