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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 10
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Homburger, Otto: Grabhügel der älteren Eisenzeit bei Lörrach
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Revellio, Paul: Kastellangen bei Hüfingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0315

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bis Sufflenheuno (KreiK Hagenau). Jn vielen Fällen handell es sich auch
hier um Einzelfunde wie bei dem obenerwähnten Stück aus Efringeni° (Aint
Lörrach) und einem charakteristischen Vertreter der Gattung im Strastburger
Museum, dessen Herkunft unbekannt istiL Dagegen ist das Äordhausener
Exemplar, von öem noch öas linke Hanögelenk einss- Skelettes umschloss'en
wurde, zusammen gefunden worden mit Schmuckstücken, die schon öem Lleber-
gang von der Hallstattperiode zum La Tene angehören (Forrer: „Archaeo--
Tene").

§ie Fundstücke gelangten in das Vezirksmuseum Lörrach.

Prof. Homburger - Karlsruhe.

Kastellanlagen bel HUfingen.

Grabung 1927st

Zie Vebauungsverhältnisse des Geländes gestatteten es, dieses -Jahr
endlich das Südtor des grohen Lagers zu untersuchen. Die Grabung begann
mit der Freilegung des westlichen Grabenkopfes. §>er hier 6 in breite Graben
wurde in einer Vreite von 250 bis in öie Tiefe freigelegt. Die sehr sorgfältig
in den Kalkfels eingehauenen Böschungen verliefen zunächst ziemlich flach,
um nach einem Knick in der unteren Hälfte ziemlich steil in eine Spihe aus-
zulaufen. äleber dem Knick zeigt sich im Profil ein breites Vand besonders
schwarzer Kulturerde. Die Füllung des Grabens bestanö oben aus Ackererde
mit kleinen Kalksteinknollen, die unterhalb des Knickes stark zunahmen. Die
untere Hälfte des Grabens ist offenbar nur kurze Zeit offen gewesen, und der
Graben hat dann nach der Zufüllung dieses Leiles als breitsohlige Mulde
weiterbestanden. Das Band dunkler Kulturerde war d-er Niederschlag zu
Le-bzeiten des Grabens, d. h. solange noch menschliche Sieöelungen auf der
Höhe des Galgenberges waren. (2lbb. 138.)

Ein gleiches Profil ergab ein zweiter weiter westlich angelegter Schnitt
durch denselben Graben. Das aus dem Aushub des Grabenkopfes gesammelte
Scherbenmaterial unterschied sich deutlich von öem aus öen Gräben der inne-
ren Kastellanlagen gewonnenen. Dort herrscht fast ausschliestlich die schwarze
Spätlateneware, währenö hier öie Gefähe römischer Form und Technik
stark überwiegen. Von Sigillaten fand sich in 1 rn Liefe leider nur öas
Vodenstück einer Schüssel, Dr. 29 oder 37, mit dem Stempel L. ^.dl?^.P?.
Ein ganz ähnlicher Stempel von Vregenz bei Knorr, Töpfer und Fabriken
verzierter Terrasigillata des 1. Jahrh., Taf. 21. Der Töpfer wird von Knorr
in die Zeit Vespasians versetzt.

Jn dem zweiten ganz ausgehobenen Schnitt des grohen Grabens
(Abb. 137, Schnitt VII, und Abb. 139) fand sich Material ähnlicher Art: in
1,50 m Tiefe Schalenbruchstücke belgischer Technik mit Kragenrand, ferner in

» Mahe: 5,5x4,5 cm — A. W. Aaue, a. a. O. S. 152, Laf. XXVII.
Ar. 187. (Hügelgruppe im Waldbezirk Kurzgelänöe süöwestlich von Sufflen-
heim.)

Mahe: 7,8X7 cm.

ii R. Henning, Denkmäler der elsähischen Altertumssammlung in Strah-
burg 1912, S. 9. Laf. VII/17.

i Ein eingehenderer mit reichem Abbilöungsmaterial versehener Vericht
erschien Germania XI. Siehe auch diese Fundberichte S. 149 ff. und 201.

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