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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 4
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Fischer, Wolfgang: Zur Besiedelungsgeschichte des oberen Pfinztales
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Wahle, Ernst: Die Befestigung auf dem Battert bei Baden-Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0113

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gen, Ellmendingeri und Dietlingen zeigen eine ausgedehnte Ortsgemarkung.
Dabei ist zu beachten, daß Nöttingen auch Darmsbach mit umfaht, und dah
öte Gemarkung von Dietenhausen offenbar aus öer von Ellmendingen heraus-
geschnitten ist. Zwar wird chheoreleobu8en schon in 10. Jhdt .genanntio), aber
schon sein tName zeigt, daß es jünger als Ellmenöingen ist, wenn schon es
in recht alte Zeit hinaufreicht. Jm Gegensatz zu öiesen grohen Gemarkungen
der neuen Herren des Bodens steht öre kleine Gemarkung von Weiler. Of-
fenbar haben die germanischen Einwanderer die romanische Bevölkerung
aus dem breiteren unteren Teil verdrängt und rhr öas Gebiet bei einem alten
römrschen Gutshof in dem schmaleren oberen Tal überlassen. Das Fort-
öauern der romanischen Bevölkerung an dieser Stelle noch im srühen Mittel-
alter wrrd durch den Ortsnamen Weiler (aus lat. villure) sowieso wahr-
scheinlich gemacht. Eine talartige Einsenkung an öer Gemarkungsgrenze
Weiler—Ellmendingen heitzt heute noch Welschklamm (s. den Kartenausschnitt
aus dem Mesjtischblatt, oben S. 69 2lbb. 34) und erweist so das Weiter-
bestehen romanisierter („welscher") Bevölkerung in germanischer Zeit. Doch
scheinen auch weiter unten einzelne welsche Ansiedler noch geblieben zu sein,'
wenigstens gibt es bei Wilferdingen den Flurnamen „Welschental"

Somit gibt auch das Pfinztal neue Gelegenheit, die Kontinuität der
Siedelung zu beobachten.

Pfvrzheim. Wolfgang Fischer.

Die Vefestigung auf dem Valterl bei Vaden-Vaden.

Wer mit der Bahn von Rastatt her sich öer Ortschaft Oos nähert, -dem
sällt beim Betrachten der nördlichen Ausläufer des Schwarzwaldes neben dem
spitzen, turmgekrönten Kegel des Staufenberges die oben flache, langgestreckte
Höhe des Battert auf, welche wie eine Bastion öen benachbarten Bergen vor-
gelagert erscheint. Hat der Wanderer, der sie von Baden-Daden aus auf dem
Wege über das Alte Schloh erreichen will, die Höhe öer Felsen erklommen,
dann befindet er sich auf einer 800 Meter langen und bis zu 220 Meter
breiten Hochfläche, welche in ost-westlicher Richtung sich erstreckt und als
Ganzes leicht gegen Osten geneigt ist. Rach Rorden und Lsten fällt diese
Fkäche in steilen Abhängen ab, ebenso in dem östlichen Teil der Südfront,
während der westliche Teil der lehteren durch diejenigen Felsenabstürze ge-
bildet ist, welche die bekannte Aussicht auf Baden-Baden ermöglichen. Gegen
Westen läust die Hochfläche in einen Grat aus, auf dessen unterem Teil heuke
die Ruine des Alten Schlosses sich erhsbt.

Der Berg lädt also von Ratur zur Anlage einer Befestigung ein. Keine
andere der Rheinebens benachbarte Höhe in der weiteren älmgebung von
Baden-Baden bietet eins solche schöne, tischebene Fläche nach beschwerlichem
Anstieg in günstiger Derteiöignngslage, wie gerade der Battert. Ohre
Lage ist hoch genug, um als geschützt zu gelten, und der Flächenraum einer-
seits groh genug, um einer ansehnlichen Kopszahl Raum zu bieten, ander-
seits aber auch nicht zu groh, um nicht etwa mehr wirksam verteidigt werden
zu können.

Dah die Bergeshöhe in vorgeschichtlicher Zeit befestigt war, ist erstmalig
durch Stadtrat Anton Klein in Baden-Daden festgestellt worden i. Wenn
sfch auch seine äkntersuchungen in bescheidenen Grenzen bewegten, so machten
sie doch auf ein Denkmal aufmerksam und veranlahten seine Ausnahme in
öas Mehtischblatt. Auf eine Anregung des Direktors der Stäöt. Samm-
lungen in Baden-Baden, des Herrn Geh. Rat Schmih, hin und mit seiner
lebhaften Förderung fand im Sommer 1923 eine mehrtägige Ülntersuchung

Krieger II S. 404.

n Fundort der bekannten Jnschrift der viesuni) 8enot<en8e8) Slch XIII
6329 — Riese 2197.

i E. Wagner, Fundstätten und Funde II. 1911, S. 6.
 
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