Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

DOI Heft:
Heft 10
DOI Artikel:
Homburger, Otto: Grabhügel der älteren Eisenzeit bei Lörrach
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0313

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Grabhiigel der älteren Lisenzeit bei Lörrach.

Auf Antrag der Ortsgruppe Lörrach öer „Badischeu Heimat" und ent-
sprechend einem darauffolgenden Ertah des Ministeriums hat das Bad. Lan-
desmuseum in der Zeit vom 7. -18. Juli 1925 eine Ausgrabung auf der be-
waldeten, östltch der Stadt gelegenen Höhe beim Waidhof veranstaltet.
um einen Grabhügel zu untersuchen, öer mit seinem Durchmesser von 25 m
das durchschnittliche Maß überschritt unö reiche Ausbeute versprach.

Gefunden wurden bereits am 9. Juli in einer Tiefe von 60 cm, etwa 5 m
westlich der Mitte, die Reste von vier Tongefähen, öie offenbar einer Aach-
bestattung der Hallstattzeit angehörten; ferner stieh man am folgenden Tag
- 1,25 m südlich Vvn öieser Stelle - auf einen prachtvollen schweren Bronze-

Abb. 13S.

ring öer Gattung, die im Lanöesmuseum durch einen Einzelfunö von der
„Pritsche" bei Efringen vertreten ist lWagner I, Fig. 98 m). Dagegen war
von der Hauptbestattung nichts mehr festzustellen und, abgesehen von kleine-
ren Feuersteinwerkzeugen, wie sie allenthalben in eisenzeitlichen Grabhügeln
des südwestlichen Oberlandes auftreten^, wurden keine weiteren Funde ge-
macht: möglicherweise ist der Hügel, der oben auffällig abgeflacht war, be-
reits in vorgeschichtlicher Zeit ausgeraubt worden.

Von den vier Gefäßen konnten zwei ergänzt werden, eine Schale von
blahroter Farbe (Höhe 8 cm. Breite 13,5 cm) und eine dunkelgraue,
dickwandige Olrne von auffallend gedrückter Form (Abb. 135); die
nächsten Analogien zu diesem Gefäh bietet Keramik, öie 1903/04 aus Grab-
hügeln des weiter südlich gelegenen Grenzach gehoben wurde, auch hier fällt
auf die Eigenart des hohen, trichterförmigen Halses und der tiefeingesenkten
Schultern: beides deutet im Zusammenhang mit eingedrückten Kreis- und
Zackenmustern (Wagner l, Fig. 99) hin auf Abhängigkeit von der nahver-

^ Grenzach (Wagner I, S. 153/4), Mintersweiler (Bad. Funöberichte 4.
S. 125), Müllheim (Wagner I, S. 170), Gündlingen, „Zwölferbuck" (Wag-
ner l, S. 184), Malterdingen (Wagner I, S. 203).

311
 
Annotationen