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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 12
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Gutmann, Carl [Gefeierte Pers.]: Karl Sebastian Gutmann
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Gutmann, Carl: Archäologisches von Breisach
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0377

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berg ff., Der .d. Röm. Germ. Komm. 1905). S-einr letzten Äntersuchungen. im
SunLgau galten öer interessanten Ringwallanlage von Oltingen (Anz. f. Elsäss.
2llt. Rr. 6 und 10, Prähistor. Zeitschr. V 1913). Zu erwähnen ist noch die Mit-
arbeit Gutmanns an dem Werkchen von Druno Stehle „Erzählungen
zur Weltgeschichte" (1907). 1909 gab Gutmann öen Staatsdienst ailf und
trat als Konservator in dsn Dienst der Gefellschaft für Erhaltung öer ge-
schichtlichen Denkmäler im Elsah zu Strahburg. Als solcher wuröe er Mit-
begründer öes „Anzeigers für Elsäsfische Altertumskunöe", in welchem fortan
seine Arbeiten erschienen. Mit Deginn des Weltkrieges siedelte er in öie
alte Heimat, nach Breisach, über und nahm hier gleich wieder seine Lätigkeit
auf. Schon früher hatte ihn die Stratzenforschung immer wieder auf rechts-
rheinisches Gebiet gesührt. So waren durch ihn die Rheinü'bergänge bei
Kembs, bei Durckheim und bei Gerstheim festgelegt unö nach Osten weiter
verfolgt worden (Germania 1918 Heft 5/6). Das Kaiserstuhlgebiet kommt
jetzt unter seine 'besondere Devbachtung. Die Resultate öer Forschungsn
und Arbeiten erscheinen in den Daöischen Fundberichten. Desondere Auf-
merksamkeit gilt der Helvetiersiedlung in Hochstetten, die in Heft 9 dieser
Feitschrift und im Korrespond.Dl. öer Röm. Germ. Komm. 1917 Heft 3 zu-
sammenfassend behandelt ift. Dis Tätigkeit am Lebensabend hat Gutmann
in die alte Heimat, an öen Geburtsort, zurückgeführt, und seine neueste, nvch
nicht gedruckte Arbeit gilt Egisheim, dem Ausgangspunkt seiner erfolgreichen
prähistorischen Tätigkeit. Roch ist der Arbeitswille und die Spannkraft öes
75jährigen ungebrochen, noch dürfen wir von seinem unermüdlichen Eifer
weitere Aufschlüsse über die älrgeschichte seiner engeren Heimat erwarten.

Archäologijches von Vreisach.

Ron Breisach, der alten, historisch so Wichtigen Stätte, ist bis jetzt nur
wenig Material aus der vorgeschichtlichen Zeit bekannt unö noch weniger vor-
handen. Die austervrdentlich günstigen Gelegenheiten, reiche Dodenfunde zu
machen anlählich der Tiefgrabungen bei Erstellung öer Wasserleitung, Gas-
leitung und Kanalisation wurden verfäumt. Als ich im Oktober 1914 meinen
Wohnsitz hier nahm, kam in der Kapuzinergnsse (früher Barfüster-, später
Schloh-bergstrahe) zwischen Amthaus und Pfarrhof einerseits, Rathaus und
Röirtschaft „Zum Rebstock" andererseits ein kleines Stück der Kanalisation
zur Ausführung, das ich überwachen konnte. Es traten zahlreiche Gefäh-
scherben aus der römischen, keltischen und Hallstattzeit zutage, von denen nur
wenige eingehend gesichtet werden konnten, währenö die Masse, einige Körbs
voll, ungeprüft auf dem Dürgermeisteramt zur Ablieferung kam. Bedauer-
licherweise ist dieses ganze Material später zum Schutt geworfen und abge-
führt worden, ging also für die Wissenschaft verloren.

Der 2 in tief ausgehobene Kanalisativnsschacht zeigte folgendes Profil:
oben 40 Lin Pflastersteine und jüngere Kiesaufschüttung, darunter 1,60 m
dunkle, schwarzbraune, ziemlich lockere Kulturschicht, die aüf weihgelbem Löh
lagerte. Die ganze Kulturschicht war mit meist kleinen Scherben öurchsetzt.
Die Prüfung ergäb, dah in den oberen 40 cin, also bis 80 cm unter der Ober-
fläche, vorwiegend römische Reste: Ziegel'fragmente ne'bst Bruchstücken- von
Töpfen und Krügen usw. lagen. -Jn dsr f'olgenden, etwa 20 cm starken Zone

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