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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 1
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1-Zum Geleit
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W., E.: Grabhügelfund der Hallstattzeit von Oberwittighausen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0008

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nach der Zeitstellung öec einzelnen Erscheinungen selbstverstänölich. Das
räumliche Aebeneinander der Funde aus den verschieöensten Zeitab-
schnitten tritt hier ebenso in den Hintergrund wie ihre Beziehungen zur
Landesnatur; nur gering an Llmsang ist der Stoff, welcher der Abbilöung
in dem Atlas gewürdigt werden kann. Die Belebung öes heimatkundlichen
Llnterrichtes und der Geschichtsstunden in den Schulen muh in erster Linie
aber auf andere Art erfolgen als durch die Heranziehung öerartiger Typen-
tafeln. Die Behandlung des vor- und frühgeschichtlichen Fundstoffes durch
den Lehrer knüpst am besten an die in öer Aachbarschaft öes Schulortes
heute noch vorhandenen Denkmäler an. Fhre Schilöerung und die An-
leitung zu ihrem Studium durch Anterrichtsausflüge ist dem Lehrer ebenso
erwünscht wie den Freunden öer Vorzeit in jedwedem Stanöe. Eine oor-
bildliche Form der besonders für öiese Aufgabe bestimmten Veröffentlichun-
gen hat das Trierer Provinzialmuseum in öen „ Führungsblättern" durch
die dortigen Römerstätten geschaffen. Der knappe Text weist auf alles
Wesentliche der äuheren Erscheinung hin, ohne aber den Zusammenhang öes
in Rede stehenden Denkmales mit anderen Funden und seine Einreihung in
einen gröheren Rahmen zu vernachlässigen. Zusammen mit einigen Abbil-
dungen, welche unter Venutzung vorhanöener Druckstöcke hergestellt sind,
füllt er nur zwei oder vier Seiten. Aicht nur aus Gründen öer Billigkeit
wird man derartige Führungsblätter so gering an Llmfang gestalten, als es
nur möglich ist. Vorwürfe für die Abfassung von svlchen Wegweisern
lassen sich ohne Schwierigkeit sinden; es muh öas Streben herrschen, sie
in allen Teilen des Landes zu suchen, damit Schulunterricht unö Jnter-
essenten überall die Möglichkeit der Anknüpfung haben.

Freilich, das alles sind Pläne, welche sich nicht von heute auf morgen
verwirklichen lassen. Aber es wird kein Fehler sein, wenn man sie schon
frühzeitig ins Auge faht. Die „Badischen Fundberichte" sollen ihnen vor-
arbeiten. Mögen sie überall eine sreundliche Ausnahme finden! E. W.

Grabhügelfund der Hallflalheil von Oberwiltighausen.

Jn dem Bezirk „BZinne" (auf der Karte 1:25 200 „in den Winöen" ge-
nannt) dss Waldes von Oberwittighausen (Bez.-Amt Tauberbischofsheim)
befindet sich eine Gruppe von 8 Grabhügeln. Sie ist bei E. Wagner,
Funöstätten und Funde in Baden, II, 1911, S. 458, kurz genannt; doch ist
die dortige Angabe, dah sie im BZalöe Zollstock liegen, nicht richtig. Viel-
mehr befindet sich in diesem letzteren BZaldbezirk eine weitere, aber kleinere
Gruppe von auch an ülmfang geringeren Hügeln.

Der Hügel 7 im BZalöe BZinne ist etwa 1,30 Meter hoch und besteht
aus Erde und Steinen. Er trägt die Spuren einer stattgehabten Aus-
grabung in Gestalt eines schmalen Grabens, öer, von dem Ranöe öes
Hügels herkommend, sich in seiner Mitte zu einem noch 1 Meter tiefen
Kessel erweitert. Er liegt auf dem BZaldgrundstück des Herrn Gemeinderat
Eck in Poppenhausen. Dieser öffnete den Hügel zusammen mit einem
Bruder vor Jahren und hinterlieh dabei öie heute noch sichtbaren eben
genannten Spuren. Die durch Fahre hindurch in Privatbesih verbliebenen
Funde befinden sich jeht als Geschenk ihrer Finder im Heimatmuseum zu
Tauberbischofsheim.

An Fundstücken liegt solgendes vor (Abb. 1 u. 2):

1. Zwei in der Form einander ganz gleiche Fuhringe aus etwa 1 Milli-
meter starkem, nach auhen gewölbtem Bronzeblech. Hhre Verzierungen sind
als 1 Millimeter breite Rillen ausgeführt; sie entsprechen einander genau
hinsichtlich ihrer Anordnung auf den beiden Stücken. Der eine Ring ist
fast vollständig erhalten (s. Abb.), von dem anderen liegen noch drei Viertel
in Gestalt dreier groher und eines kleinen Bruchstückes vor.

2. Ohrschmuck in Gestalt zweier einander ganz gleicher Hohlringe. Der
eine ist leidlich gut erhalten, dec andere nur sehr unvollständig, offenbar

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