DOI Kapitel:
No. 39 - No. 46 (3. November - 27. November)
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Der Ueckar-Vote.
. cgarſ#in VMochenbleene..
D§° 46. Donnerſtag den 27. November 1845.
M a n ch er l e i.
* Eberbach, 25. Nov. Heute endlich wurde die ſo lange erwartete Be-
ſtätigung des im Februar zum erſten Bürgermeiſter erwählten Herrn Notar
Heinrich Neuer publicirt. Die Freude war um ſo größer und allgemeiner,
als wir über dieſe Beſtätigung so lange in Ungewißheit bleiben mußten. Am
25. fand zu Ehren des Erwählten ein Fackelzug mit Muſik nnd Gesang ſtatt.
~ Möge der Herr im Himmel uns unsern neuen Bürgermeiſter lange bewah-
reudl r . ; Y .
Anm 24. ds. wurde die Ständeverſammlung im allerhöchſten Auftrag S.
Königl. Hoheit d. Großherzogs u. in allerh. deſſen Namen durch den Präſt-
denten d. Miniſteriums d. Innern, Geh. Rath Nebenius eröffnet. Aus der
Anrede des Präſidenten entnehmen wir Folgeudes: Seine königl. Hoheit der
Großherzog haben mir zugleich befohlen, Euer Durchlaucht, hochwohlgeborene,
hochgeehrte Herren, zu Ihrer Kenntniß zu briugen, daß allerhöchſtdieſelben für
angemessen gefunden haben, für diesen Landtag nur die wirklich nothwendigen
und dringenderen Vorlagen vorbereiten zu laſſen. Die lange Dauer der beiden
nächſt vorangegangenen Landiage, die Maſſe der neuen Gesetze, die auf dem
letztverfloſſenen glücklich zu Stande gebracht wurden, und deren Vollzug noch
für längere Zeit die angeſtrengteſte Thätigkeit der Verwaltung in Anspruch
nimmt, geboten diese Beſchräukung. Es wird Ihuen daher, außer den Nach- :
weiſungen über die Verwendung der öſfentlichen Gelder in abgelaufenen Etats-
jahren und den Voranſchlägen für die kommende Budgetperiode nur ein Gesetz
über die Wehrverfaſſung, nebſt einigen andern Geſetzen von geringem Umfange
vorgelegt werden. Ihrer Pflichttreue, Ihren Einsichten vertrauend, sehen Se.
königl. Hoh. der Großherzog mit Bernhigung Ihren Berathungen und den Er-
gebniſſen Ihrer Verhandlungen mit den Commiſsſären der Krone entgegen. .
Am 21. Nov. wurde Dr. Kasimir Pfyſfer in Luzern der Haft entlaſsen
und die Siegel von seinen Papieren gehoben, ohne weitere Unterſuchunge_.
Marschall Bugeaud weiß nicht, wo ſich Abd-el-Kader gegenwärtig auf-
hält; indessen vermuthet er, daß derselbe nach Marokko zurückgekehrt sei, und
die Provinz Oran, die er insurgirt hat, ihrem Srbickſale überlaſſen habe. ~
In Marokko selbſt iſt der ganze südliche Theil des Landes, der an Algerien
gränzt, in großer Gährung, uud man glaubt, der Sultan Abderrhaman miiſſe
entweder den Franzosen den Krieg erklären, oder er werde Gefahr laufen, von
Abd-el-Kader entthront zu werden. - ; .
Die großh. heſſiſche Regierung hat nun das Verbot, mit welchem sämmt-
licher Verlag des ,,literariſchen Comptoirs'! in Zürich belegt war, auch auf
. cgarſ#in VMochenbleene..
D§° 46. Donnerſtag den 27. November 1845.
M a n ch er l e i.
* Eberbach, 25. Nov. Heute endlich wurde die ſo lange erwartete Be-
ſtätigung des im Februar zum erſten Bürgermeiſter erwählten Herrn Notar
Heinrich Neuer publicirt. Die Freude war um ſo größer und allgemeiner,
als wir über dieſe Beſtätigung so lange in Ungewißheit bleiben mußten. Am
25. fand zu Ehren des Erwählten ein Fackelzug mit Muſik nnd Gesang ſtatt.
~ Möge der Herr im Himmel uns unsern neuen Bürgermeiſter lange bewah-
reudl r . ; Y .
Anm 24. ds. wurde die Ständeverſammlung im allerhöchſten Auftrag S.
Königl. Hoheit d. Großherzogs u. in allerh. deſſen Namen durch den Präſt-
denten d. Miniſteriums d. Innern, Geh. Rath Nebenius eröffnet. Aus der
Anrede des Präſidenten entnehmen wir Folgeudes: Seine königl. Hoheit der
Großherzog haben mir zugleich befohlen, Euer Durchlaucht, hochwohlgeborene,
hochgeehrte Herren, zu Ihrer Kenntniß zu briugen, daß allerhöchſtdieſelben für
angemessen gefunden haben, für diesen Landtag nur die wirklich nothwendigen
und dringenderen Vorlagen vorbereiten zu laſſen. Die lange Dauer der beiden
nächſt vorangegangenen Landiage, die Maſſe der neuen Gesetze, die auf dem
letztverfloſſenen glücklich zu Stande gebracht wurden, und deren Vollzug noch
für längere Zeit die angeſtrengteſte Thätigkeit der Verwaltung in Anspruch
nimmt, geboten diese Beſchräukung. Es wird Ihuen daher, außer den Nach- :
weiſungen über die Verwendung der öſfentlichen Gelder in abgelaufenen Etats-
jahren und den Voranſchlägen für die kommende Budgetperiode nur ein Gesetz
über die Wehrverfaſſung, nebſt einigen andern Geſetzen von geringem Umfange
vorgelegt werden. Ihrer Pflichttreue, Ihren Einsichten vertrauend, sehen Se.
königl. Hoh. der Großherzog mit Bernhigung Ihren Berathungen und den Er-
gebniſſen Ihrer Verhandlungen mit den Commiſsſären der Krone entgegen. .
Am 21. Nov. wurde Dr. Kasimir Pfyſfer in Luzern der Haft entlaſsen
und die Siegel von seinen Papieren gehoben, ohne weitere Unterſuchunge_.
Marschall Bugeaud weiß nicht, wo ſich Abd-el-Kader gegenwärtig auf-
hält; indessen vermuthet er, daß derselbe nach Marokko zurückgekehrt sei, und
die Provinz Oran, die er insurgirt hat, ihrem Srbickſale überlaſſen habe. ~
In Marokko selbſt iſt der ganze südliche Theil des Landes, der an Algerien
gränzt, in großer Gährung, uud man glaubt, der Sultan Abderrhaman miiſſe
entweder den Franzosen den Krieg erklären, oder er werde Gefahr laufen, von
Abd-el-Kader entthront zu werden. - ; .
Die großh. heſſiſche Regierung hat nun das Verbot, mit welchem sämmt-
licher Verlag des ,,literariſchen Comptoirs'! in Zürich belegt war, auch auf