DOI Kapitel:
No. 21 - No. 29 (1. September - 29. September)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42424#0293
Der Neckar-BVoſte.
uu s Ein Wochenblatt. '..
t V' 23. . Montag den | s. September .. 1845.
M a n he r le i.. itt
t. Ihre Königl. 'Höheit die Großherzogin- -Wittwe Stephanie Wäre: behnähe.t das
Opfer eines Unfalls geworden , als Höcbſtdieſelbe in Schloß Umkirch die Treppe
hinabſtieg.. Aber das Walten der Vorsehung offenbarte ſich deutlich : die exlaijchte
Furau trug.nur eine kleine Contuſion davon und iſt bereits außer Gefahr. qu
_ Die Königin Viktoria hat bekanntlich bei ihrer neulichen slnpefenheit. am
Rhein zum Cólner Dombau 5300 Thlr. beigeſtenert. Die Cöluer Dombau-
freunde hielten dieſen Beitrag von einer [ reichen Königin zu gering und erblick-
ten zu gleicher Zeit in ihm eine bittere Ironie auf das katholiſche Irland von
Seiten dieſer protestantischen Fürſtin. Sie beſchloſſen demnach, der Königin
rine Adreſſe zu überſcbicken, in der ſte Dieselbe ersuchen, das Geld zum Besten
des katholiſchen Irlands zu verwenden. Mitten in der Berathung erſchien die
M Verſammlun; g mußte .hue einen Beſch luß: gefaßt zu habeti- aus-
einandergehen. -
. Auch die Heidelberger, an der Spitz e Paulus, Welcker und Winter, haben
an die Repräſentanten der Leipziger Bürger bezüglich des dortigen Blutbads eite
Adreſſe erlaſſen, worin ſie auf eine energiſche Weiſe jene ſchauderhaften Scenen
beklagen und ihre Huchachtnng für die Bemühungen der dortigen Bürgerschaft zur
Sühne des vergoſſenen Bluts ausdrücken.
Die Untersuchung in Leipzig hat bis jetzt, laut dem Frankfurter Journal,
ergeben, daß ein Regierungsrath Ackermann das- Militär requirirt und de ein
Oberſt von Süßmilch den Befehl zum Feuern gegeben.
Die Erlaubniß zur Oeffentlichkeit des deutſch- Eztholiſchen. Gottesdienſtes iſt
bisher noch in keinem Bundesſtaate erlangt worden.
u. In Preußen iſt es. den Soldaten verboten, äur beutſch: katholiſchen Kirche
Zi erzutreten. :
Der Moniteur, bs: offizielle Organ in! Paris, enthält i in einer seiner lelzten
Nummwmern einen Artikel, in welchem die merkwikrdigen Worte vorkommen: La
vapeur à rendu possibls une guerre de dJescente, zu deutſch : der Dampf hat
reinen Laudungskrieg möglich gemacht. »O ſtolzes England, sieh dich vorle
Der Magiſtrat von Berlin hat eine energiſche Adreſſe an den König erlas-
fi; worin er das Stagtsrberhanyt. bittet, gegen. das. Pietiſten- Unwesen einzu-
chreiten. ......
Zu Tarnowit; in Oberſch leſien wäre der Reformator Ronge tz: das
Opfer des fanatiſchen Pöbels geworden. „Fluch den Zſutrigney, die < te Erceſſe
des schu Ftteitef! e s Ö
p . ;
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t V' 23. . Montag den | s. September .. 1845.
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t. Ihre Königl. 'Höheit die Großherzogin- -Wittwe Stephanie Wäre: behnähe.t das
Opfer eines Unfalls geworden , als Höcbſtdieſelbe in Schloß Umkirch die Treppe
hinabſtieg.. Aber das Walten der Vorsehung offenbarte ſich deutlich : die exlaijchte
Furau trug.nur eine kleine Contuſion davon und iſt bereits außer Gefahr. qu
_ Die Königin Viktoria hat bekanntlich bei ihrer neulichen slnpefenheit. am
Rhein zum Cólner Dombau 5300 Thlr. beigeſtenert. Die Cöluer Dombau-
freunde hielten dieſen Beitrag von einer [ reichen Königin zu gering und erblick-
ten zu gleicher Zeit in ihm eine bittere Ironie auf das katholiſche Irland von
Seiten dieſer protestantischen Fürſtin. Sie beſchloſſen demnach, der Königin
rine Adreſſe zu überſcbicken, in der ſte Dieselbe ersuchen, das Geld zum Besten
des katholiſchen Irlands zu verwenden. Mitten in der Berathung erſchien die
M Verſammlun; g mußte .hue einen Beſch luß: gefaßt zu habeti- aus-
einandergehen. -
. Auch die Heidelberger, an der Spitz e Paulus, Welcker und Winter, haben
an die Repräſentanten der Leipziger Bürger bezüglich des dortigen Blutbads eite
Adreſſe erlaſſen, worin ſie auf eine energiſche Weiſe jene ſchauderhaften Scenen
beklagen und ihre Huchachtnng für die Bemühungen der dortigen Bürgerschaft zur
Sühne des vergoſſenen Bluts ausdrücken.
Die Untersuchung in Leipzig hat bis jetzt, laut dem Frankfurter Journal,
ergeben, daß ein Regierungsrath Ackermann das- Militär requirirt und de ein
Oberſt von Süßmilch den Befehl zum Feuern gegeben.
Die Erlaubniß zur Oeffentlichkeit des deutſch- Eztholiſchen. Gottesdienſtes iſt
bisher noch in keinem Bundesſtaate erlangt worden.
u. In Preußen iſt es. den Soldaten verboten, äur beutſch: katholiſchen Kirche
Zi erzutreten. :
Der Moniteur, bs: offizielle Organ in! Paris, enthält i in einer seiner lelzten
Nummwmern einen Artikel, in welchem die merkwikrdigen Worte vorkommen: La
vapeur à rendu possibls une guerre de dJescente, zu deutſch : der Dampf hat
reinen Laudungskrieg möglich gemacht. »O ſtolzes England, sieh dich vorle
Der Magiſtrat von Berlin hat eine energiſche Adreſſe an den König erlas-
fi; worin er das Stagtsrberhanyt. bittet, gegen. das. Pietiſten- Unwesen einzu-
chreiten. ......
Zu Tarnowit; in Oberſch leſien wäre der Reformator Ronge tz: das
Opfer des fanatiſchen Pöbels geworden. „Fluch den Zſutrigney, die < te Erceſſe
des schu Ftteitef! e s Ö
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