DOI Kapitel:
No. 21 - No. 29 (1. September - 29. September)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42424#0297
Der li eckar-Vote.
| Ein Wochenblatt. |
|. §4 Donnerſtag den 11. September 1845.
M g n; ch! e t! !hé! l
Lieutenant Leithold, dessen Begnadigung in der bekannten Duellgeſchichte
wir neulich berichteten, iſt als Premier-Lienten. an den Rhein verſen.
Ale neueren Briefe aus Rom berichten, daß die Gesundheit des Papſtes
täglich abncehme. . +
Die Einwohnerzahl von Algerien, die seither übertrieben überschätzt wurde,
beträgt nur 2,500,000. jz. r
In Sachſen-Meiningen ſind au 18 Wagen - und Reitpferde des Königs
der Belgier, die zum Dieuſle T M. der Königin von England und des Prin-
zen Albert beſtinmt waren, 6 Wagen- und 5 Reitpferde, worunter die Lieb-
lingspferde des Königs waren, verbrannt. Wie es ſcheint, hatte die aufgern
hängte Weſte eines Stallknechts Feuer gefangen und dasselbe sich dem dort -
befindlichen Heu und Stroh niitgetheilt. qt
Der. Dr. med. Köhler, der neulich in Jena den Studenten Ervmannödör-
fer im. Zweikampf erſtach, hat ſich auf die Nachricht hin, daß ihn der Groß-
herzog von Weimar begnadigen werde, freiwillig geſtele.
In. Osnabrück haben Räuber versucht, die Leiche des Generallieutenants
von Vincke zu berauben, sind aber, nachvem sie ſchon den Sargdeckel lösgebroen.
chen hatten, wahrſcheinlich aus Gespenſterfurckt davongelaufen. j
Die Yernte, besonders die des Waizens ,.iſt in Amerika ſehr reichlich aus-
gefallen, ſowohl in Qualität als iu Quantität, und wir brauctben nicbt zu be-
fürchten, daß die Wucherer bei uns ihre Plane ausführen werden.
Der marokkaniſche Prinz Mohamed-Ben-Seraim iſt von Marseille, nach-
dem er daselbſt den Behörden einen Besuch abgeſtattet hatte, nach Toulon abge-
reiſt, um ſich von dort nach Paris zu begeben. s
î Aus Bonugia wird von einigen Feindseligkeiten berichtet, welche an den
; Stämmen der Umgegend verübt worden. Am 25. Aug. unternahmen die Kabye
. len im Diſtrikte von Diigelly einen Angriſf auf dieſen Platz, deſſen Garnison,
wie ſie wußten, in Folge au Kraukheiten hedeutend geſchwächt war: Sie griffen
12 — 1 300 Mann ſtark um 6 Morgens unvermuthet die Vorpoſten an. Die
Beſatzung bewährte bei dieſer Gelegenheit die muthigſte Faſſung, alle kranken
Offiziere und alle Leute, die ſich im Spital befanden, aber im Stande waren,
die Waffen zu tragen, rückten mit der größten Kaltblütigkeit gegen die Kabylen
und trieb sie an den Limen zurück. Der Angriff währte bis gegen 9 Uhr.
Die Reiterſtatne des Herzogs von Orleans, die in Algier errichtet werden
| Ein Wochenblatt. |
|. §4 Donnerſtag den 11. September 1845.
M g n; ch! e t! !hé! l
Lieutenant Leithold, dessen Begnadigung in der bekannten Duellgeſchichte
wir neulich berichteten, iſt als Premier-Lienten. an den Rhein verſen.
Ale neueren Briefe aus Rom berichten, daß die Gesundheit des Papſtes
täglich abncehme. . +
Die Einwohnerzahl von Algerien, die seither übertrieben überschätzt wurde,
beträgt nur 2,500,000. jz. r
In Sachſen-Meiningen ſind au 18 Wagen - und Reitpferde des Königs
der Belgier, die zum Dieuſle T M. der Königin von England und des Prin-
zen Albert beſtinmt waren, 6 Wagen- und 5 Reitpferde, worunter die Lieb-
lingspferde des Königs waren, verbrannt. Wie es ſcheint, hatte die aufgern
hängte Weſte eines Stallknechts Feuer gefangen und dasselbe sich dem dort -
befindlichen Heu und Stroh niitgetheilt. qt
Der. Dr. med. Köhler, der neulich in Jena den Studenten Ervmannödör-
fer im. Zweikampf erſtach, hat ſich auf die Nachricht hin, daß ihn der Groß-
herzog von Weimar begnadigen werde, freiwillig geſtele.
In. Osnabrück haben Räuber versucht, die Leiche des Generallieutenants
von Vincke zu berauben, sind aber, nachvem sie ſchon den Sargdeckel lösgebroen.
chen hatten, wahrſcheinlich aus Gespenſterfurckt davongelaufen. j
Die Yernte, besonders die des Waizens ,.iſt in Amerika ſehr reichlich aus-
gefallen, ſowohl in Qualität als iu Quantität, und wir brauctben nicbt zu be-
fürchten, daß die Wucherer bei uns ihre Plane ausführen werden.
Der marokkaniſche Prinz Mohamed-Ben-Seraim iſt von Marseille, nach-
dem er daselbſt den Behörden einen Besuch abgeſtattet hatte, nach Toulon abge-
reiſt, um ſich von dort nach Paris zu begeben. s
î Aus Bonugia wird von einigen Feindseligkeiten berichtet, welche an den
; Stämmen der Umgegend verübt worden. Am 25. Aug. unternahmen die Kabye
. len im Diſtrikte von Diigelly einen Angriſf auf dieſen Platz, deſſen Garnison,
wie ſie wußten, in Folge au Kraukheiten hedeutend geſchwächt war: Sie griffen
12 — 1 300 Mann ſtark um 6 Morgens unvermuthet die Vorpoſten an. Die
Beſatzung bewährte bei dieſer Gelegenheit die muthigſte Faſſung, alle kranken
Offiziere und alle Leute, die ſich im Spital befanden, aber im Stande waren,
die Waffen zu tragen, rückten mit der größten Kaltblütigkeit gegen die Kabylen
und trieb sie an den Limen zurück. Der Angriff währte bis gegen 9 Uhr.
Die Reiterſtatne des Herzogs von Orleans, die in Algier errichtet werden