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Der Neckar-Bote: Wochenblatt für amtl. u. Privat-Bekanntmachungen — 1845

DOI Kapitel:
No. 21 - No. 29 (1. September - 29. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42424#0317

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...e.
%° 29. € Montag den 29. September 1 845.

f. I T



fg git Eiuladung zumnr Mlbonnement.

Mit dem 1. Oktober dieses Jahres beginnt ein neues Quartal. Der
Neckarbote wird auch in dieſem um ſo freudiger seine Wanderungen fortsetzen,
als ihm in dem ersten jetzt abgelaufenen Quartale überall, wo er eintraf, die
freundlichſte Aufnahme zu Theil ward, und hofft daher ſich auch wieder viele
neue Freunde zu erwerben; bei wem also der Neckarbote einkehren soll, wird
gebeten, seine Bestellungen gefälligſt bald bei Herrn F. Lempp in Mosbach,
A. Stumpf in Eberbach und A. Biener in Adelsheim, bei Otto Auguſt
Oßwald in Heidelberg oder den zunächſt gelegenen Poſtämtern zu machen,
damit er pünktlich eintreffen kann. Der Preis beträgt für das Vierteljahr 50 kr.

Heidelberg, im September 1848. zt. tt!



M a n h.e.r l'e k. 3
In dem Augenblicke, wo die niedere Geiſtlichkeit in Baden von ihrer kirchen
lichen Behörde mittelſt Verfügung vom 42. Aug. d. J. offen zum Ungehorsam
gegen ihre Staatsregierung a'fgefordert und eine bürgerliche Trennung zwischen-
den rômiſchen Katholiken uud den Proteſtanten mit ihren unſeligen Folgen ins
Werk geſetzt wird, iſt dem Vernehmen nach ein Staatsminiſterialresſcript an die
landesherrlichen Dekauate gegangen, welches ein ſtrenges. Verbot gegen die Eröff-
nung der Kirchen zu gottesdienſtlichen Haudlungen der Deutſch-Katboliken enthält.
f Joh. Ronge kam am 26. mit dem Dampfboote hier an und wurde unter
großem Jubel empfangen, verweilte am 27. noch hier, wo ihm zu Ehren von
den Mitgliedern der deutſch-kath. Kirche und den Reformfreunden ein zahlreich
besuchtes Feſimahl ſtattfand. Nachdem Ronge am Morgen des 28. in dem
Lokale der htieſigen Deutſch-Katholiken den Gottesdienſt gehalten hatte <da die
uacbgeſuchte Erlaubniß zur Benutzung der prot. Kirche nicht ertheilt wurde),
verließ er in einem mit Blumen und Gränzen geſchmückten Wagen Heidelberg,
um ſich mit der Eiſenbahn nach Mannheim zu begeben. Sämuwutliche Mitglie-
der der. neuen Kirche begleiteten ihn in Chaiſen und mehrere Bürger. zu Pferde

. . '

. durch die Sradt bis zur Eiſſeaenn.... . r tu

_ In Ens iſt dieſer Tage ein Gaunerſtreich verübt worden, der von auſ-
ſerordentlicher Dreiſtigkeit zeigt. Ein, den höheren Ktaſſen anſcheinend zuge-
höriger junger Manun , der ſich für den griechiſchen Fürſten Metaxi aus Gon-
ſtantinopel ausgab, und sich als Kurgaſt dort aufbieit, legte, da er Geld
bedurfte , Wechsel eines Wiener Hauſes vor, die genehmigt waren. auf welle

er ſchon in Frankfurt und Straßburg bedeutende Summen aufgenommen hatte. t
 
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