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Der Neckar-Bote: Wochenblatt für amtl. u. Privat-Bekanntmachungen — 1845

DOI Kapitel:
No. 39 - No. 46 (3. November - 27. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42424#0361

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z er Neckar-Bo te e.
Uu; Wochenblatt.
| 40. Donnerstag den 6. November iti; 4

T





M a n < e r l e i.

Die bei der Main-Neckar. Eisenbahn betheiligten Regierungen sollen dahin
über eingekommen ſein, daß jeder Theil, der Schuld trägt, daß die gauze Bahn-
ſtrecke von Frankfurt bis Heidelberg licht am #. April 1846 dem Publikum
eröſfuet werden kann, eine angentesſene Entschädigung zu. leiſten habe. –~- Da-
durch werden eine Menge von Arbeitern den Winter hindurch genügendes Brod
fiuden, weun der Himmel günſtiges Wetter verleiht, da ein guter Taglehn
gezahlt wird; und so wird wohl eiuer von den Wuch erern beabsichtigten Hun-
gersnoth in unſcer Gegend möglichſt gesteuert werden, zumal wir einem kräf-

tigen Einschreiten der betreſfenden Behörden gegen ſsolc (te abſcheuliche Spekula- -

tionen entgegeuſehen dürfen. +
In Muüncben wude einer der beder itendſten Getxeidehändler arretirt, weil

er aus dem Wege nach der Stadt ſchon eine ganze Fuhre Waizen auffaufte, M

was auf’s ſtreugſte verboten iſt. Dieser und ähulicbe Vorfälle haben die bai-
riſche Regierung veranlaßt, bekannt zu machen, daß kein auswärtiger
Räufer vor o Uhr Mogens Getreide kaufen düurſe.

Da ver alte Marsch "all Soult ſich eutſchieden weigert läuger im siniste- :

rium zu bleiben, so soll für ihn die Würde eines Gonnetable von Frankreich
(die ſchon seit C :dwig A]. abgeſchafst war) wieder hergeſtellt werden, und,
da man nicht glaubt, daß er noch sehr lange leben werde, nacb seinem Tode
auf den Herzog von Minicile übergehen, worüber die Pariſer Blätter gewaltig
schreien uud dies nur eiue neue Manip: lation nenn rt, den Prinzen von Frank-
reich Dotationen zu verschaffen. ii!
_ DYluf der Strafburg-Baſeler Bahn fuhr neulich zupikchezt Golzzgr uud Straß- i
burg die Poſt gerade über die Bahn, als. der Convoi ankam. Der Wagen /
wurde zerschmettert und Poſtillon uud Condukteur fanden ihren Tod, der Paſ-
sagier kam glücklicherweise mit einer leichten Quetschung davon. l;, uns
so ost von unsren überrheiniſchen Nachbarn vorgeworfene Bedäcbtigkeit und
Vorsicht iſt doch auch zu etwas gut. Auf ke
haben wir bis jetzt ein solches Unglück, wie der Brand auf der Versailler Bie ,
und hundert andere Fälle zu beklagen. !:

Einige Aachener Fabrikanten haben in Stettin bedeutende Einkäufe von
Hülsenfeüchten gemacht, um das Getreide während der Winterzeit zur Verſor-
gung ihrer Fabrikarbeiter zu verwenden und es denselben zum Einkaufspreiſe
abzulaſſen. Dabei tragen ſie Fracht, Verschiffung und Speditionskoſten ſelbſt. :



Vfeiner der deutſchen Eiſenbahnnen.

Es iſt zu wüuſchen, daß das ſchöne Beispiel überall Nachahmung firdge: ud .

besonders allen Ortsvorſtänden zu empfehlen.
 
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