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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 9
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Gersbach, Emil: Der Buchbrunnen bei Säckingen
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Heck, K.; Kraft, Georg: Ein bronzezeitlicher Fund in Waldshut
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0266

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Einwa.ndfreie Knochenfunde sind noch nicht gemacht worden,' sie sind
bei der oberflächlichen Lagerung des Fundmaterials am Buchbrunnen auch
nicht zu erwartem

Das Gelänöe selbst ist fruchtbar; öer Doden auch mit primitiven Werk-
zeugen sehr gut zu bearbeiten. Das massenhafte Vorkommen von Mahl-
steinen deutet auf starken Getreidebau hin. Der Rhein ist vom Vuchbrunnen
in wenigen Minuten bei Wallbach erreichbar. Der Vezirk Säckingen zählt
im Rheintal neolithische Siedelungen in öer Tschamberhöhle, auf dem See-
bühl bei Aiederschwörstadt, bei Oberschwörstadt, am Lachengraben bei Dren-
net, auf den Hügeln hinter öem Gasthaus zum Wehratal in Brennet (mit
zwei Schalensteinen), bei Wallbach, im Gewann Winkeln bei Säckingen, auf
dem Galgenhügel bei Säckingen, auf öer alten Rheininsel Säckingen, auf der
Hasenrütti bei Säckingen, in Obersäckingen unö bei Kleinlausenburg; darunter
ist die Siedelung am Vuchbrunnen die räumlich ausgedehnteste und an Fun-
öen ergiebigste.

Am Schlusse meines Fundberichtes möchte ich zusammenfassend noch fol-
genöes bemerken: Die Entöeckung öer prähistorischen Äiederlassung am
Vuchbrunnen bei Säckingen hat als Resultat wichtige vorgeschichtliche Kul-
turbeziehungen zum Westen Frankreichs und öer Schweiz gezeitigt. Es ist im
Jnteresse einer restlosen Klarstellung öer Frage, ob am Vuchbrunnen wirk-
lich zwei Kulturen: eine epipaläolithische und eine vollneoli-
thische vorliegen, dringend vonnöten, dah dort einmal gröhere Grabungen
vorgenommen würden. Rach meiner sesten ükeberzeugung würöen öiese wert-
volle Resultate ergeben. Rach Sachlage könnten öiese Grabungen nur vom
badischen Staate finanziert weröen. Jch richte an öieser Stelle an öie hohe
badische Staatsregierung die Bitte, dieser meiner Anregung naherzutreten.

Emil Gersbach, Säckingen.

Lin bronzezeitlicher Zund Ln BZaldLhut.

Fundbericht:

Ansang Oktober 1925 zeigte mir ein Arbeiter Vronzegegenstände, öie er
bei öem Setzen einer Gerüststange zu einem Reubau öer von öer Staöt er-
richteten Wohnhäuser im Seltenbachtale gefunden hatte. Es ist öie Stelle
Nr. 1 an öer bl-Ecke öes Gebäudes aus öem Grunöstück Rr. 614. Der Fund
bestand aus örei Vronzesicheln, zwei Bruchstücke aus einem Brvnzeschwert (ob
von öem gleichen?), sowie mehrere unreinen Metallbrocken, öie augenscheinlich
als Guhmaterial gesammelt waren. Jch verheimlichte vorläufig die Ve-
öeutung des Fundes und gedachte später, wenn das Baugerüst und der
Vauschutt entsernt worden wären, hier nachzugraben, um vielleicht neben
weiteren Funden eine bauliche Anlage, viellsicht sogar einige Gußformen
zu finden. Dies erschien um so wahrscheinlicher, als im April 1926 wiederum
an einer Stelle, die von der ersten etwa 1 in abseits lag (Rr. 3), andere
Vronzegegenstände sich fanden. Diesesmal war es das Fragment eines
Vronzeäxtchens mit der Schneide unö der obere Teil eines Bronzemeihels
vder einer Axt, bei öer öie Schneiöe abgebrochen war, öaneben wiederum
mehrore Kupferbrocken.

Erst am 1. Mai 1926 war öie Vauhütte, die gerade öen fraglichen Raum
einnahm, abgebrochen, so dah ich öen Platz untersuchen konnte. Leiöer ent-
sprach der Erfolg nicht meinen vielleicht etwas zu hoch gespannten Erwar-

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