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Der Neckar-Bote: Wochenblatt für amtl. u. Privat-Bekanntmachungen — 1845

DOI Kapitel:
No. 48 - No. 54 (4. Dezember - 29. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42424#0393

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Neckar- Bote.
i Ein Wochenblatt.
° 48. Do merſtag den 4. Dezember 1845.

VIE ;









M a n ch e r l e i.

. In der s. Sitzung der 2ten Kammer übergibt Baſſermann eine Petition
der Deutſcb-Katholiken in Mannuheim, um Gleich ſtelung .wit den andern reci-
pirten Meligionsparteien. Hierauf tui ein Reſscript verleſen, nacb welcbem
der Abg. Bekk zum Präſdenten ernaunt iſt. Nun erſucbt der Alterspräſident
v. Itzſtein den Abg. Bekk, den Präſidentenſtuhl einzunehmen, und macbt auf
die Behandlung mebrerer wichtigen Fragen , die im Laufe dieſes Landtags vor-
kommen werden, gufmerkſam. Bekk danket für das Vertrauen und verspricht
ſein Amt unparteiiſch zu verwalten. Der Adg. Platz zeigt eine Motion an;

über eiu allgemeines deutsches Preÿge ſezz und Preßfreiheit mit Beſseitizung der

r uſur. Als Vicepräsſidenten werden Bader mit 5:3 uud Rindeſchwender uit
31 Stimwen, und als Secretaire Blankenhorn: Krafft mit 34, Merz uit 51
ind Banm mit 20 Stimmen gewählt. Staatsratbh Regenauer übergibt hier-
auf die Nachweiſunge n über die Budgetjahre 1 842 und 18453, und das or-
deutliche Budget für die Jahre 1846 uud 1847. Miniſterialrath Preſtiuari
legt die vergleichende Darstellung der Recbuungsreſultate mit den Brdgetſätzen
der Jahre 1842 uud 1845 vor. Minitſterialrath Küdlenthal übergibt dent
n rreiusz oltarif für 1846, 1847 und, 1848 zur uachträgl. Zustim-
- mung. Hier hit wird durch das Loos zur deftaitiven Yvrttin: uung der Abthei-
kungen geschritten.

Zum Deputirten der Stadt Heidelberg wurde Bürgermeiſter Nr. Biſſing
mit 23 Stimmen gewählt; 18 fielen auf Geh. Rath Mittermaier.

In dem Dorfe Ber fbolz bei Schwedt in Preußen ſtarb kürzlich ein armer
Bauer und hinterließ eine Wittwe mit G Kindern. Vor ige Weocbe wollte die-
] ſelve etwas Brod backen, und da ſie kein Holz batte, ging sie Morgens um
z Uhr fort um ſolches, vielleicht aus Verzweiflung 1nd Noth, obgleich die s
nicht erwiesen, nicht auf den recbtlicbſten Wegen, zu ſuchen. Ein junger Bauer
bemerkte sie an seinem Zaune. Er holt ſeine Flinte und tödter die Arme auf
der Stelle. worauf er die Leiche hinter einen naben Steinhaufen schleppt. Mitt-
lerweile wird es 8 -- 9 Uhr, die Kinder werden unruhig über das lange Aus-
bleiben ihrer Ernährerin, die Nachbarn werden aufmerkſam, und so findet man
endlich die Eutſeclte. Der Mörder wurde ſofort der Gerecbtigkeit überliefert.

Ein neuer Büchertitel lautet: „„Die N eu-P r o te ſt ant en Gzerski n.

Ronge, ihre Kniffe, lf: und Sp ekulatione n'’. Der Erfinder ilk.

der kathol. Pfarrer JI Süß in Belwicke am Rhein.
Die gerichtlichen e E bei den Brauern, Bäckern uud Wirthen
ſollen auſſerordentlich ſtreng sein, es ſoll jedoch selten vorkommen, daß ein
 
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