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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 3
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Fischer, Wolfgang: Merkurbildnisse aus der Gegend von Pforzheim
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Batzer: Zur Geschichte des Offenburger Centuriosteines
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0073

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Dorhandensein einer römischen Ruine verrät; denn viele römischen Ruinen
heihen „Durg" im Dolksmund. Dazu paht auch das benachbarte „Steinig"
sehr gut, weil es nach herumliegenden Steinen der römischen Ruine genannt
sein könnte. Jm Jahre 1908 soll, wie Ortseinwohner erzählten, bei An-
lage einer Wasserleitung eine unterirdische Ziegelmauer (?) im „Birklich"
angeschnitten worden sein. Was daran auch sein mag, jedenfalls reden die
Flurnamen eine deutliche Sprache. Wir dürfen hier römische Siedlungs-
reste vermuten, und der Merkurkopf kann von hier den Abhang hinab zur
Pfinz und in dieser in den Ort gelangt sein. Freilich kann er auch irgendwo
im Mauerwerk des dlfers im Ort schon lange gefteckt haben.

Für einen römischen Gutshvf bei Weiler, wofür ja schon der Ortsname
spricht, würden die Entfernungen zu den nächsten Ruinen im Westen und
Osten gut passen (s. oben). Denn es ist eine bekannte Beobachtung,
dah die römischen Gutshöfe im Dekumatenland ost fast regelmähige Ent-
fernungen untereinander ausweisen.

A b b. z 4. AusschniU aus dem bad. Mchtischblatt Dietlinqeii tNr. bZ>

Mahstab I i 25000

Ob auch der Merkur von Weiler in einer Aedicula stand, wie es der
grohartige Fund von Cannstatt zeigt (siehe A. 3), wird man bei dem Fehlen
aller weitern Funde einstweilen auf sich beruhen lassen. Aufgabe der Lokal-
forschung wird es sein, der neuen Spur weiter nachzugehen.

Pforzheim. Wolfgang Fischer.

Zur Geschichte des Offenburger Lenturiosteines.

Die Jnschrift unseres Steines ist vielfach, zuleht bei Wagner, „Fund-
stätten", l, 248, veröffentlicht,' Abbildungen bringen Wagner a. a. O., und
„Kunstdenkmäler von Baden", Bd. VII. Aeber die Schicksale des Steines nach
dessen Auffindung liegt auch einiges nach Angaben von Wielandt, „Beh-
träge zur ältesten Geschichte des Landstriches am rechten Rheinufer von
Basel bis Bruchsal" (1811), S. 145, vor. Wielandt stüht sich auf die Be-
richte des Amtmanns Pecher, die heute gesammelt als Fasz. 2?3i „Kunst-
sammlungen. Die in der Kinzig bei Offenburg entdeckten römischen Denk-
mäler und deren Derbringung nach Baden. 1806" im Generallandesarchiv
Karlsruhe ausbewahrt werden. Bei Aachprüfung der Angaben Wielandts
 
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