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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 2.1928

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Düssel, Karl Konrad: Willi Baumeister
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https://doi.org/10.11588/diglit.17441#0098

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I mm[ ^fl Bewegungen drängen nach Geftaltung. Baumei-

j fjjm jj/L fier glaubt in diefer Zeit an die Befreiung durch

den fubjektiven Expreffionismus. In Bildern, die
kanj dunkel und fchwerblütig, im Ton manchmal feltfam

dumpf find, fucht Baumeifter die Hieroglyphen für
feine privaten Erlebniffe. Man haf ihn damals unter
die Nachfolger Runges gerechnet. Aber fchon in
diefen Bildern zeigt fich auch eine entfchiedene
Auseinanderfetjung mit den Geboten der Fläche.
^^^^^^^^^^^^^^^^^"«^^^^^^^^^^^^^^■™ Bald fieht Baumeifter für diefes Beftreben ganz

willi baumeister, Springer, 1925/26 andere Entfaltungsmöglichkeiten vor fich, wenn feine Verfuche einer fehr ent-

fchloffenen Abftraktion beginnen. Von hier aus vollendet fich Baumeifters Weg
mit unbeirrbarer Folgerichtigkeit.

Die entfcheidende Arbeitsperiode fällt in die Spanne von 1919 bis 1920. Es ift
etwa die gleiche Zeit, in der in Paris Leger, Ozenfant und Jeanneretzu ihren
fynthetifchen Bildern übergehen. Baumeifter fchafft nun eine Reihe von ab-
ftrakten Formungen. Sehr überzeugend in der eigenen Logik ihrer Sprache
und immer fchöner und reicher klingend im Spiel der farbigen Flächen. Dabei
Rechts: willi Baumeister, Hockey, 1927 denkt Baumeifter nicht mehr an das eigentliche Rahmenbild. Er denkt fich die

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